Sonntag, 29. November 2009

Endlich - die Wohnung ist leer! So leer!

Am Freitag war es endlich so weit: Die Leute von der Heilsarmee-Brocki kamen, um alles noch Brauchbare (und freundlicherweise auch das nicht mehr Brauchbare!) aus der Wohnung meiner verstorbenen Mutter abzuholen!

Zwei grosse Fahrzeuge mit gedeckter Ladebrücke haben sie gefüllt, und nun ist alles weg: die wunderschöne Biedermeier-Kommode, die keiner meiner Brüder wollte und für die ich beim besten Willen keinen Platz habe; das Küchenregal mit den vielen Gewürzen und dem Kräutersalz, das ich vor Jahren selbst für sie mischte; der kleine Glastisch aus Eichenholz mit den zwei Glasplatten; die Lehnstühle aus dem Wohnzimmer; die Kristalle und anderen Halbedelsteine, die wir seinerzeit auf unseren Bergwanderungen fanden; Tisch-, Bett- und Frottéwäsche; Unmengen Geschirr und Kristallsachen; die Zeugen ihres kreativen Schaffens ... alles fort!

Ich will mich nicht darüber beklagen, dass ich den Umgang der zwei Männer mit den für mich so liebgewordenen Sachen meiner Mutter eher pietätlos fand, obwohl - nun ja, ich neige wohl ein wenig zu Sentimentalität. Wenn die Brocki-Leute auf solche Empfindlichkeiten Rücksicht nehmen wollten, kämen sie wohl nirgendwo hin ;-)

Der über 70jährige Kaktus meines Grossvaters und der Eichenschrank, der schon in dessen Arztpraxis stand und meiner Mutter während Jahrzehnten als Archiv diente, stehen jetzt im Haus einer meiner Nichten. Die Vitrine, in der meine Grossmutter ihr handgemaltes Porzellan und und später meine Mutter ihre Ton- und Glassachen aufstellte, wird in meiner Stube einen Ehrenplatz finden, ebenso der Lederfauteuil, in dem ich jeweils sass, wenn ich bei ihr zu Besuch war. Mein jüngster Brüder hat den Biedermeier-Nussbaumschrank, der noch von unserer Urgrossmutter stammt, mitgenommen.

Eine meiner Cousinen hat Verwendung für ein paar Regale und für den wunderschönen Lamahaarmantel. Und meine Tochter freut sich über einen Relax-Sessel mit Hocker aus Alcantara und über eine tolle Designer-Lampe.

Vieles habe ich verschenkt, so auch einen Grossteil ihrer Kleider, zum Teil nigel-nagel-neu und noch nicht einmal ausgepackt, über die sich nun manche meiner Nachbarinnen von Herzen freut. Ganz zu schweigen vom geradezu unglaublichen Stoffvorrat meiner Mutter, wovon ich nicht nur einiges für mich behielt, sondern auch etliches an nähbegeisterte Freundinnen verschickte. Das Material zur Herstellung mehrerer Tiffany-Lampen, die Ausrüstung fürs Glasritzen samt unzähliger Gläser, Glasteller und -vasen fanden auch ein neues Zuhause bei einer kreativen Bekannten.

Anderes habe ich mit nach Hause genommen, sei es, weil ich es wirklich brauchen kann oder weil ich es einfach nicht übers Herz brachte, es auf die eine oder andere Weise zu entsorgen: einen Teil ihrer Bücher und Schallplatten, liebevoll gesammeltes Geschirr und geschliffene Kristallgläser, Bilder, viele Fotos, ...

... und da ich in einem wirklich winzigen Hüsli lebe, stehen nun überall Mamis Sachen und ich komme kaum mehr durch ;-) Ich werde mir nun genau überlegen müssen, ob und was ich zugunsten der Erinnerungsstücke weggeben oder entsorgen will. Es hat sich in den letzten Jahren auch bei mir einiges angesammelt, das ich womöglich gar nicht (mehr) brauche.

Morgen fahre ich nochmals nach Zürich, um den Maler zu instruieren, den Sanitär-Installateur aufzubieten, die Fernbedienung für die Tiefgarage abzugeben ... und dann ist dieses Kapitel - wenigstens äusserlich - abgeschlossen. Innerlich fühle ich mich meiner Mutter eher noch mehr verbunden; die Räumung ihrer Wohnung hat mich ihr auf ganz neue Weise eher noch nähergebracht. Dass der Abschied von ihr endgültig ist, will mir allerdings immer noch nicht in Herz und Kopf...

Donnerstag, 19. November 2009

Weihnachts-Post für Bloggersdorf


Hier bin ich auf diese liebenswerte Aktion gestossen - da mache ich doch gerne mit! Eine richtig gute Idee ... ist kreativ, lustig, macht Freude und kostet nicht viel.

Mittwoch, 18. November 2009

Unter Druck ...

... und unterdessen unglaublich müde bin ich. Ich habe ein kaum zu bewältigendes Programm, seit meine Mutter gestorben ist.

Am Montag bin ich in Zürich, um meiner Mutter Wohnung zu räumen - meine Brüder sind beide 100% berufstätig und haben noch schulpflichtige Kinder, sodass sie kaum Zeit haben, mir zu helfen. Am Dienstag kommt die Spitex; am Mittwoch bekomme ich meine Chemo, von der ich mich donnerstags erholen muss. Am Freitag bin ich wieder in Zürich mit Räumen beschäftigt, am Samstag kommt "mein bisschen Haushalt" zum Zuge. Und sonntags kann ich mich manchmal erholen ... wenn ich nicht wieder nach Zürich fahre, weil sich meine Brüder Zeit nehmen, mir beim Räumen zu helfen (und ich umständehalber eben den besten Überblick habe).

Manchmal denke ich, dass ich mit dem Krebs und den Nebenwirkungen der Chemo eigentlich schon genug zu tun hätte. Aber nur manchmal. So langsam zeigt sich ja der berühmte Silberstreifen am Horizont; bis Ende Monat wird die Wohnung geräumt sein, und die Malerarbeiten können beginnen! Dann kann die Putzequipe ihres Amtes walten, und schon ist die Wohnung bereit für die Nachmieter...