Samstag, 29. Mai 2010

Ein Jahr...

Heute vor einem Jahr bin ich operiert worden! Irgendwie kann ich kaum glauben, dass seit der Brustkrebs-Diagnose und der Operation schon ein ganzes Jahr vergangen sein soll. Als Mit-Betroffene mir damals sagten, dass die Chemo- und Bestrahlungs-Zeit schnell vergehen werde, konnte ich das gar nicht glauben, aber jetzt ... ;-)

Vor rund zwei Wochen habe ich die Resultate meiner ersten Nachsorge-Untersuchungen erhalten - alles im grünen Bereich! Ich bin sehr erleichtert, die Angst sass mir doch recht spürbar im Nacken. Nun habe ich bis zu den nächsten Tests in drei Monaten Ruhe, und die kann ich ganz gut brauchen. Was mir nämlich immer noch zu schaffen macht, ist das sogenannte Fatigue-Syndrom, d.h. ich bin müde, müde, müde...

Mitte Mai habe ich mein Mini-Pensum (10%) im Verlag wieder aufgenommen, und es macht mir richtig Freude, endlich wieder in anderer Leute Manuskripten herumfuhrwerken zu können! Ich habe aber auch wirklich Glück! Vor zwölf Jahren habe ich dort zu arbeiten begonnen, d.h., hätte ich dort zu arbeiten anfangen sollen. Dann kamen aus heiterem Himmel meine zwei Rücken-OPs - und man hat mir den Job die ganze Zeit über warmgehalten! Später kamen Bauchtumoren, Darmverschlüsse, Schulter-OP und neurologische Probleme dazu, ich musste mein Pensum immer mehr reduzieren -aber nach jedem gesundheitlichen Tiefschlag durfte ich wieder dort arbeiten!

Vor einem Jahr dann auch noch der Brustkrebs; es waren wirklich harte Zeiten, und ich brauch(t)e lange, um mich davon auch nur einigermassen zu erholen. Letzten Sommer kam sogar einmal die ganze Belegschaft, um meinen Garten zu jäten, stellt euch das vor! Und die ganze Zeit fragten sie nach meinem Befinden, ob man irgendwie helfen könne, oder sie erzählten mir davon, was im Verlag so läuft, obwohl ich mit meinem Chemo-Brain kaum aufnahmefähig war.

Ist das nicht grossartig? Ich wollte diese schöne Erfahrung auch mit euch teilen - ihr habt euch während der langen Chemo-/Bestrahlungsmonate so oft anhören müssen, wie schlecht es mir ging. Ihr habt die ganze Zeit so liebevoll und geduldig hier weitergelesen und mir ermutigende Kommentare geschickt...

Nun fühle ich mich wirklich viel besser, und ich weiss, ihr freut euch auch mit mir!

Montag, 24. Mai 2010

Intarsien-Strickerei

Zufälligerweise bin ich kürzlich auf diese Seite gestossen, wo es kostenlose Strickanleitungen für Intarsienstrickerei gibt; hier eine Auswahl:

Leider ist die Qualität der Bilder nicht so gut (ich musste sie ziemlich vergrössern) - ein Klick auf den Bild-Titel führt zur Anleitung. Es gibt auch sehr schöne Socken, diese Anleitungen sind allerdings kostenpflichtig.

Eigentlich bin ich nicht so die Intarsien-Strickerin, aber diese Anleitungen könnten mich glatt dazu verführen...

Montag, 10. Mai 2010

Regenbogen-Doppelpack

Heute war es vorwiegend nass, grau und kalt - aber dieser wettermässig unfreundliche Tag bescherte uns am Abend noch eine besondere Überraschung: einen doppelten Regenbogen! Es regnete buchstäblich in Strömen, aber plötzlich brach die Sonne zwischen den Wolken hervor. Das musste ja einen Regenbogen geben! Ich stürzte vors Haus, und tatsächlich: Da war er, sogar in doppelter Ausführung! Unglaublich, wie die Farben leuchten - dieses satte Grün in Verbindung mit den düsteren Wolken und dem regennassen Strässchen ist einfach nicht zu übertreffen... Hinter dem Haus traf der Regenbogen mitten in Nachbars Wiese - wer weiss, wenn ich sofort losgelaufen wäre, hätte ich vielleicht sogar den Schatz finden können, der angeblich am Anfang des Regenbogens liegen soll ;-) Aber ich war so bezaubert von diesem Farbenspiel, dass ich mich an so etwas Profanes erst hinterher erinnert habe...

Verspätete Osterhäsli

Letzte Woche hat unsere Satin-Angora-Häsin die lange erwarteten Jungen zur Welt gebracht. Ist das eine Freude! Die Tragzeit dieser Kaninchen liegt zwischen 28 und 32 Tagen, unser Möhrli hat sich 38 Tage Zeit gelassen - wir waren schon gar nicht mehr sicher, ob sie überhaupt trächtig ist ;-) Aber wie uns die Züchterin beruhigte, kann es bei Erstgebärenden schon ein wenig länger dauern. Die Kleinen sind morgen eine Woche alt und sooo winzig! Es sind fünf Junge, davon drei braune, ein schwarzes und ein graues - wenigstens, soweit ich bis jetzt sehen konnte.

s'Möhrli ist eine rührende Mutter und trotz ihrer Babies sehr zutraulich. Jedenfalls kann ich ihre Kleinen problemlos anschauen, streicheln und sogar in die Hand nehmen. Sie klopft nicht, versucht auch nicht zu beissen und vertraut uns offensichtlich - Nachbars Häsin tut wie eine Wilde, wenn man versucht, ihre Jungen anzufassen. Natürlich muss man Satin-Angoras regelmässig von ihrer Wolle befreien, deshalb ist sie auch daran gewöhnt, angefasst zu werden.

Ich freue mich total über die schnusigen kleinen Tierchen!

Noch ein Paar Socken

Während meiner Woche im Krankenhaus ist ein Paar Socken entstanden; diesmal sind sie für meinen Liebsten. Es sind eigentlich ganz einfache Stinos, allerdings habe ich auf den Seiten ein Muster eingestrickt - dasselbe, das ich schon für meine Söckli verwendet habe. Verstrickt habe ich ein Sockengarn aus dem Nachlass meiner Mutter, nämlich Schaffhauser Wolle Perfina (68% Schurwolle, 23% Polyamid, 9% Viscose, 203m/45 g, Nadelspiel 2,75 mm). Diese Wolle wird meines Wissens heute gar nicht mehr hergestellt; die Farbe ist ein dunkles Grau mit roten Sprenkeln (dunkler als auf den Fotos). Grösse 43, Ferse und Spitze mit Fächtli verstärkt; Herzchenferse und Bandspitze. Hoffentlich gefallen sie ihm!

Montag, 3. Mai 2010

Wieder da...

Nach einer wirklich langen Blogpause bin ich wieder da! Ich brauchte nach all den Chemo- und Strahlentherapien einfach Zeit für mich selbst. Zwar habe ich in anderen Blogs gelesen und gelegentlich auch kommentiert; selbst bloggen mochte ich allerdings nicht...

Leider sind meine Hände von der Chemo immer noch taub. Aber so langsam komme ich damit zurecht; das Stricken geht zwar noch langsam, aber immer besser. Das lehrt mich Geduld, und das ist doch eine gute Sache! Ich habe ein zweites Josefinentuch gestrickt für eine Pflegefachfrau, die mich während der Chemo betreut hatte und die immer sehr freundlich war. Sie ist ein richtiger Sonnenschein, und glücklicherweise spielt jetzt auch noch das Wetter mit - so ein wärmendes Tuch um die Schultern kann man jetzt ja wirklich wieder gut brauchen ;-) Das viele Blau war mir irgendwann etwas zu brav, deshalb habe ich diesen schmalen Streifen und eine einzige Spitze in Rot eingestrickt. Ich hoffe, das gefällt ihr auch! Ich mag die Form der Josefinen-Tücher; ich glaube, ich werde noch einige davon stricken. Sie sind ein ideales Geschenk, und manchmal ist mindless knitting doch sehr entspannend ... vor allem, wenn man so gefühllose Fingerspitzen hat! Meine kleine Katze Flämmli fühlt sich jedenfalls sichtlich wohl und hat es sich auf dem Tuch gleich bequem gemacht...

Ebenfalls fertig geworden sind diese Söckli aus dem Verena-Sockenheft (Modell Irland). Ich bin begeistert von diesem einerseits einfachen, andererseits effektvollen Muster; auch die Fersenlösung finde ich gelungen.
Am Fuss sehen diese Socken einfach nur hinreissend aus - hier kurz vor der Bandspitze. Verstrickt habe ich 68 Gramm Regia Silk auf einem 2,5-mm-Nadelspiel. Unterdessen habe ich ein Paar Männersocken in Grau-meliert angestrickt. Sie bekommen das gleiche Muster, aber nur seitlich auf dem Schaft - passt meiner Meinung nach besser für einen Mann. Ausserdem habe ich noch eine Bestellung für Männersocken - in Grösse 45! - aber eins nach dem anderen...

Morgen gehe ich nochmals für eine Woche ins Spital für verschiedene Therapien und Abklärungen. Ich bin gespannt und hoffe sehr auf gute Resultate!