2009 war ein bewegtes, bewegendes Jahr für mich mit für einmal mehr tiefen Tälern als Höhenflügen. Und doch wird es sich rückblickend, aus ein wenig Distanz, wohl als ein sehr reiches Jahr erweisen. Wenn es mir gesundheitlich wieder besser geht, wenn der Schmerz über den Tod meiner Mutter nachlässt ... dann werde ich es wohl sehen können.
Ich spüre jetzt vor allem einen Reifungsprozess; das ist spannend und es nimmt mich sehr wunder, wohin dieser Weg mich schliesslich führen wird. Nicht immer ist das Gute, das wir uns wünschen, auch das Gute, das wir brauchen. In diesem Sinne blicke ich zurück auf 2009 und wünsche euch allen, die ihr im vergangenen Jahr mitgetragen, mitgelitten und euch mitgefreut habt, von Herzen alles Gute für das kommende Jahr!
Donnerstag, 31. Dezember 2009
Dienstag, 22. Dezember 2009
Die tanzende Weihnachtsfrau...
... schickt euch aus dem Wägital die besten Wünsche für eine beglückende Weihnachtszeit, einen guten Rutsch ins neue Jahr und alles erdenklich Gute für 2010!
Also, Lautsprecher einschalten und hier klicken für die tanzende Weihnachtsfrau!
Also, Lautsprecher einschalten und hier klicken für die tanzende Weihnachtsfrau!
Donnerstag, 17. Dezember 2009
Weihnachts-Post aus Bloggersdorf
Heute hat mich eine Weihnachtskarte aus Bloggersdorf erreicht: Frau-Waldspecht-sagt.de fügte der Karte herzliche Weihnachts- und Neujahrswünsche bei: Und wie sie so schön schrieb: Dem Text nach sollte es immer Weihnachten sein...
Dienstag, 8. Dezember 2009
Vielleicht war's zuviel ... ?
Möglicherweise habe ich mir seit dem Tod meiner Mutter wirklich zuviel zugemutet. Jedenfalls bin ich seit Samstag ziemlich krank mit Fieber über 38°C und fühle mich ziemlich scheusslich...
Manchmal ist es ja so, dass man erst zusammenbricht, wenn die ganze Spannung weg ist. Und mein Immunsystem ist wegen der Chemo ja sowieso ziemlich down.
Nun hoffe ich einfach, dass ich mir nicht auch noch ein Schwein aufgeladen habe (Test morgen) - drückt ihr mir die Daumen? Danke!
Manchmal ist es ja so, dass man erst zusammenbricht, wenn die ganze Spannung weg ist. Und mein Immunsystem ist wegen der Chemo ja sowieso ziemlich down.
Nun hoffe ich einfach, dass ich mir nicht auch noch ein Schwein aufgeladen habe (Test morgen) - drückt ihr mir die Daumen? Danke!
Sonntag, 29. November 2009
Endlich - die Wohnung ist leer! So leer!
Am Freitag war es endlich so weit: Die Leute von der Heilsarmee-Brocki kamen, um alles noch Brauchbare (und freundlicherweise auch das nicht mehr Brauchbare!) aus der Wohnung meiner verstorbenen Mutter abzuholen!
Zwei grosse Fahrzeuge mit gedeckter Ladebrücke haben sie gefüllt, und nun ist alles weg: die wunderschöne Biedermeier-Kommode, die keiner meiner Brüder wollte und für die ich beim besten Willen keinen Platz habe; das Küchenregal mit den vielen Gewürzen und dem Kräutersalz, das ich vor Jahren selbst für sie mischte; der kleine Glastisch aus Eichenholz mit den zwei Glasplatten; die Lehnstühle aus dem Wohnzimmer; die Kristalle und anderen Halbedelsteine, die wir seinerzeit auf unseren Bergwanderungen fanden; Tisch-, Bett- und Frottéwäsche; Unmengen Geschirr und Kristallsachen; die Zeugen ihres kreativen Schaffens ... alles fort!
Ich will mich nicht darüber beklagen, dass ich den Umgang der zwei Männer mit den für mich so liebgewordenen Sachen meiner Mutter eher pietätlos fand, obwohl - nun ja, ich neige wohl ein wenig zu Sentimentalität. Wenn die Brocki-Leute auf solche Empfindlichkeiten Rücksicht nehmen wollten, kämen sie wohl nirgendwo hin ;-)
Der über 70jährige Kaktus meines Grossvaters und der Eichenschrank, der schon in dessen Arztpraxis stand und meiner Mutter während Jahrzehnten als Archiv diente, stehen jetzt im Haus einer meiner Nichten. Die Vitrine, in der meine Grossmutter ihr handgemaltes Porzellan und und später meine Mutter ihre Ton- und Glassachen aufstellte, wird in meiner Stube einen Ehrenplatz finden, ebenso der Lederfauteuil, in dem ich jeweils sass, wenn ich bei ihr zu Besuch war. Mein jüngster Brüder hat den Biedermeier-Nussbaumschrank, der noch von unserer Urgrossmutter stammt, mitgenommen.
Eine meiner Cousinen hat Verwendung für ein paar Regale und für den wunderschönen Lamahaarmantel. Und meine Tochter freut sich über einen Relax-Sessel mit Hocker aus Alcantara und über eine tolle Designer-Lampe.
Vieles habe ich verschenkt, so auch einen Grossteil ihrer Kleider, zum Teil nigel-nagel-neu und noch nicht einmal ausgepackt, über die sich nun manche meiner Nachbarinnen von Herzen freut. Ganz zu schweigen vom geradezu unglaublichen Stoffvorrat meiner Mutter, wovon ich nicht nur einiges für mich behielt, sondern auch etliches an nähbegeisterte Freundinnen verschickte. Das Material zur Herstellung mehrerer Tiffany-Lampen, die Ausrüstung fürs Glasritzen samt unzähliger Gläser, Glasteller und -vasen fanden auch ein neues Zuhause bei einer kreativen Bekannten.
Anderes habe ich mit nach Hause genommen, sei es, weil ich es wirklich brauchen kann oder weil ich es einfach nicht übers Herz brachte, es auf die eine oder andere Weise zu entsorgen: einen Teil ihrer Bücher und Schallplatten, liebevoll gesammeltes Geschirr und geschliffene Kristallgläser, Bilder, viele Fotos, ...
... und da ich in einem wirklich winzigen Hüsli lebe, stehen nun überall Mamis Sachen und ich komme kaum mehr durch ;-) Ich werde mir nun genau überlegen müssen, ob und was ich zugunsten der Erinnerungsstücke weggeben oder entsorgen will. Es hat sich in den letzten Jahren auch bei mir einiges angesammelt, das ich womöglich gar nicht (mehr) brauche.
Morgen fahre ich nochmals nach Zürich, um den Maler zu instruieren, den Sanitär-Installateur aufzubieten, die Fernbedienung für die Tiefgarage abzugeben ... und dann ist dieses Kapitel - wenigstens äusserlich - abgeschlossen. Innerlich fühle ich mich meiner Mutter eher noch mehr verbunden; die Räumung ihrer Wohnung hat mich ihr auf ganz neue Weise eher noch nähergebracht. Dass der Abschied von ihr endgültig ist, will mir allerdings immer noch nicht in Herz und Kopf...
Zwei grosse Fahrzeuge mit gedeckter Ladebrücke haben sie gefüllt, und nun ist alles weg: die wunderschöne Biedermeier-Kommode, die keiner meiner Brüder wollte und für die ich beim besten Willen keinen Platz habe; das Küchenregal mit den vielen Gewürzen und dem Kräutersalz, das ich vor Jahren selbst für sie mischte; der kleine Glastisch aus Eichenholz mit den zwei Glasplatten; die Lehnstühle aus dem Wohnzimmer; die Kristalle und anderen Halbedelsteine, die wir seinerzeit auf unseren Bergwanderungen fanden; Tisch-, Bett- und Frottéwäsche; Unmengen Geschirr und Kristallsachen; die Zeugen ihres kreativen Schaffens ... alles fort!
Ich will mich nicht darüber beklagen, dass ich den Umgang der zwei Männer mit den für mich so liebgewordenen Sachen meiner Mutter eher pietätlos fand, obwohl - nun ja, ich neige wohl ein wenig zu Sentimentalität. Wenn die Brocki-Leute auf solche Empfindlichkeiten Rücksicht nehmen wollten, kämen sie wohl nirgendwo hin ;-)
Der über 70jährige Kaktus meines Grossvaters und der Eichenschrank, der schon in dessen Arztpraxis stand und meiner Mutter während Jahrzehnten als Archiv diente, stehen jetzt im Haus einer meiner Nichten. Die Vitrine, in der meine Grossmutter ihr handgemaltes Porzellan und und später meine Mutter ihre Ton- und Glassachen aufstellte, wird in meiner Stube einen Ehrenplatz finden, ebenso der Lederfauteuil, in dem ich jeweils sass, wenn ich bei ihr zu Besuch war. Mein jüngster Brüder hat den Biedermeier-Nussbaumschrank, der noch von unserer Urgrossmutter stammt, mitgenommen.
Eine meiner Cousinen hat Verwendung für ein paar Regale und für den wunderschönen Lamahaarmantel. Und meine Tochter freut sich über einen Relax-Sessel mit Hocker aus Alcantara und über eine tolle Designer-Lampe.
Vieles habe ich verschenkt, so auch einen Grossteil ihrer Kleider, zum Teil nigel-nagel-neu und noch nicht einmal ausgepackt, über die sich nun manche meiner Nachbarinnen von Herzen freut. Ganz zu schweigen vom geradezu unglaublichen Stoffvorrat meiner Mutter, wovon ich nicht nur einiges für mich behielt, sondern auch etliches an nähbegeisterte Freundinnen verschickte. Das Material zur Herstellung mehrerer Tiffany-Lampen, die Ausrüstung fürs Glasritzen samt unzähliger Gläser, Glasteller und -vasen fanden auch ein neues Zuhause bei einer kreativen Bekannten.
Anderes habe ich mit nach Hause genommen, sei es, weil ich es wirklich brauchen kann oder weil ich es einfach nicht übers Herz brachte, es auf die eine oder andere Weise zu entsorgen: einen Teil ihrer Bücher und Schallplatten, liebevoll gesammeltes Geschirr und geschliffene Kristallgläser, Bilder, viele Fotos, ...
... und da ich in einem wirklich winzigen Hüsli lebe, stehen nun überall Mamis Sachen und ich komme kaum mehr durch ;-) Ich werde mir nun genau überlegen müssen, ob und was ich zugunsten der Erinnerungsstücke weggeben oder entsorgen will. Es hat sich in den letzten Jahren auch bei mir einiges angesammelt, das ich womöglich gar nicht (mehr) brauche.
Morgen fahre ich nochmals nach Zürich, um den Maler zu instruieren, den Sanitär-Installateur aufzubieten, die Fernbedienung für die Tiefgarage abzugeben ... und dann ist dieses Kapitel - wenigstens äusserlich - abgeschlossen. Innerlich fühle ich mich meiner Mutter eher noch mehr verbunden; die Räumung ihrer Wohnung hat mich ihr auf ganz neue Weise eher noch nähergebracht. Dass der Abschied von ihr endgültig ist, will mir allerdings immer noch nicht in Herz und Kopf...
Donnerstag, 19. November 2009
Weihnachts-Post für Bloggersdorf
Hier bin ich auf diese liebenswerte Aktion gestossen - da mache ich doch gerne mit! Eine richtig gute Idee ... ist kreativ, lustig, macht Freude und kostet nicht viel.
Mittwoch, 18. November 2009
Unter Druck ...
... und unterdessen unglaublich müde bin ich. Ich habe ein kaum zu bewältigendes Programm, seit meine Mutter gestorben ist.
Am Montag bin ich in Zürich, um meiner Mutter Wohnung zu räumen - meine Brüder sind beide 100% berufstätig und haben noch schulpflichtige Kinder, sodass sie kaum Zeit haben, mir zu helfen. Am Dienstag kommt die Spitex; am Mittwoch bekomme ich meine Chemo, von der ich mich donnerstags erholen muss. Am Freitag bin ich wieder in Zürich mit Räumen beschäftigt, am Samstag kommt "mein bisschen Haushalt" zum Zuge. Und sonntags kann ich mich manchmal erholen ... wenn ich nicht wieder nach Zürich fahre, weil sich meine Brüder Zeit nehmen, mir beim Räumen zu helfen (und ich umständehalber eben den besten Überblick habe).
Manchmal denke ich, dass ich mit dem Krebs und den Nebenwirkungen der Chemo eigentlich schon genug zu tun hätte. Aber nur manchmal. So langsam zeigt sich ja der berühmte Silberstreifen am Horizont; bis Ende Monat wird die Wohnung geräumt sein, und die Malerarbeiten können beginnen! Dann kann die Putzequipe ihres Amtes walten, und schon ist die Wohnung bereit für die Nachmieter...
Am Montag bin ich in Zürich, um meiner Mutter Wohnung zu räumen - meine Brüder sind beide 100% berufstätig und haben noch schulpflichtige Kinder, sodass sie kaum Zeit haben, mir zu helfen. Am Dienstag kommt die Spitex; am Mittwoch bekomme ich meine Chemo, von der ich mich donnerstags erholen muss. Am Freitag bin ich wieder in Zürich mit Räumen beschäftigt, am Samstag kommt "mein bisschen Haushalt" zum Zuge. Und sonntags kann ich mich manchmal erholen ... wenn ich nicht wieder nach Zürich fahre, weil sich meine Brüder Zeit nehmen, mir beim Räumen zu helfen (und ich umständehalber eben den besten Überblick habe).
Manchmal denke ich, dass ich mit dem Krebs und den Nebenwirkungen der Chemo eigentlich schon genug zu tun hätte. Aber nur manchmal. So langsam zeigt sich ja der berühmte Silberstreifen am Horizont; bis Ende Monat wird die Wohnung geräumt sein, und die Malerarbeiten können beginnen! Dann kann die Putzequipe ihres Amtes walten, und schon ist die Wohnung bereit für die Nachmieter...
Samstag, 31. Oktober 2009
Abschiedsfeier für meine Mutter
Es war lange still in meinem Blog; so still wie in mir drin, irgendwie. Obwohl das so natürlich auch nicht ganz stimmt. Der Abschied von meiner Mutter ist ein langer Prozess; ganz abgeschlossen wird er wohl nie sein. Irgendwann werde ich Frieden schliessen können mit der Tatsache, dass sie gestorben ist - manche sagen, sie sei uns nur vorausgegangen. Und da wir aller Wahrscheinlichkeit nach alle eines Tages sterben werden, stimmt das ja auch. Aber ob es nach dem Tod irgendwie weitergeht? Ich weiss es nicht. Einerseits leuchtet es mir völlig ein, dass mit dem physischen Leben auch die seelisch-geistige Existenz ein Ende findet. Andererseits könnte ich mir auch vorstellen, dass das, was wir Seele oder Geist nennen, sich nach dem Sterben des Leibes mit so etwas wie einem Universal-Geist vereinigt. Nur ein geistiges, seelisches oder sonstiges Weiterleben nach dem Tod als Individuum übersteigt meine Vorstellungskraft... Am 23. Oktober, ihrem Geburtstag, haben wir von unserer Mutter Abschied genommen. Dies ist der Urnenkranz, durch dessen Mitte ihre Asche ins Grab gesenkt wurde. Ich habe die Blumen und Blätter ihres Grabschmucks mit Bedacht ausgewählt, sie haben alle ihre Bedeutung:
Natürlich zwang ihr Studium mich und meine Brüder früh zu einer gewissen Selbstständigkeit. Manchmal wünschten wir uns zwar durchaus, ein ganz normales Mami zu haben, aber rückblickend finde ich, dass uns ihr Studium absolut nicht geschadet hat. Im Gegenteil: Das kritische Denken, die Fähigkeit, uns den Fragen und Problemen unseres Lebens aktiv und konstruktiv zu stellen, hat damals seinen Anfang genommen. Sie hat unsere Argumente in Diskussionen immer ernst genommen; so haben wir gelernt, genau zu formulieren, was uns bewegt.
Sie war zeitlebens offen und experimentierfreudig, ständig auf der Suche nach einer spirituellen Heimat. So verbrachte sie beispielsweise viele Monate im Ashram von Bhagwan Shree Rajneesh (Osho) in Poona/Indien. Später lebte sie jahrelang mit einer Frau zusammen, was in dieser Zeit auch nicht gerade als gesellschaftskonform galt.
In den letzten zwölf Jahren ihres Lebens wurde sie ruhiger. Sie schloss sich dem lectorium rosicrucianum an und fühlte sich dort sowohl spirituell als auch menschlich sehr gut aufgehoben. Sie pflegte viele Kontakte, vor allem mit uns Kindern und mit ihren Schwestern, aber auch mit den Menschen im Quartier und natürlich mit den Rosenkreuzern. Sie war bis zuletzt geistig/intellektuell sehr beweglich; es liess sich mit ihr trefflich über Gott und die Welt diskutieren...
Und nun ist sie fort. Gestorben, vorausgegangen - Begriffe spielen keine Rolle. Ich werde die Aufgabe, sie gehen zu lassen und trotzdem in meinem Herzen zu bewahren, irgendwann bewältigen.
Ich danke euch allen, die ihr so liebe- und verständnisvoll Anteil nehmt an meinem Verlust! Ihr seid grossartig!
- die roten Rosen stehen einerseits für ihr liebevolles Wesen, andererseits für ihr Engagement bei den Rosenkreuzern (Lectorium Rosicrucianum)
- die weissen Blüten sind Sinnbild für die Reinheit ihrer Seele und die innere Unschuld, die sie sich zu bewahren wusste
- die orangefarbenen Chrysanthemen symbolisieren ihr inneres Feuer; sie setzte sich bis zum letzten Tag für die Dinge ein, die ihr wichtig waren
- die grünen Blätter und Ranken stehen für die Hoffnung, die sie auch in den dunkelsten Zeiten ihres Lebens nie verloren hatte
- die Chilischoten versinnbildlichen ihren Intellekt, den messerscharfen Verstand, mit dem sie schwierige Situationen zu analysieren und zu lösen verstand
Natürlich zwang ihr Studium mich und meine Brüder früh zu einer gewissen Selbstständigkeit. Manchmal wünschten wir uns zwar durchaus, ein ganz normales Mami zu haben, aber rückblickend finde ich, dass uns ihr Studium absolut nicht geschadet hat. Im Gegenteil: Das kritische Denken, die Fähigkeit, uns den Fragen und Problemen unseres Lebens aktiv und konstruktiv zu stellen, hat damals seinen Anfang genommen. Sie hat unsere Argumente in Diskussionen immer ernst genommen; so haben wir gelernt, genau zu formulieren, was uns bewegt.
Sie war zeitlebens offen und experimentierfreudig, ständig auf der Suche nach einer spirituellen Heimat. So verbrachte sie beispielsweise viele Monate im Ashram von Bhagwan Shree Rajneesh (Osho) in Poona/Indien. Später lebte sie jahrelang mit einer Frau zusammen, was in dieser Zeit auch nicht gerade als gesellschaftskonform galt.
In den letzten zwölf Jahren ihres Lebens wurde sie ruhiger. Sie schloss sich dem lectorium rosicrucianum an und fühlte sich dort sowohl spirituell als auch menschlich sehr gut aufgehoben. Sie pflegte viele Kontakte, vor allem mit uns Kindern und mit ihren Schwestern, aber auch mit den Menschen im Quartier und natürlich mit den Rosenkreuzern. Sie war bis zuletzt geistig/intellektuell sehr beweglich; es liess sich mit ihr trefflich über Gott und die Welt diskutieren...
Und nun ist sie fort. Gestorben, vorausgegangen - Begriffe spielen keine Rolle. Ich werde die Aufgabe, sie gehen zu lassen und trotzdem in meinem Herzen zu bewahren, irgendwann bewältigen.
Ich danke euch allen, die ihr so liebe- und verständnisvoll Anteil nehmt an meinem Verlust! Ihr seid grossartig!
Sonntag, 18. Oktober 2009
Hin und wieder stricke ich...
Aber ja, doch, klar - auch wenn man trauert, hilft das Stricken! Ich habe ein Paar Auftragssocken in Arbeit und ein Fichu, das ich vor einigen Wochen für die Schwester meiner Nachbarin begonnen habe, deren Mann nach langer Krankheit gestorben war. Die Socken stricke ich in Grösse 41 auf einem 2,75-mm-Nadelspiel aus handgefärbter Sockenwolle von Brigitte. Aussen laufen seitlich zwei Zöpfli, eines bis in die Ferse (Herzchenferse), das andere bis zum Beginn des Bandabnehmens. Obwohl ich mich ernsthaft bemühte, ist es mir nicht gelungen, dass die Musterung bei beiden Socken gleich ausfällt. Aber ich finde, das stört eigentlich nicht ernsthaft, oder? Am Lace-Fichu stricke ich aus einem unglaublich weichen Lace-Yarn mit einer 3,25-mm-Rundstricknadel jeweils während der Chemo-Infusion auf der Onkologie. Es war eigentlich als Trost gedacht für jene Witwe, die ihren Mann bis zu seinem Tod liebevoll gepflegt hatte. Und nun tröstet mich das Stricken über den Tod meiner Mutter hinweg; der fertige Halsschmeichler wird demnach als doppelter Tröster in meine Strickgeschichte eingehen.
P.S.:
Die Farben liessen sich mal wieder überhaupt nicht korrekt fotografieren...
P.S.:
Die Farben liessen sich mal wieder überhaupt nicht korrekt fotografieren...
Mittwoch, 14. Oktober 2009
Leben und Tod
Nun sind schon bald drei Wochen vergangen, seit meine Mutter gestorben ist. So langsam beginne ich zu glauben, dass sie wirklich fort ist und nie mehr zurückkommen wird. Nächste Woche - am 23., ihrem Geburtstag - wird ihre Urne beigesetzt.
Meine Brüder und ich fanden, es sei geradezu perfekt, an ihrem Geburtstag offiziell von ihr Abschied zu nehmen. So schliesst sich ihr Lebenskreis im Wortsinn.
Inzwischen geht das Leben weiter. Ich gehe zu meiner Chemotherapie und ertrage die Nebenwirkungen. Und wenn ich mich nur einigermassen dazu imstande fühle, helfe ich meinem jüngsten Bruder, Mamis Wohnung zu räumen. Dabei haben wir gestern eine erstaunliche Entdeckung gemacht.
Offenbar hatte meine Mutter in letzter Zeit immer mal wieder Schuhe und Kleider für mich eingekauft; wunderschöne, teure Sachen, die ich mir nie hätte leisten können. Sie hat auch etliche (!) Seidenpullover und -jacken gestrickt, alles in meinen Farben! Sogar ein Zweiteiler ist dabei; alles passt wie angegossen. Ich werde gelegentlich Bilder davon zeigen, im Moment ist es noch zu nah...
Ich trage nun einen dieser schönen handgestrickten Pullover und fühle mich wie vom Himmel her umarmt von meiner Mutter. Das ist wirklich tröstlich!
Aufgrund ihrer liebevollen Fürsorglichkeit über den Tod hinaus frage ich mich nun schon, ob meine Mutter wohl eine Vorahnung hatte, dass sie bald sterben werde. Ich meine - warum hat sie mir diese schönen Sachen nicht zu Lebzeiten gegeben? War es Absicht, dass ich sie erst nach ihrem Tod finde? Oder hätte sie mir diese wertvollen Kleidungsstücke zu Weihnachten schenken wollen? Es kommt mir so rätselhaft vor, und ich verstehe es nicht wirklich. Tatsächlich bin ich ziemlich verwirrt.
Ich versuche, es als Geste der Mutterliebe zu nehmen und will einfach dankbar sein dafür!
Meine Brüder und ich fanden, es sei geradezu perfekt, an ihrem Geburtstag offiziell von ihr Abschied zu nehmen. So schliesst sich ihr Lebenskreis im Wortsinn.
Inzwischen geht das Leben weiter. Ich gehe zu meiner Chemotherapie und ertrage die Nebenwirkungen. Und wenn ich mich nur einigermassen dazu imstande fühle, helfe ich meinem jüngsten Bruder, Mamis Wohnung zu räumen. Dabei haben wir gestern eine erstaunliche Entdeckung gemacht.
Offenbar hatte meine Mutter in letzter Zeit immer mal wieder Schuhe und Kleider für mich eingekauft; wunderschöne, teure Sachen, die ich mir nie hätte leisten können. Sie hat auch etliche (!) Seidenpullover und -jacken gestrickt, alles in meinen Farben! Sogar ein Zweiteiler ist dabei; alles passt wie angegossen. Ich werde gelegentlich Bilder davon zeigen, im Moment ist es noch zu nah...
Ich trage nun einen dieser schönen handgestrickten Pullover und fühle mich wie vom Himmel her umarmt von meiner Mutter. Das ist wirklich tröstlich!
Aufgrund ihrer liebevollen Fürsorglichkeit über den Tod hinaus frage ich mich nun schon, ob meine Mutter wohl eine Vorahnung hatte, dass sie bald sterben werde. Ich meine - warum hat sie mir diese schönen Sachen nicht zu Lebzeiten gegeben? War es Absicht, dass ich sie erst nach ihrem Tod finde? Oder hätte sie mir diese wertvollen Kleidungsstücke zu Weihnachten schenken wollen? Es kommt mir so rätselhaft vor, und ich verstehe es nicht wirklich. Tatsächlich bin ich ziemlich verwirrt.
Ich versuche, es als Geste der Mutterliebe zu nehmen und will einfach dankbar sein dafür!
Montag, 28. September 2009
Auch das noch...!
Ich war heute Nachmittag mit meinem Bruder im Rechtsmedizinischen Institut der Uni Zürich, wohin unsere Mutter am Freitagabend gebracht worden war. Der Staatsanwalt hat den Hinschied meiner Mutter als ungewöhnlichen Todesfall beurteilt und deshalb eine Obduktion angeordnet, obwohl weder der Arzt noch der Polizist eine Dritteinwirkung vermutet hatten, als sie gefunden worden war, und auch sonst keinerlei Spuren von Gewalt oder so wahrzunehmen waren. Das Schliesssystem der Wohnung war ebenfalls intakt - sie war also eingeschlossen in ihrer eigenen Wohnung.
Trotzdem sollen morgen Schädel und Thorax meiner Mutter geöffnet, Gewebeproben entnommen und das Blut untersucht werden, um herauszufinden, ob eventuell eine Dritteinwirkung zu ihrem Tod geführt hat oder ob womöglich ein Suizid vorliegt.
Es ist entsetzlich! Natürlich würde ich wissen wollen, wenn jemand meiner Mutter das Leben genommen oder sie sich selbst umgebracht hätte. Aber ich kann mir weder das eine noch das andere vorstellen! Sie hatte meines Wissens keine Feinde, und Wertsachen hatte sie auch nicht, die gelohnt hätten, sie zu töten... Und dass sie ihr Leben selbst beendet hätte, ist dermassen absurd, dass ich nur den Kopf schütteln kann. Das widerspräche all ihren Überzeugungen als aktives Mitglied des Lectorium Rosicrucianum; nein, ich glaube niemals an Suizid!
Der Besuch bei der Gerichtsmedizin hatte aber auch sein Gutes: Ich durfte sie noch einmal unversehrt sehen. Und jetzt, da ich sie gesehen habe, kann ich auch glauben, dass sie wirklich tot ist. Vorher war das so abstrakt - ich hatte immer das Gefühl, sie könnte jeden Augenblick anrufen; ihr Tod war so unfassbar für mich. Jetzt nicht mehr; jetzt weiss ich es.
Dennoch beginnt das Gedankenkarussell sich zu drehen. Aber ich will und darf mir nicht vorstellen, dass sie aufgeschnitten und aufgesägt wird; sonst drehe ich durch. Das kann ich mir im Moment nicht leisten; ich brauche alle Kräfte, um am Mittwoch mit der ersten (von zwölf vorgesehenen) Taxol-Chemotherapie zurechtzukommen.
Ich fühle mich sehr erschöpft und hoffe, diese Nacht wieder einmal richtig schlafen zu können. Vielleicht geht es ja langsam, Schritt für Schritt, wieder aufwärts. Ich habe so den leisen Eindruck, das Leben habe mich wieder...
Trotzdem sollen morgen Schädel und Thorax meiner Mutter geöffnet, Gewebeproben entnommen und das Blut untersucht werden, um herauszufinden, ob eventuell eine Dritteinwirkung zu ihrem Tod geführt hat oder ob womöglich ein Suizid vorliegt.
Es ist entsetzlich! Natürlich würde ich wissen wollen, wenn jemand meiner Mutter das Leben genommen oder sie sich selbst umgebracht hätte. Aber ich kann mir weder das eine noch das andere vorstellen! Sie hatte meines Wissens keine Feinde, und Wertsachen hatte sie auch nicht, die gelohnt hätten, sie zu töten... Und dass sie ihr Leben selbst beendet hätte, ist dermassen absurd, dass ich nur den Kopf schütteln kann. Das widerspräche all ihren Überzeugungen als aktives Mitglied des Lectorium Rosicrucianum; nein, ich glaube niemals an Suizid!
Der Besuch bei der Gerichtsmedizin hatte aber auch sein Gutes: Ich durfte sie noch einmal unversehrt sehen. Und jetzt, da ich sie gesehen habe, kann ich auch glauben, dass sie wirklich tot ist. Vorher war das so abstrakt - ich hatte immer das Gefühl, sie könnte jeden Augenblick anrufen; ihr Tod war so unfassbar für mich. Jetzt nicht mehr; jetzt weiss ich es.
Dennoch beginnt das Gedankenkarussell sich zu drehen. Aber ich will und darf mir nicht vorstellen, dass sie aufgeschnitten und aufgesägt wird; sonst drehe ich durch. Das kann ich mir im Moment nicht leisten; ich brauche alle Kräfte, um am Mittwoch mit der ersten (von zwölf vorgesehenen) Taxol-Chemotherapie zurechtzukommen.
Ich fühle mich sehr erschöpft und hoffe, diese Nacht wieder einmal richtig schlafen zu können. Vielleicht geht es ja langsam, Schritt für Schritt, wieder aufwärts. Ich habe so den leisen Eindruck, das Leben habe mich wieder...
Freitag, 25. September 2009
... like a motherless child ...
Meine Mutter ist gestorben. Einfach so, aus heiterem Himmel, mit noch nicht einmal 76 Jahren. Ich bin fassungslos, kann und will nicht glauben, dass sie wirklich tot ist. Dass wir einander nie mehr besuchen, nie mehr miteinander reden und lachen werden. Dass ich nie mehr ihre liebe Stimme am Telefon hören werde...
Sie war von aussergewöhnlicher Herzenswärme und messerscharfem Verstand. Sie war inniger Anteilnahme und echter Freude fähig, konnte ermutigen, aber auch kritisieren. Mit ihr konnte ich stundenlang diskutieren über Gott und die Welt, oder auch einfach schweigen. Sie hatte Ausdauer, konnte aber auch eingestehen, wenn ihr etwas zu viel wurde. Und sie war fähig, anderen unaufdringlich und selbstverständlich zu helfen. Sie war ... meine Mutter eben!
Dies wird ein langer Abschied sein.
Sie war von aussergewöhnlicher Herzenswärme und messerscharfem Verstand. Sie war inniger Anteilnahme und echter Freude fähig, konnte ermutigen, aber auch kritisieren. Mit ihr konnte ich stundenlang diskutieren über Gott und die Welt, oder auch einfach schweigen. Sie hatte Ausdauer, konnte aber auch eingestehen, wenn ihr etwas zu viel wurde. Und sie war fähig, anderen unaufdringlich und selbstverständlich zu helfen. Sie war ... meine Mutter eben!
Dies wird ein langer Abschied sein.
Montag, 21. September 2009
Es ist wieder soweit: Alpabfahrt
Wie jedes Jahr ziehen auch heuer die Sennen mit ihren Herden von den Alpweiden zurück ins Tal. Die Kühe und Rinder sind prächtig geschmückt, die Sennen tragen ihre Hirtenhemden, und wenn dann auch noch die frühherbstliche Sonne die ganze Szenerie in ein so wunderschönes Licht taucht, ist die Alpabfahrt perfekt. Zuvorderst die schönsten Kühe mit ihren zum Teil grossen Schellen, die auch ein ordentliches Gewicht haben. Wenn man bedenkt, dass Mensch und Tier oft gegen acht Stunden lang unterwegs sind, vollbringen diese bei der alljährlichen Alpabfahrt eine beachtliche Leistung. Die kleine Sennerin (links, im weissen Hirtenhemd) ist jedenfalls schon ordentlich müde und freut sich auf den Imbiss, der auf dem heimischen Hof auf sie wartet...
Nicht nur Blumen, auch kunstvoll bestickte Stirnplatten schmücken die Kühe. Der Blumenschmuck wird übrigens von den Sennen (oder ihren Frauen) selbst hergestellt mit Blumen aus den eigenen Gärten! Sogar die einhörnige Kuh wurde mit Blumen geschmückt. Etwas kleiner, aber nicht weniger farbenfroh ist der Blumenschmuck der Rinder. Die Glockenbänder sind mit prachtvollen Stickereien verziert. Man beachte ausserdem den Blumenschmuck mit den "Federn" - eine wunderschöne Leitkuh, die sich ihrer Würde wohl bewusst zu sein scheint!
Nicht nur Blumen, auch kunstvoll bestickte Stirnplatten schmücken die Kühe. Der Blumenschmuck wird übrigens von den Sennen (oder ihren Frauen) selbst hergestellt mit Blumen aus den eigenen Gärten! Sogar die einhörnige Kuh wurde mit Blumen geschmückt. Etwas kleiner, aber nicht weniger farbenfroh ist der Blumenschmuck der Rinder. Die Glockenbänder sind mit prachtvollen Stickereien verziert. Man beachte ausserdem den Blumenschmuck mit den "Federn" - eine wunderschöne Leitkuh, die sich ihrer Würde wohl bewusst zu sein scheint!
Sonntag, 13. September 2009
Dramatischer Abendhimmel
Nachdem es heute fast den ganzen Tag neblig-trüb war und die Sonne sich erst kurz vor der Dämmerung durchsetzte, machte der Abendhimmel alles mehr als wett. Die Wolke sieht fast so aus wie eine Frau, die sich den Aubrig (Berg links) als Kopfkissen genommen und die Füsse auf die Sattelegg (rechts) gelegt hat. Oder - geht jetzt wieder meine Phantasie mit mir durch...? Nur wenig später hatte sich die Wolkenlandschaft dramatisch verändert - zwischen Aubrig und Sattelegg aber rissen die Wolken auf. Die letzten Sonnenstrahlen warfen einen rosafarbenen Schimmer auf die Wolkenränder; prachtvoll! Mit einer nur leicht verschobenen Perspektive präsentierte sich das Wolkenloch ganz anders. Gleicht dessen Form nicht fast dem Umriss Grossbritanniens? Nein? Oder doch? Wenigstens ein bisschen?
Ich mag solche Wolkengedankenspiele. Ich habe einen guten Freund, einen Künstler, der mich vor bald 20 Jahren lehrte, neu und ganz anders zu sehen. Und seither nehme ich in Wolken, in Felsformationen oder Waldstrukturen manchmal Dinge wahr, die angeblich gar nicht da sind...
Ich mag solche Wolkengedankenspiele. Ich habe einen guten Freund, einen Künstler, der mich vor bald 20 Jahren lehrte, neu und ganz anders zu sehen. Und seither nehme ich in Wolken, in Felsformationen oder Waldstrukturen manchmal Dinge wahr, die angeblich gar nicht da sind...
Golliwog
In den letzten drei Tagen habe ich für das anfangs Mai geborene Töchterlein meiner Nachbarin ein Baumwoll-Püppchen gestrickt. "Aha, ein Golliwog", meinte mein Liebster. Golliwog - ist die englische Bezeichnung für diese Art weicher Puppen, die sich vor allem für ganz kleine Kinder eignen und von diesen meistens heiss geliebt werden. Mir gefällt dieser "Name", ich finde, er passt irgendwie besonders gut zu diesem kleinen Kerl. Ich habe dafür Resten von ganz gewöhnlichem Baumwollgarn auf einem 2,5-mm-Nadelspiel verstrickt. Das Püppchen ist mit sogenannter Füllwatte gefüllt und voll (maschinen-)waschbar.
Nun hoffe ich, der kleine Sonnenschein werde sich über seinen Golliwog freuen und ihn liebgewinnen!
Nun hoffe ich, der kleine Sonnenschein werde sich über seinen Golliwog freuen und ihn liebgewinnen!
So langsam ...
... tauche ich wieder auf. Die Nebenwirkungen der Chemo lassen nach; es braucht einfach jedes Mal viel Geduld. Noch spielt meine Körpertemperatur verrückt; sie bewegt sich zwischen 34,2°C bis 37,8°C - und das mehrmals täglich! Das schlaucht natürlich, aber immerhin mag ich wieder stricken ;-) Es ist zwar nur ein kleines Projekt, aber immerhin! Ich habe mir eine sogenannte ChemoCap gestrickt. Die Anleitung habe ich hier gefunden. Allerdings musste ich ziemlich viel umrechnen, weil die Maschenprobe kleiner war als angegeben. Ist aber trotzdem gut gelungen.Die Abnehmen am Oberkopf bilden einen 9zackigen Stern; ich finde, das sieht doch sehr raffiniert aus! Hier ist das Randmuster besonders gut zu erkennen. Verstrickt habe ich einen Rest Nachtburgunder von Ewas Sockenwolle, der von einem Paar Socken übriggeblieben war, und zwar auf einer 3-mm-Rundstricknadel. Und da ist immer noch genug von diesem Garn übrig, um mir daraus ein Paar passende Pulswärmerli stricken zu können...
Sonntag, 6. September 2009
Chemo-Blues
Das Wetter schöner als man es sich ausdenken könnte, der gestrige Tag ein Highlight - und heute war ich müde und erschöpft.
Die Mundschleimhaut schmerzt und die Schluckbeschwerden nehmen wieder zu. Ich bin einfach nur froh, dass die vier Zyklen Chemotherapie mit Epirubicin und Cyclophosphamid hinter mir liegen! Heute habe ich den ganzen Tag nur geschlafen - stundenlang. Einen speziellen Grund für meine Müdigkeit gibt es nicht, ausser der Chemotherapie, natürlich.
Ich mag es überhaupt nicht, wenn ich mich so saft- und kraftlos fühle. Mir ist, als wäre der Tag verloren - er geht vorbei, und alles, was ich gerne hätte machen wollen, bleibt liegen. Grmpf!
Die Mundschleimhaut schmerzt und die Schluckbeschwerden nehmen wieder zu. Ich bin einfach nur froh, dass die vier Zyklen Chemotherapie mit Epirubicin und Cyclophosphamid hinter mir liegen! Heute habe ich den ganzen Tag nur geschlafen - stundenlang. Einen speziellen Grund für meine Müdigkeit gibt es nicht, ausser der Chemotherapie, natürlich.
Ich mag es überhaupt nicht, wenn ich mich so saft- und kraftlos fühle. Mir ist, als wäre der Tag verloren - er geht vorbei, und alles, was ich gerne hätte machen wollen, bleibt liegen. Grmpf!
Montag, 31. August 2009
Sommerkätzchen
Nachdem eine "unserer" halbwilden Katzen im Frühjahr einen ersten Wurf verloren hatte, bemerkte ich einige Wochen später wieder einen dicken Bauch ... und dann war sie eine Zeitlang verschwunden. Vor zwei Wochen hörte ich dann plötzlich das typische Fiepen junger Kätzchen - und da sind sie: Die Katzenmutter - die ich übrigens noch nie streicheln konnte, weil sie so scheu ist - hat uns ihre fünf etwa Mitte Juli geborenen Babies gebracht. Sie sind wirklich allerliebst! Erstaunlicherweise sind die Kleinen recht zutraulich - wenn man bedenkt, dass ihre Mutter zu den misstrauischen halbwilden Katzen gehört, die wir über den Winter jeweils durchfüttern, und sich noch nie hat berühren lassen. In das dunkle Kätzchen (oben links) habe ich mich innert kürzester Zeit so sehr verliebt, dass es wohl bei uns bleiben wird ;-) Das hellgraue und das dunkle Tigerli werden in etwa vier Wochen bei meiner Cousine ein neues Zuhause finden (sie hatte mir meine beiden Perücken besorgt und in Form geschnitten, nachdem ich aufgrund der Chemotherapie meine Haare verloren hatte).
Die anderen beiden - das dreifarbige im obersten Bild und das Tigerli mit Weiss im mittleren Bild - sind noch zu haben! Wer Interesse an den kleinen Taschentigerli hat, melde sich einfach bei mir...
P.S.:
Die Katzenmutter ist übrigens durchaus zu Recht so misstrauisch; wir würden sie nämlich kastrieren lassen, wenn wir ihrer habhaft würden ;-)
Die anderen beiden - das dreifarbige im obersten Bild und das Tigerli mit Weiss im mittleren Bild - sind noch zu haben! Wer Interesse an den kleinen Taschentigerli hat, melde sich einfach bei mir...
P.S.:
Die Katzenmutter ist übrigens durchaus zu Recht so misstrauisch; wir würden sie nämlich kastrieren lassen, wenn wir ihrer habhaft würden ;-)
Freitag, 28. August 2009
Schattenspiel
Letzte Woche hat mein Liebster im Wohnzimmer ein Rollo montiert, weil die Sonne mich jeweils blendete. Und heute Nachmittag warf das Licht wunderschöne Schatten auf das Rollo. Die gehäkelte Bistro-Gardine (ich hatte sie vor fünf Jahren nach meiner Schulter-OP gehäkelt), das filigrane Metallherz, das sich bei jedem Windhauch dreht, und die Zweige des Flieders vor dem Wohnzimmerfenster ergeben in Kombination mit der Nachmittagssonne ein zauberhaftes Schattenspiel auf unserem neuen Rollo...
Donnerstag, 27. August 2009
Port-a-Cath und LaceFichu
Ich hätte ja nie gedacht, dass ich mit dem zweiten Lace-Fichu so schnell fertig würde. Die 900 Basis-Maschen für den Spitzenrand waren doch ziemlich ... na ja, imposant. Ich war auf eine lange (und mit der Zeit langweilige) Strickerei gefasst. Aber dann kam's ganz anders! Die Spitze des Fichus verkürzte mir die Wartestunden bei der Hausärztin (wo mir nicht gerade die besten Blutwerte attestiert wurden) und zwei Tage später im Paracelsus-Spital. Da waren die Blutwerte dann besser, dafür musste abgeklärt werden, ob mit meinem Port-a-Cath noch alles in Ordnung ist. Da hatte sich nach dem letzten Anstechen nämlich ein Knubbel gebildet, und das Gewebe rundherum ist sehr druckempfindlich.
Aber - welche Erleichterung! - der Port liegt perfekt, und der Knubbel ist nur ein kleines Granulom. Allerdings bilden sich rund um den Port Verwachsungen, die man im Auge behalten müsse. Die Schmerzen rühren möglicherweise daher, dass die Substanzen der Chemotherapie (Epirubicin und Cyclophosphamid) die Vene reizen. Ich hoffe, das Problem erledige sich bis am kommenden Mittwoch von selbst - sonst müsste für die Chemo ein peripherer Zugang gelegt werden... Aber genug damit - hier ist mein zweites Lace-Fichu, gestrickt aus handgefärbtem UruLace-Garn auf einer 3-mm-Rundstricknadel.
Weil das Garn sooo fein ist, musste ich das Mittelstück vergrössern, damit das Teil überhaupt um meinen Hals herum reicht ;-)
Aber - welche Erleichterung! - der Port liegt perfekt, und der Knubbel ist nur ein kleines Granulom. Allerdings bilden sich rund um den Port Verwachsungen, die man im Auge behalten müsse. Die Schmerzen rühren möglicherweise daher, dass die Substanzen der Chemotherapie (Epirubicin und Cyclophosphamid) die Vene reizen. Ich hoffe, das Problem erledige sich bis am kommenden Mittwoch von selbst - sonst müsste für die Chemo ein peripherer Zugang gelegt werden... Aber genug damit - hier ist mein zweites Lace-Fichu, gestrickt aus handgefärbtem UruLace-Garn auf einer 3-mm-Rundstricknadel.
Weil das Garn sooo fein ist, musste ich das Mittelstück vergrössern, damit das Teil überhaupt um meinen Hals herum reicht ;-)
Samstag, 22. August 2009
Ein Fichu aus Lace-Garn
Ich bin fasziniert von diesem Fichu, deshalb muss ich unbedingt noch eines stricken! Diesmal aus einem ganz dünnen Lace-Garn, das ich mit einer 3-mm-Rundstricknadel verarbeite. Wegen des dünnen Garnes würde das Fichu natürlich viel zu klein, deshalb musste ich die Anleitung anpassen und hatte fast 900 Maschen auf der Nadel, bevor ich mit dem Anstricken der Spitze begann. Unterdessen habe ich rund die Hälfte der Randspitze geschafft. Ich glaube, dieses Teil wird bei mir bleiben. Ich habe aber im Sinn, noch etliche Fichus zu stricken, vielleicht auch mit einer anderen Randspitze, mal sehen. Ich finde, es lässt sich ausserordentlich gut stricken und ist trotzdem nicht einfach mindless knitting. Gerade richtig in meinem Zustand! Möglicherweise werde ich einige dieser schönen Halsschmeichler zu Weihnachten verschenken; es lässt sich so viel Liebe einarbeiten, die dann hoffentlich die Beschenkten noch zusätzlich wärmt...
Donnerstag, 20. August 2009
Ein Schubs für die Leukozyten
Meine Leukozyten sind bedenklich tief, trotz Infektion - da sollten die sich doch eigentlich kräftig vermehren und die Bakterien bekämpfen, oder? Na ja, wegen der Chemotherapie tun meine das dummerweise nicht. Deshalb werde ich ab heute wieder Filgrastim spritzen müssen, das ist ein hämopoetischer Wachstumsfaktor (schöner Name, nicht wahr?), der die Bildung von weissen Blutkörperchen im Knochenmark anregen soll. Das bewirkte bei mir im letzten Chemozyklus heftige Knochenschmerzen, v.a. in den Schienbeinen, im Brustbein und seltsamerweise im Kiefer. Diese Schmerzen lassen sich mit gewöhnlichen Schmerzmitteln in Schach halten und beeindrucken mich deshalb nicht wirklich. Hauptsache, mein liebes Knochenmark macht seinen Job dank dieser Unterstützung gut und hilft meinen Leukozyten wieder auf die Sprünge!
Mittwoch, 19. August 2009
Mal was Gesticktes
Vor vielen (wirklich vielen!) Jahren hatte ich mal einen richtigen Spleen mit Kreuzstich-Arbeiten. Ich bestickte Kleidung, Tischdecken, Vorhänge ... alles Mögliche eben. Da ich seit langer Zeit nie mehr gestickt hatte, zweifelte ich plötzlich daran, ob ich das überhaupt noch könne.
Ich hatte vor einiger Zeit in einem Bastelgeschäft ein 12 cm breites Juteband gekauft - ich weiss gar nicht mehr, was ich damit eigentlich gewollt hatte. Jedenfalls lag es geduldig im Regal und blinzelte mich immer mal wieder an... Nun ja, und dann kam das September-Heft von Anna mit den schönen Hagebutten-Kreuzstichmustern. Und schon sah mich mein Liebster in diversen Schränken und Schachteln nach meinen Stickgarnen wühlen; und obwohl ich wusste, dass diese Garne ja irgendwo sein müssen, dauerte es eine Weile, bis ich fündig wurde ;-)
Das ist daraus geworden - ein kleiner Beutel, gefüllt mit einem seidenen Säcklein voll duftender Rosenblüten für den Wäscheschrank einer zu Beschenkenden... Ich glaube, ich werde meinen Stick-Spleen reaktivieren.
Ich hatte vor einiger Zeit in einem Bastelgeschäft ein 12 cm breites Juteband gekauft - ich weiss gar nicht mehr, was ich damit eigentlich gewollt hatte. Jedenfalls lag es geduldig im Regal und blinzelte mich immer mal wieder an... Nun ja, und dann kam das September-Heft von Anna mit den schönen Hagebutten-Kreuzstichmustern. Und schon sah mich mein Liebster in diversen Schränken und Schachteln nach meinen Stickgarnen wühlen; und obwohl ich wusste, dass diese Garne ja irgendwo sein müssen, dauerte es eine Weile, bis ich fündig wurde ;-)
Das ist daraus geworden - ein kleiner Beutel, gefüllt mit einem seidenen Säcklein voll duftender Rosenblüten für den Wäscheschrank einer zu Beschenkenden... Ich glaube, ich werde meinen Stick-Spleen reaktivieren.
Unglaublich...
... was hochdosierte Antibiotika bewirken können; jedenfalls, wenn man früh genug - d.h. sofort nach Beginn einer Infektion - damit beginnt. Ich fühle mich heute schon deutlich besser. Nun hoffe ich einfach, dass meine Temperatur gelegentlich noch sinkt, damit sich meine wieder erwachenden Lebensgeister wieder kreativ betätigen können!
Montag, 17. August 2009
Ohne Komplikationen geht's offenbar nicht...
Seit Tagen plage ich mich wieder mit einem Halsinfekt herum. Das scheint einfach meine Schwachstelle zu sein - immer etwa sechs Tage nach der Chemo bekomme ich Halsweh und Schluckbeschwerden. Und sobald meine Leukozyten tief genug gefallen sind, ist es Zeit für eine gehörige Dosis Antibiotika.
Nun denn, ich bin am Seuchen und mag nicht wirklich bloggen. Melde mich, sobald es wieder besser geht...
Nun denn, ich bin am Seuchen und mag nicht wirklich bloggen. Melde mich, sobald es wieder besser geht...
Freitag, 14. August 2009
Wolltauschpaket eingetroffen
Bereits am Dienstag ist dieses Wolltauschpaket mit 700 gr Gründl-Wolle Leone von Heike bei mir eingetroffen. Sie hat mir zur angebotenen Wolle noch einige Seelentrösterli beigelegt - ganz lieben Dank, Heike! Die Erdbeer-Duftkerzen habe ich bereits angebraucht, die hübschen, handgemachten Seifen duften in meinem Wäscheschrank friedlich vor sich hin, bevor ich sie in Gebrauch nehmen werde, die herzigen Minisocke mit -pulli hängen an meiner Stricktasche - und das Champagner-Gelée wartet auf den Sonntag-Zmorge! Und aus der Wolle wird bestimmt ein Fichu und ein Baktus; aus dem "Rest" plane ich einen Wickelpullover zu stricken, evtl. auf der Strickmaschine (Bilder werde ich dann selbstverständlich zeigen).
Liebe Heike, dein Paket geht halt erst am kommenden Montag auf die Reise! Zunächst schicke ich dir meinen herzlichsten Dank!
Liebe Heike, dein Paket geht halt erst am kommenden Montag auf die Reise! Zunächst schicke ich dir meinen herzlichsten Dank!
Donnerstag, 13. August 2009
Ein Seidentuch mit Zubehör
Schon kurz nach meiner Brustkrebs-Operation habe ich von meiner Freundin Christel ein Geschenk bekommen - und weil mir damals noch so schlecht ging, habe ich fast vergessen, es hier zu zeigen. Sie hat mir ein wunderschönes Seidentuch in meinen Farben gefärbt, das mich seit dem Verlust meiner Haare schon oft geschmückt hat. Dazu sandte sie mir Lotus-Kerzen und eine CD mit wunderschönen, entspannenden Melodien.
Liebe Christel, mein Dank kommt zwar spät, aber nicht weniger von Herzen! Du hast mir eine grosse Freude bereitet zu einer Zeit, in der es mir wirklich überhaupt nicht gut ging.
Liebe Christel, mein Dank kommt zwar spät, aber nicht weniger von Herzen! Du hast mir eine grosse Freude bereitet zu einer Zeit, in der es mir wirklich überhaupt nicht gut ging.
Mittwoch, 12. August 2009
Mein erstes Fichu
Nachdem ich in vielen Blogs das unterdessen berühmte Fichu gesehen von Baxterknits sah, wurde ich immer wehrloser ... nun ja, ich musste halt auch eines stricken ;-) Ich verstrickte 42 Gramm eines wundervoll weichen NoName-Lace-Garns aus Merino/Alpaca/Angora; die genaue Zusammensetzung weiss ich leider nicht. Ich benützte eine 3-mm-Rundstricknadel und hatte das hübsche Teil innerhalb von zwei Tagen fertig... Und das sagt wohl alles über meine Begeisterung! Ich habe es für meine Schwägerin gestrickt, die am Sonntag Geburtstag feiert. Ich hoffe, sie ist von diesem kuscheligen Halsschmeichler ebenso begeistert wie ich! Und gleichzeitig hoffe ich, dass Herbst und Winter auf sich warten lassen und sie dieses Teil noch lange nicht brauchen lassen...
Die dritte Chemo ist drin
Nun denn, ich habe heute die dritte Chemo erhalten, und was soll ich sagen - es geht mir gar nicht soooo schlecht. Ich habe zusätzliche Medikamente erhalten, und nun hält sich die Übelkeit in erträglichen Grenzen. Ich war sogar imstande, auf dem Heimweg noch mit Marco einkaufen zu gehen. Unglaublich, nicht wahr? Ich hoffe nur, es bleibt dabei ;-)
Marco geht es übrigens auch besser! Er hatte heute zum ersten Mal eine dieser Wunder wirkenden Massagen im Paracelsus-Spital Richterswil. Schon gleich danach, als er wieder zu mir auf die Onkologische Abteilung kam, wo ich meine Infusion erhielt, meinte er, es gehe ihm schon deutlich besser.
Sein Bein war am Abend zwar immer noch etwas geschwollen, aber kein Vergleich mehr mit gestern...
Nun sind wir also beide auf dem Weg der Besserung! Es tut gut, um Freunde und Freundinnen zu wissen, die uns begleiten, wenn das Leben mal hart mit uns umspringt. Habt unseren innigsten Dank!
Marco geht es übrigens auch besser! Er hatte heute zum ersten Mal eine dieser Wunder wirkenden Massagen im Paracelsus-Spital Richterswil. Schon gleich danach, als er wieder zu mir auf die Onkologische Abteilung kam, wo ich meine Infusion erhielt, meinte er, es gehe ihm schon deutlich besser.
Sein Bein war am Abend zwar immer noch etwas geschwollen, aber kein Vergleich mehr mit gestern...
Nun sind wir also beide auf dem Weg der Besserung! Es tut gut, um Freunde und Freundinnen zu wissen, die uns begleiten, wenn das Leben mal hart mit uns umspringt. Habt unseren innigsten Dank!
Labels:
Brustkrebs,
Dankeschön,
That's Life
Sonntag, 9. August 2009
Noch ein Award...
- Ansporn für den eigenen Blog
- bringt ein Lächeln auf dein Gesicht, weil er so viel Freude verbreitet
- gefüllt mit vielen Informationen
- hat einen Blog, der dir sehr gut gefällt
- dieser Blog hat dich einfach so, aus irgendwelchen Gründen, positiv überrascht
Und weiter gereicht wird er so:
- Setze diesen Preis auf dein Blog.
- Ernenne selbst wieder 5 Blogs, denen du diesen Preis übergeben möchtest.
- Teile es den Auserwählten mit und erfreue dich dann an den Reaktionen!
- Benenne natürlich auch die Person, welche dich beschenkt hat - sie wird sich sehr freuen!
Marlies - eine unglaublich tüchtig Geissenbäuerin, Strickerin, Bloggerin und dazu noch warmherzig und mitfühlend.
Frau Blasebalg - seit vielen Monaten überrascht sie mich immer wieder neu mit ihren tiefgründigen, witzigen und manchmal auch absurden Gedanken.
Itto - eine junge deutsche Innenarchitektin, mit einem Berber verheiratet und mit ihm und ihren drei Kindern im marokkanischen Gebirge lebend; für mich ist sie ein leuchtendes Beispiel für Ernsthaftigkeit, Reflektion und Humor.
Regina - eine phantasievolle Strickerin mit Sinn für Aktuelles, Vergangenes und Zukünftiges; über alles weiss sie anregend und kompetent zu schreiben.
Ev - sie hat mich mit ihren fast schon sarkastischen Posts schon so oft zum Lachen gebracht, auch wenn ich mich gerade sterbenselend fühlte.
Und dann wären da auch noch Kalinumba, Mo, Zizi, Hilde, Lismeta, Anke, Ingrid, Tina und Nina, nicht zu vergessen Jana, Tikkru und Ljolja und Claudine und ... und ... und ... Deshalb: Auch wenn ich hier nun explizit fünf Blogs benenne (und ein paar mehr, weil ich's einfach nicht lassen kann) - dieser Award ist für alle, die ihn gerne haben möchten; nehmt ihn einfach mit.
Donnerstag, 6. August 2009
Sommer-Top Latoya
Nun ist es doch noch rechtzeitig fertig geworden, das Sommer-Top Latoya in Grösse M (38/40) für meine Tochter. Ich hatte es während meiner zweiten Chemotherapie im Spital mit einem dunkelblauen, elastischen Baumwollgarn angestrickt, das schon seit Ewigkeiten darauf gewartet hatte, verarbeitet zu werden. Ich habe zwei grosse Konen davon; was aus dem (riesigen!) Rest noch werden soll, weiss ich beim besten Willen noch nicht.
Da ich eigentlich noch nie elastisches Garn verarbeitet habe, musste ich ein wenig experimentieren. Die erste Maschenprobe strickte ich mit einfachem Garn auf 2-mm-Nadeln - die Probe wurde nur etwa halb so gross wie erwartet und viel zu hart. Also mutig mit doppeltem Garn und 5-mm-Nadeln eine zweite Probe gestrickt - und dann stimmte alles! Das Top gefällt mir ausserordentlich gut und denke, ich werde für mich auch noch eines stricken (allerdings nicht in dieser Farbe). Ich finde das Zopfmotiv so etwas Besonderes. Es war eigentlich der Grund dafür, dass ich dieses Top unbedingt stricken wollte. Der asymmetrische Einsatz am Saum ist mir hingegen nicht so gut gelungen. Jä nu, es sieht ja trotzdem ganz akzeptabel aus... Nun hoffe ich, dass Latoya meiner Tochter ebensogut gefällt wie mir - und dass der Sommer doch noch kommen wird, damit sie es auch noch ausführlich tragen kann ;-)
Da ich eigentlich noch nie elastisches Garn verarbeitet habe, musste ich ein wenig experimentieren. Die erste Maschenprobe strickte ich mit einfachem Garn auf 2-mm-Nadeln - die Probe wurde nur etwa halb so gross wie erwartet und viel zu hart. Also mutig mit doppeltem Garn und 5-mm-Nadeln eine zweite Probe gestrickt - und dann stimmte alles! Das Top gefällt mir ausserordentlich gut und denke, ich werde für mich auch noch eines stricken (allerdings nicht in dieser Farbe). Ich finde das Zopfmotiv so etwas Besonderes. Es war eigentlich der Grund dafür, dass ich dieses Top unbedingt stricken wollte. Der asymmetrische Einsatz am Saum ist mir hingegen nicht so gut gelungen. Jä nu, es sieht ja trotzdem ganz akzeptabel aus... Nun hoffe ich, dass Latoya meiner Tochter ebensogut gefällt wie mir - und dass der Sommer doch noch kommen wird, damit sie es auch noch ausführlich tragen kann ;-)
Dienstag, 4. August 2009
Mobilisierung, Tests, Blutwerte ...
So langsam sieht es aus, als ob es wieder bergauf gehe! Meinem Liebsten geht es unterdessen sehr viel besser - nachdem er 72 Stunden flach auf dem Rücken liegen musste, durfte er gestern Nachmittag zum ersten Mal aufstehen. Seither wurden auch etliche Tests und Untersuchungen gemacht, die allesamt positiv ausfielen - ich bin unglaublich dankbar, dass die Komplikationen während der OP offenbar keine negativen Folgen auf den Heilungsprozess haben!
Bei mir sieht's leider nicht so rosig aus. Ich muss ja zwischen den einzelnen Chemo-Zyklen jede Woche zu meiner Hausärztin, um meine Blutwerte kontrollieren zu lassen. Da ich nach der ersten Chemo eine akute Leukopenie/Neutropenie entwickelt hatte, bekam ich nach der zweiten ein Medikament mit, das ich mir nach dem achten Tag alle 48 Stunden spritzen musste. Es sollte bewirken, dass mein Knochenmark mehr weisse Blutkörperchen bildet, sodass ich nicht mehr so leicht eine Infektion bekomme.
Die gute Nachricht ist, dass dies funktioniert hat. Die schlechte ist, dass es zu gut funktioniert hat. Ich habe heute Blutwerte, die mir fast einen Spitalaufenthalt beschert hätten: Meine Leukozyten sind innerhalb einer Woche von 3,6 auf 22,8 (Norm: 7 - 9) gestiegen - und das ist nur einer der Werte, die entweder beunruhigend hoch oder tief sind.
Weil meine Leukozyten so hoch sind, habe ich die Symptome einer Infektion nicht bemerkt, die mein Körper trotz so vieler weisser Blutkörperchen offenbar doch nicht effizient bekämpfen kann. Nun muss ich wieder eine Woche lang Antibiotika schlucken. Ob die nächste Chemotherapie wie geplant stattfinden kann, wird sich noch zeigen.
Ich hoffe sehr, vor der nächsten Chemo noch ein paar gute Tage zu haben! Und vor allem hoffe ich, dass mein Liebster Ende dieser oder anfangs nächster Woche heimkommen kann, damit wir noch ein wenig Zeit miteinander verbringen können, bevor mich die Chemo-Übelkeit wieder packt ;-)
Morgen werde ich wieder einmal etwas Gestricktes zu zeigen haben - das Thema Krebs ödet mich (und euch?) nämlich langsam an ...
Bei mir sieht's leider nicht so rosig aus. Ich muss ja zwischen den einzelnen Chemo-Zyklen jede Woche zu meiner Hausärztin, um meine Blutwerte kontrollieren zu lassen. Da ich nach der ersten Chemo eine akute Leukopenie/Neutropenie entwickelt hatte, bekam ich nach der zweiten ein Medikament mit, das ich mir nach dem achten Tag alle 48 Stunden spritzen musste. Es sollte bewirken, dass mein Knochenmark mehr weisse Blutkörperchen bildet, sodass ich nicht mehr so leicht eine Infektion bekomme.
Die gute Nachricht ist, dass dies funktioniert hat. Die schlechte ist, dass es zu gut funktioniert hat. Ich habe heute Blutwerte, die mir fast einen Spitalaufenthalt beschert hätten: Meine Leukozyten sind innerhalb einer Woche von 3,6 auf 22,8 (Norm: 7 - 9) gestiegen - und das ist nur einer der Werte, die entweder beunruhigend hoch oder tief sind.
Weil meine Leukozyten so hoch sind, habe ich die Symptome einer Infektion nicht bemerkt, die mein Körper trotz so vieler weisser Blutkörperchen offenbar doch nicht effizient bekämpfen kann. Nun muss ich wieder eine Woche lang Antibiotika schlucken. Ob die nächste Chemotherapie wie geplant stattfinden kann, wird sich noch zeigen.
Ich hoffe sehr, vor der nächsten Chemo noch ein paar gute Tage zu haben! Und vor allem hoffe ich, dass mein Liebster Ende dieser oder anfangs nächster Woche heimkommen kann, damit wir noch ein wenig Zeit miteinander verbringen können, bevor mich die Chemo-Übelkeit wieder packt ;-)
Morgen werde ich wieder einmal etwas Gestricktes zu zeigen haben - das Thema Krebs ödet mich (und euch?) nämlich langsam an ...
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Brustkrebs,
That's Life
Sonntag, 2. August 2009
Blog-Award erhalten
Heidi hat mich mit einem Blog-Award überrascht - vielen Dank! Der Award hat folgende Bedeutung:
- Ansporn für den eigenen Blog
- bringt ein Lächeln auf dein Gesicht, weil er so viel Freude bereitet
- gefüllt mit vielen Informationen
- hat einen Blog der dir sehr gut gefällt
- dieser Blog hat Dich einfach so, aus irgendwelchen Gründen positiv überrascht
Natürlich freue ich mich darüber, wenn mein Blog gefällt und wenn andere, je nach Thema, daraus etwas für sich selbst mitnehmen können! Ich selbst lese ja auch regelmässig zahlreiche Blogs und finde da und dort Anregungen, einen Gedankenanstoss, etwas zum Schmunzeln oder einfach etwas, das mich freut!
Ich finde es ehrlich gesagt bewundernswert, mit wieviel Hingabe die meisten Blogs gestaltet sind und gepflegt werden! Deshalb: Wer immer möchte, darf sich diesen Award bei mir mitnehmen und seinen/ihren Blog damit schmücken.
Dir, liebe Heidi, nochmals herzlichen Dank!
- Ansporn für den eigenen Blog
- bringt ein Lächeln auf dein Gesicht, weil er so viel Freude bereitet
- gefüllt mit vielen Informationen
- hat einen Blog der dir sehr gut gefällt
- dieser Blog hat Dich einfach so, aus irgendwelchen Gründen positiv überrascht
Natürlich freue ich mich darüber, wenn mein Blog gefällt und wenn andere, je nach Thema, daraus etwas für sich selbst mitnehmen können! Ich selbst lese ja auch regelmässig zahlreiche Blogs und finde da und dort Anregungen, einen Gedankenanstoss, etwas zum Schmunzeln oder einfach etwas, das mich freut!
Ich finde es ehrlich gesagt bewundernswert, mit wieviel Hingabe die meisten Blogs gestaltet sind und gepflegt werden! Deshalb: Wer immer möchte, darf sich diesen Award bei mir mitnehmen und seinen/ihren Blog damit schmücken.
Dir, liebe Heidi, nochmals herzlichen Dank!
Freitag, 31. Juli 2009
Geduld bringt Rosen...
... und die haben bekanntlich Dornen! Endlich, endlich habe ich die erlösende Nachricht bekommen: Mein Schatz ist aus dem Operationssaal raus und befindet sich nun auf der Intensivstation. Aber: Es hat leider Komplikationen gegeben.
Die Operation dauerte statt der geplanten 5 bis 6 Stunden fast 8 Stunden. Ich weiss noch nicht genau, welcher Art die Komplikationen waren oder sind, aber immerhin scheint er jetzt stabil zu sein.
Ich konnte sogar schon kurz mit ihm telefonieren, d.h. die ausserordentlich freundliche IPS-Pflegefachfrau hielt ihm das Telefon ans Ohr und er nuschelte verschlafen vor sich hin...
Ich bin nun einerseits erleichtert und andererseits trotzdem noch besorgt. Ich hoffe einfach, dass er die kritische Phase - die ersten 24 postoperativen Stunden - schadlos überstehen wird und dass kein weiterer Notfall auftritt.
Diese lange Warterei hat mich wirklich an meine Grenzen gebracht. Am liebsten würde ich alle Bedenken fahren lassen und an sein Krankenbett eilen. Und sei es nur, um seine Hand zu halten... Aber das wäre nicht nur unvernünftig und dumm, sondern geradezu unverantwortlich. Also bleibe ich, wo ich bin und versuche, das Beste daraus zu machen. Also: Mal wieder zu stricken...
Die Operation dauerte statt der geplanten 5 bis 6 Stunden fast 8 Stunden. Ich weiss noch nicht genau, welcher Art die Komplikationen waren oder sind, aber immerhin scheint er jetzt stabil zu sein.
Ich konnte sogar schon kurz mit ihm telefonieren, d.h. die ausserordentlich freundliche IPS-Pflegefachfrau hielt ihm das Telefon ans Ohr und er nuschelte verschlafen vor sich hin...
Ich bin nun einerseits erleichtert und andererseits trotzdem noch besorgt. Ich hoffe einfach, dass er die kritische Phase - die ersten 24 postoperativen Stunden - schadlos überstehen wird und dass kein weiterer Notfall auftritt.
Diese lange Warterei hat mich wirklich an meine Grenzen gebracht. Am liebsten würde ich alle Bedenken fahren lassen und an sein Krankenbett eilen. Und sei es nur, um seine Hand zu halten... Aber das wäre nicht nur unvernünftig und dumm, sondern geradezu unverantwortlich. Also bleibe ich, wo ich bin und versuche, das Beste daraus zu machen. Also: Mal wieder zu stricken...
Donnerstag, 30. Juli 2009
Zuversicht und Geduld
Heute Nachmittag habe ich meinen Liebsten ins Spital gebracht. Er wird morgen früh operiert. Nun sitze ich hier zuhause, lese ein bisschen, höre Musik, stricke ein wenig ... und denke an ihn! Ohne ihn ist das Haus so leer.
Natürlich bin ich froh, dass er diese Operation (hoffentlich) bald gut überstanden haben wird. Die Ärzte machten uns viel Hoffnung, dass es ihm danach wieder viel besser gehen wird.
Zu schaffen macht mir (uns beiden!), dass ich ihn während seines Spitalaufenthaltes nicht werde besuchen dürfen, weil ich aufgrund der Chemotherapie viel zu wenig weisse Blutkörperchen habe und deshalb stark infektionsgefährdet bin. Und dass es in einem Krankenhaus von Keimen nur so wimmelt, ist ja bekannt. Trotzdem - dass ich ihn durch diese schwierige Zeit nicht aktiv begleiten kann, stimmt mich traurig.
Da gerate ich anflugsweise ins Hadern, muss aber diese Gedanken sofort verscheuchen: Das Letzte, das ich jetzt noch brauchen könnte, ist eine Infektion mit einem resistenten Keim! Verstandesmässig ist das völlig klar, und doch ... (ach, dieser blöde Krebs, verdammt nochmal!)
Bleibt die Zuversicht, dass alles gut gehen wird. Um die nötige Geduld und Gelassenheit ringe ich noch ... ;-)
Natürlich bin ich froh, dass er diese Operation (hoffentlich) bald gut überstanden haben wird. Die Ärzte machten uns viel Hoffnung, dass es ihm danach wieder viel besser gehen wird.
Zu schaffen macht mir (uns beiden!), dass ich ihn während seines Spitalaufenthaltes nicht werde besuchen dürfen, weil ich aufgrund der Chemotherapie viel zu wenig weisse Blutkörperchen habe und deshalb stark infektionsgefährdet bin. Und dass es in einem Krankenhaus von Keimen nur so wimmelt, ist ja bekannt. Trotzdem - dass ich ihn durch diese schwierige Zeit nicht aktiv begleiten kann, stimmt mich traurig.
Da gerate ich anflugsweise ins Hadern, muss aber diese Gedanken sofort verscheuchen: Das Letzte, das ich jetzt noch brauchen könnte, ist eine Infektion mit einem resistenten Keim! Verstandesmässig ist das völlig klar, und doch ... (ach, dieser blöde Krebs, verdammt nochmal!)
Bleibt die Zuversicht, dass alles gut gehen wird. Um die nötige Geduld und Gelassenheit ringe ich noch ... ;-)
Dienstag, 28. Juli 2009
Gruss aus Marokko
Die Überraschungen reissen nicht ab. Heute brachte mir die Pöstlerin einen Umschlag, den ich zunächst nur behutsam und trotzdem neugierig betasten musste. Da mir diese Sendung angekündigt worden war, wusste ich zwar, woher sie kam - aber was mochte drin sein? Ich zögerte das Auspacken hinaus, bis ich allein war.
Ach, du liebe Itto - ich bin begeistert von deinen gefilzten Steinen! Sie fühlen sich so gut an und sehen wunderschön aus - und ich spüre die liebevolle Hingabe darin! Die freundliche Einladung nach Marokko werde ich sehr gerne annehmen, sobald ich meine Chemo- und Bestrahlungstherapie hinter mir und mich soweit erholt habe, dass ich reisefähig bin!
P.S.:
All meinen Leserinnen danke ich herzlich für die ermutigenden Kommentare! Ich spüre euer Mittragen vor allem dann, wenn ich mich müde und schwach fühle - und genau dann brauche ich es ja auch am meisten ... habt Dank dafür!
Ach, du liebe Itto - ich bin begeistert von deinen gefilzten Steinen! Sie fühlen sich so gut an und sehen wunderschön aus - und ich spüre die liebevolle Hingabe darin! Die freundliche Einladung nach Marokko werde ich sehr gerne annehmen, sobald ich meine Chemo- und Bestrahlungstherapie hinter mir und mich soweit erholt habe, dass ich reisefähig bin!
P.S.:
All meinen Leserinnen danke ich herzlich für die ermutigenden Kommentare! Ich spüre euer Mittragen vor allem dann, wenn ich mich müde und schwach fühle - und genau dann brauche ich es ja auch am meisten ... habt Dank dafür!
Montag, 27. Juli 2009
Ab heute mit Zweithaar...
Heute Nachmittag hat mich meine Cousine Daniela besucht. Sie führt einen Coiffeursalon in Zürich und hatte sich schon kurz nach meiner Operation anerboten, sich um alles zu kümmern, was meine Glatze resp. Zweitfrisuren betrifft. Nun war es also so weit!
Nach einem gemütlichen Zmittag durfte ich die Perücken anprobieren. Ich war ganz zappelig und auch irgendwie unsicher, hatte ich mich doch unterdessen an die Tücher als Haarersatz gewöhnt. Am Anfang sah es auch wirklich wild aus und fühlte sich total fremd an. Aber dann hat Daniela mit Kämmen und Scheren wahre Wunder gewirkt! Hier die kurze dunkle, etwas "strenge" Variante - ich finde, das sieht toll aus! Gefällt mir richtig gut und ich fühle mich wohl mit dieser Zweitfrisur. Sieht ja irgendwie auch ähnlich aus wie mit meinen eigenen Haaren. Und nun sehe man sich das an! Einfach genial, nicht wahr? Eine richtige Festtags-Frisur! Und ja, auch die kommt meiner "Original-Frisur" recht nahe ;-)
Ich finde es verblüffend, wieviel Haarlänge, -farbe und -schnitt ausmachen, wie verschieden ich aussehen kann. Es liegen keine zwei Stunden zwischen den beiden Fotos, und doch scheinen das zwei verschiedene Frauen zu sein... Nun, vorläufig werde ich mit Tüchern, Mützen, Schals und Perücken zu spielen wissen!
Meiner Cousine Daniela bin ich ausserordentlich dankbar für ihren tollen Einsatz; sie ist nämlich eine ganz wundervolle Person - und dazu auch noch eine begnadete Haarkünstlerin!
Nach einem gemütlichen Zmittag durfte ich die Perücken anprobieren. Ich war ganz zappelig und auch irgendwie unsicher, hatte ich mich doch unterdessen an die Tücher als Haarersatz gewöhnt. Am Anfang sah es auch wirklich wild aus und fühlte sich total fremd an. Aber dann hat Daniela mit Kämmen und Scheren wahre Wunder gewirkt! Hier die kurze dunkle, etwas "strenge" Variante - ich finde, das sieht toll aus! Gefällt mir richtig gut und ich fühle mich wohl mit dieser Zweitfrisur. Sieht ja irgendwie auch ähnlich aus wie mit meinen eigenen Haaren. Und nun sehe man sich das an! Einfach genial, nicht wahr? Eine richtige Festtags-Frisur! Und ja, auch die kommt meiner "Original-Frisur" recht nahe ;-)
Ich finde es verblüffend, wieviel Haarlänge, -farbe und -schnitt ausmachen, wie verschieden ich aussehen kann. Es liegen keine zwei Stunden zwischen den beiden Fotos, und doch scheinen das zwei verschiedene Frauen zu sein... Nun, vorläufig werde ich mit Tüchern, Mützen, Schals und Perücken zu spielen wissen!
Meiner Cousine Daniela bin ich ausserordentlich dankbar für ihren tollen Einsatz; sie ist nämlich eine ganz wundervolle Person - und dazu auch noch eine begnadete Haarkünstlerin!
Sonntag, 26. Juli 2009
Kaktusblüten
Welche Überraschung! Als ich heute morgen meine Kakteen und Orchideen goss, bemerkte ich diese zarten lilafarbenen Kaktusblüten! Ich hatte zwar vor rund zwei Wochen bemerkt, dass sich da etwas tut. Aber diese Blüten gingen genau zur richtigen Zeit auf, als ich geschwächt und müde war und total den Verleider hatte!
Freitag, 24. Juli 2009
Trotz besserer Begleitmedikation...
... ist mir halt übel! Es ist zwar nicht gar so schlimm wie beim ersten Mal, aber halt nicht so gut, wie ich gehofft hatte. Nicht mal stricken mag ich, und das will etwas heissen :-(
Es wird hoffentlich bald wieder besser, und bis dahin schleppe ich mich halt durch die Tage... Immerhin habe ich nun die Hälfte dieser Medikamentenkombi schon hinter mir; den Rest werde ich auch noch schaffen!
Danke, danke, danke für eure lieben Kommentare! Bis bald!
Es wird hoffentlich bald wieder besser, und bis dahin schleppe ich mich halt durch die Tage... Immerhin habe ich nun die Hälfte dieser Medikamentenkombi schon hinter mir; den Rest werde ich auch noch schaffen!
Danke, danke, danke für eure lieben Kommentare! Bis bald!
Dienstag, 21. Juli 2009
Morgen ... !
Nach den zwei vergangenen Tagen, die ich mit Freund/innen verbracht habe, war ich heute doch ordentlich müde. Ich habe mir heute also einen einigermassen gemütlichen Tag gemacht. Am Morgen war die Spitex da (hach, wie geniesse ich jeweils das dienstagmorgendliche Bad!).
Am späteren Nachmittag kam Frau Schmid von der Krebsliga Zentralschweiz und erklärte mir vieles, was im Zusammenhang mit meiner Erkrankung steht. Es ging vor allem um Versicherungstechnisches, aber auch darum, wie ich mit Tüchern meinen kahlen Kopf auf attraktive Art bedecken kann. Ein hübsches Seidentuch und etwas Make-Up - da fühle ich mich doch gleich viel besser! Und ich hoffe, es bleibt dabei, denn morgen früh habe ich meinen Termin für die zweite Chemotherapie. Etwas mulmig ist mir schon zumute, aber da die Dosis reduziert werden und ich eine bessere Begleitmedikation bekommen soll, bin ich zuversichtlich, dass es diesmal viel besser gehen wird!
Am späteren Nachmittag kam Frau Schmid von der Krebsliga Zentralschweiz und erklärte mir vieles, was im Zusammenhang mit meiner Erkrankung steht. Es ging vor allem um Versicherungstechnisches, aber auch darum, wie ich mit Tüchern meinen kahlen Kopf auf attraktive Art bedecken kann. Ein hübsches Seidentuch und etwas Make-Up - da fühle ich mich doch gleich viel besser! Und ich hoffe, es bleibt dabei, denn morgen früh habe ich meinen Termin für die zweite Chemotherapie. Etwas mulmig ist mir schon zumute, aber da die Dosis reduziert werden und ich eine bessere Begleitmedikation bekommen soll, bin ich zuversichtlich, dass es diesmal viel besser gehen wird!
Herzlichen Dank...!
Heute Morgen erlebte ich eine grosse Überraschung! Unsere Postfrau brachte mir ein Päckli, und schon, als ich die Absenderadresse sah, hüpfte mein Herz... Zum Vorschein kam eine Strange Baby-Alpaka-Garn (in einer echten Rotholz-Färbung von Dorothea Fischer - meine Farbe!), und dazu zwei Bücher "um die müden Stunden zu vertreiben", wie die Absenderin in der beigelegten Karte schrieb. Ich bin richtig gerührt über soviel Anteilnahme und freue mich sehr über dieses liebevolle Geschenk!
Wie aufmerksam von dir, liebe Hanne! Ich freue mich jetzt schon auf anregende Strick- und Lesestunden - herzlichen Dank!
Wie aufmerksam von dir, liebe Hanne! Ich freue mich jetzt schon auf anregende Strick- und Lesestunden - herzlichen Dank!
Montag, 20. Juli 2009
Es geht mir gut...
Gestern war ich bei Brigitte zu Besuch, und wir verbrachten einen wunderschönen Sonntagnachmittag miteinander. In ihrem Garten wachsen nicht nur Salat, Gemüse und Blumen, sondern auch Eidechsen! Wir beobachteten sowohl die Elterntiere als auch die Jungen, die vielleicht etwa 3 - 4 cm klein waren - ich habe noch nie so kleine Eidechsen gesehen!
Dann bestaunte ich die kreativen, bunten Quilts, die sie gemacht hat, die vielen gefärbten Garne und die gestrickten Sachen für die Märkte, an denen sie teilnehmen wird. Auch ihre ersten Spinnereien durfte ich begutachten und kommentieren - ich bin wirklich überrascht, das sieht ja schon fast nach Art Yarns aus ;-) Beim Fachsimpeln kamen wir überhaupt nicht zum Stricken und die Zeit verging wie im Flug. Danke für den tollen Nachmittag, liebe Brigitte! Heute traf ich mich mit Freunden aus Spanien, die ihre Ferien bei meiner Tochter in Zürich verbringen. Sie fuhren mit dem Schiff nach Rapperswil, wo ich sie in Empfang nahm und mit ihnen das Schloss Rapperswil besichtigte (Bild: unterwegs zum Schloss) und durch die Altstadt spazierte. Zum Schluss gab's einen feinen Eisbecher - endlich Sommer!
Die letzten zwei, drei Tage ist es mir richtig gut gegangen. Die Strapazen der ersten Chemo scheinen überwunden; zwar brauchte es schon etwas Mut, mich ohne Haare (dafür mit Tuch) in der Öffentlichkeit zu bewegen. Aber ich brauche auf neugierige Blicke ja nicht zu reagieren ... ;-)
Dann bestaunte ich die kreativen, bunten Quilts, die sie gemacht hat, die vielen gefärbten Garne und die gestrickten Sachen für die Märkte, an denen sie teilnehmen wird. Auch ihre ersten Spinnereien durfte ich begutachten und kommentieren - ich bin wirklich überrascht, das sieht ja schon fast nach Art Yarns aus ;-) Beim Fachsimpeln kamen wir überhaupt nicht zum Stricken und die Zeit verging wie im Flug. Danke für den tollen Nachmittag, liebe Brigitte! Heute traf ich mich mit Freunden aus Spanien, die ihre Ferien bei meiner Tochter in Zürich verbringen. Sie fuhren mit dem Schiff nach Rapperswil, wo ich sie in Empfang nahm und mit ihnen das Schloss Rapperswil besichtigte (Bild: unterwegs zum Schloss) und durch die Altstadt spazierte. Zum Schluss gab's einen feinen Eisbecher - endlich Sommer!
Die letzten zwei, drei Tage ist es mir richtig gut gegangen. Die Strapazen der ersten Chemo scheinen überwunden; zwar brauchte es schon etwas Mut, mich ohne Haare (dafür mit Tuch) in der Öffentlichkeit zu bewegen. Aber ich brauche auf neugierige Blicke ja nicht zu reagieren ... ;-)
Freitag, 17. Juli 2009
Das Stricken hält mich über Wasser...
Wann immer es mir während der letzten Woche möglich war, habe ich gestrickt. Das Stricken wurde zu einem Anker, der mich hielt, wenn ich abzudriften drohte. Noch im Spital nach der Operation habe ich einen Pullover angestrickt (hier), der vor fast zwei Wochen fertiggeworden ist. Das ist sozusagen mein Krebspullover (Modell 71 aus dem Sommerheft von Stricktrends), gestrickt aus einer Baumwoll-Seide-Mischung (Marokko von Home/Manor). Er ist sehr schön geworden und passt mir ausgezeichnet. Obwohl ich normalerweise keine so hellen Farben trage, fühle ich mich darin sehr wohl.
Fast gleichzeitig sind ein Paar Socken mit Ajourmuster und Boomerang-Ferse sowie ein Mützchen fertiggeworden. Die kleine Mütze mit Rollrand habe ich in demselben Muster gestrickt wie die Socken, nur mit einer zusätzlichen Zwischenmasche (ich weiss nicht einmal mehr, woher ich das Muster habe). An diesem regnerischen Tag trage ich die Chemo-Cap gerne, weil ich sonst an meinen kahlen Kopf friere ;-)
Details:
Socken gestrickt aus 62 gr Fine Merino Socks (75% Fine Merino, 25% Polyamid) von Lanartus auf einem Nadelspiel 2,75 mm. Mütze mit Rollrand aus 30 gr Fine Merino Socks von Lanartus auf einer Rundstricknadel und einem Nadelspiel 3,0 mm.
Fast gleichzeitig sind ein Paar Socken mit Ajourmuster und Boomerang-Ferse sowie ein Mützchen fertiggeworden. Die kleine Mütze mit Rollrand habe ich in demselben Muster gestrickt wie die Socken, nur mit einer zusätzlichen Zwischenmasche (ich weiss nicht einmal mehr, woher ich das Muster habe). An diesem regnerischen Tag trage ich die Chemo-Cap gerne, weil ich sonst an meinen kahlen Kopf friere ;-)
Details:
Socken gestrickt aus 62 gr Fine Merino Socks (75% Fine Merino, 25% Polyamid) von Lanartus auf einem Nadelspiel 2,75 mm. Mütze mit Rollrand aus 30 gr Fine Merino Socks von Lanartus auf einer Rundstricknadel und einem Nadelspiel 3,0 mm.
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