Mittwoch, 13. Juli 2011

Vermisst - Bitte um Mithilfe!

Seit über sechs Jahren vermisst eine meiner Freundinnen ihren Sohn Bernd. Sie lebt seither ständig in der Ungewissheit über das Schicksal ihres Sohnes - lebt er noch? Falls ja: Wo ist er? Über polizeiliche Suchaktionen konnte er bisher nicht ausfindig gemacht werden.
Des langen Wechselbads zwischen Hoffnung und Verzweiflung überdrüssig, hat sie sich entschlossen, sich die Möglichkeiten des Internets zunutze zu machen und auf privater Basis eine Vermisstmeldung zu lancieren. Im besten Fall geht diese Suchmeldung um die ganze Welt ... und sie findet ihren Sohn.

Ein Klick auf das Bild in der rechten Seitenleiste bringt euch zur ausführlichen Vermisstmeldung mit dem Link, wohin man allfällige Hinweise schicken kann. Ich bitte alle meine Leser/innen im Namen von Ute um eure Mithilfe - vielen Dank!

Dienstag, 12. Juli 2011

Fasertausch fertiggestellt: Das Engadiner Fuchsschaf

Faserfeinheit: 28 – 32 mic (F3 – F5)

Faserlänge/Stapellänge: 10 – 14 cm

Kräuselung: kaum gekräuselt

Glanz: wenig Glanz

Verwendbar für Jacken, Pullover, Mützen, Socken, Handschuhe; besser nicht direkt auf der Haut zu tragen. Gefilzt für Sitzkissen, Decken, Taschen usw.

Filz-Qualitäten: filzt gut und fast von selbst

Über die Schafe: Die Ostalpen wurden seit dem späten Mittelalter von italienischen Schäfern genutzt, deren Schafe (v.a. Bergamaskertypen) sich mit den angestammten Tieren vermischten, worauf sich auch im Engadin (Kanton Graubünden, Schweiz) ein Schlag entwickelte, der sich besonders an die harten Anforderungen der Berge anpasste: grossrahmige, mischwollige Tiere mit Ramskopf und Hängeohren. Ihre widerstandsfähigen Klauen und die Trittsicherheit im Gebirge wurden speziell hervorgehoben.

Engadiner Fuchsschafe sind asaisonal und weisen unter allen Schweizer Schafrassen die beste Fruchtbarkeitsleistung auf. Im Durchschnitt werden pro Mutterschaf bis drei Lämmer pro Jahr geboren. Robuste und fruchtbare Zuchtauen können in acht Nutzungsjahren beeindruckende Lebensleistungen von bis zu 24 Lämmern erreichen.

Engadiner Fuchsschafe werden heutzutage vor allem wegen ihres hervorragenden Fleisches gehalten; es ist vergleichsweise mager und entspricht damit modernen Ernährungsempfehlungen. Die Wolle wird heute leider hauptsächlich zur Herstellung von Isolationsmaterial verwendet.

Im Rahmen der Rassenerhaltungsprogramme der Stiftung Pro Specie Rara (PSR) wurde das fuchsfarbene Engadiner Schaf, das seiner braunen «Kutte» wegen auch romanisch besch da pader (Pater-Schaf) genannt wird, gefördert; heute gibt es zwei Farbschläge, den ursprünglichen braunen und einen schwarzen. Mittlerweile ist der Bestand auf ein gutes Niveau angewachsen, sodass neben der Erhaltungszucht vermehrt auch eine Leistungsselektion stattfinden kann.

Eigene Erfahrungen mit der Faser: Ich konnte die Wolle direkt vom Zuchtleiter des Schweizerischen Engadinerschaf-Zuchtvereins kaufen– frisch ab Schaf, sauber vorsortiert. Gewaschen habe ich sie in heisser Seifenlauge, danach gespült, bis das Wasser klar blieb; ins letzte Spülwasser gab ich einen Schuss Apfelessig. Die gewaschene Wolle fühlte sich überraschend weich an.

Die langstapelige Wolle liess sich spielend leicht karden; hingegen war das Spinnen und Zwirnen wider Erwarten nicht so einfach, sie liess sich z.B. nur schlecht ausziehen. Die Wolle eignet sich wohl doch besser zum Filzen.

Kontakt-Adressen: Schweizerischer Engadinerschaf-Zuchtverein (SEZ)
Ueli Felix (Präsident), Obere Mörenau, CH-9514 Wuppenau
u.felix@felix-gartenbau.ch

Fotos: © Schweizerischer Engadinerschaf-Zuchtverein



Wieder da - und es ist Sommer!

Über ein Vierteljahr lang habe ich nicht geschrieben hier; irgendwie war mir nicht danach, ich brauchte eine Blog-Pause ... na ja, aber da bin ich wieder! Unterdessen ist es Sommer geworden und ich geniesse die Sonne, die Wärme (ein bisschen weniger davon wäre aber auch gut), den Garten und die Zeit, die ich draussen verbringen kann...

Seit zwei Wochen habe ich einen besonderen Gast: Lola! Das ist das riesengrosse Hundetier links; wenn ihr genau hinschaut, seht ihr unten rechts neben ihrem Schwanz ein Katzenbaby - die beiden haben sich richtig angefreundet.
Ich hatte früher immer Hunde und hätte auch gern wieder einen, aber das braucht wohl noch etwas Überzeugungsarbeit; mein Liebster findet Hunde eher doof. Weshalb? "Weil sie gehorchen!" Haha - würden sie das nicht tun, wär's ja wohl auch wieder nicht recht...
Seit Lola bei mir ist, gehe ich mehrmals täglich raus mit ihr. Das tut nicht nur ihr gut, sondern auch mir - ich hatte schon fast vergessen, wieviel Freude das macht, unterwegs zu sein mit einer so angenehmen Begleiterin!
Wir sind fast täglich am See; die Gewitter und heftigen Regenfälle der letzten Wochen haben nichts am niedrigen Wasserstand geändert.
Dafür gibt's dann Inseln aus Kies und am Strand Schwemmholz zu sehen...
Wenn wir eine Pause einlegen, spielen wir. Lola ist laut ihren Besitzern eher wasserscheu; den Eindruck habe ich aber gar nicht - immerhin holt sie die Stöckchen, die ich für sie werfe, mit dem grössten Vergnügen auch aus dem Wasser:
Oder wir spazieren dem Bach entlang, wo es für Lola auch allerhand zu entdecken gibt.
Im sommerlichen Wald ist es angenehm kühl und wir verbringen Stunden mit dem Erkunden der Umgebung, in der ich nun seit sieben Jahren lebe und von der ich zu meiner Bestürzung noch nicht gerade viel weiss.
Nicht nur im Garten, auch im Wald blüht und spriesst es. Glockenblumen,
Disteln,
Wasserdost,
eine wilde Nelkenart,
und eine Pflanze, die ich nicht kenne und auch im Pflanzenlexikon nicht fündig wurde. Kennt jemand diese Pflanze mit den lilafarbenen Blüten (wirken auf dem Foto eher weiss) und den seltsamen, blätterartigen Samenkapseln?
Gestrickt habe ich natürlich auch und vieles erlebt. Aber ich fange jetzt einfach mit dem heutigen Tag wieder an; es wird sich schon alles auf verständliche Weise fügen!

P.S.: Das Rätsel ist gelöst; es handelt sich um das Silberblatt - danke, Bine!

Fasertausch: Wollverarbeitung

Nachdem ich die Wolle gewaschen und getrocknet hatte und mich an deren erstaunlicher Weichheit erfreute, ging's weiter mit der Verarbeitung. Schwarzer Farbschlag:
Brauner Farbschlag:
Zuerst wurde die Wolle nochmals sortiert; die schönsten Flocken kamen auf die Trommelkarde.
Gekardete Wolle des braunen Farbschlags:
Dann spann ich die Wolle zu Fäden, von jedem Farbschlag einen. Einmal mehr hat sich mein Humanus-Spinnrad bestens bewährt, obwohl sich die Wolle ziemlich sträubte.
Schlussendlich zwirnte ich die beiden Fäden zusammen und wog die Stränglein ab - 10 Gramm verarbeitete Wolle sollte jede Fasertausch-Teilnehmerin erhalten.
Dazu 10 Gramm Kardwolle, 20 Gramm gewaschene Rohwolle und eine Beschreibung der Rasse "Engadiner Fuchsschaf.
30 solcher Päckchen habe ich gefüllt - für jede Teilnehmerin eines. Dann packte ich das Ganze in eine grosse Kartonschachtel, und ab ging das Paket...