Hm! Was denn jetzt? Wurscht oder egal, wie Frau Blasebalgs Illustration zu ihrer Wochenaktion nahelegt?
Egal ist nach Auskunft diverser Lexika vom lateinischen aequus hergeleitet und bedeutet in erster Linie gleich.
Wenn ich also behaupte, mir sei etwas egal, dann sage ich eigentlich, es sei mir gleich (auch wenn sagen wollte, es sei mir wurscht). Aber: gleich wie was?
Also wieder Lexikon konsultieren. Da steht, gleich stehe auch für gleichgültig. Das macht die Sache nun auch nicht wirklich einfacher. Gleichgültig bedeutet dann doch, dass etwas gleich gültig sei wie ... ja, wie was? Da bin ich wieder am Anfang meiner Überlegungen angekommen.
Noch einmal: Egal = gleich (ha!). Wenn zwei Dinge gleich sind, gehe ich grundsätzlich davon aus, dass sie einander so ähnlich sind, dass man sie als dasselbe bezeichnen könnte. Dass man das eine durch das andere ersetzen könnte. Kann ich daraus schliessen, dass es letztlich keinen Unterschied macht, für welches der beiden (oder mehrerer) Dinge ich mich entscheide?
Jedenfalls scheint mir, eine etymologisch korrekte Definition von egal oder gleich komme nicht einmal in die Nähe von wurscht.
Umgangssprachlich meine ich schlicht, dass mich etwas nicht interessiert, wenn ich sage, es sei mir egal oder gleich. Mindestens im Bezug auf Lebenszusammenhänge (Beziehungen, Elternschaft, Umgang mit Minderheiten usw. - grob gesagt: Politik) kann es mir ganz und gar nicht wurscht sein, wenn jemand meint, das gehe ihn/sie nichts an und interessiere auch nicht.
Während es auf der persönlichen Ebene wahrscheinlich nur wenige Dinge gibt, die wirklich egal/gleich sind, kann es durchaus sein, dass es nicht gross darauf ankommt, ob ich heute Abend Bratkartoffeln oder Nudeln koche, ob ich rote oder blaue Socken stricke, ob ich heute oder morgen putze... Was genau nun Wurschtigkeit mit Gleichgültigkeit zu tun hat oder was die beiden Begriffe voneinander unterscheidet, untersuche ich ein andermal.
Alles klar? Oder doch nicht?
Donnerstag, 4. September 2008
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Blog-Archiv
-
▼
2008
(139)
-
▼
September
(19)
- Grün, grün, grün...
- Die verstrickte Dienstagsfrage 40/2008
- Die verstrickte Dienstagsfrage 39/2008
- Markt im Dorf
- Gartenpracht
- Spontanes Stricktreffen im Wägital
- Die verstrickte Dienstagsfrage 38/2008
- Gefärbte Wolle auf der Trommelkarde
- Katzensalat ...
- Die verstrickte Dienstagsfrage 37/2008
- Färbeküche
- ... und heute war wieder Sommer!
- Cochenille
- Färben mit unbekanntem Kraut ...
- Herbstliches Wetter heute...
- Eigentlich wurscht ... ?
- Die verstrickte Dienstagsfrage 36/2008
- I Love Your Blog ...
- Stricken Socks fertig
-
▼
September
(19)
3 Kommentare:
Was mich daran erinnert, daß man bei uns noch ab und an "unegal" oder "nicht egal" im Sinne von "nicht gleich" benutzt, zum Beispiel wenn die zusammengehörigen Socken verschieden geworden sind oder so... Tut man das anderswo wohl auch? Denn ob das regionaltypisch ist oder bloß der Altertümlichkeit wegen nur noch in der dialektlastigen Sprache auftaucht, hab ich so gar keine Ahnung...
Wunderschöne Lila- und Orangefärbungen, übrigens.
Über's Blaseblog hergesurfte Grüße,
Eva
Oh DANKE! Ich hab so darauf gewartet, dass sich mal jemand der Begrifflichkeiten annimmt!
Vielen Dank für deinen Kommentar bei mir, ich habe mich sehr darüber gefreut und mir ist dacht weder wurscht noch egal *gg*
lg margrit
Kommentar veröffentlichen