Freitag, 31. Juli 2009

Geduld bringt Rosen...

... und die haben bekanntlich Dornen! Endlich, endlich habe ich die erlösende Nachricht bekommen: Mein Schatz ist aus dem Operationssaal raus und befindet sich nun auf der Intensivstation. Aber: Es hat leider Komplikationen gegeben.

Die Operation dauerte statt der geplanten 5 bis 6 Stunden fast 8 Stunden. Ich weiss noch nicht genau, welcher Art die Komplikationen waren oder sind, aber immerhin scheint er jetzt stabil zu sein.

Ich konnte sogar schon kurz mit ihm telefonieren, d.h. die ausserordentlich freundliche IPS-Pflegefachfrau hielt ihm das Telefon ans Ohr und er nuschelte verschlafen vor sich hin...

Ich bin nun einerseits erleichtert und andererseits trotzdem noch besorgt. Ich hoffe einfach, dass er die kritische Phase - die ersten 24 postoperativen Stunden - schadlos überstehen wird und dass kein weiterer Notfall auftritt.

Diese lange Warterei hat mich wirklich an meine Grenzen gebracht. Am liebsten würde ich alle Bedenken fahren lassen und an sein Krankenbett eilen. Und sei es nur, um seine Hand zu halten... Aber das wäre nicht nur unvernünftig und dumm, sondern geradezu unverantwortlich. Also bleibe ich, wo ich bin und versuche, das Beste daraus zu machen. Also: Mal wieder zu stricken...

Donnerstag, 30. Juli 2009

Zuversicht und Geduld

Heute Nachmittag habe ich meinen Liebsten ins Spital gebracht. Er wird morgen früh operiert. Nun sitze ich hier zuhause, lese ein bisschen, höre Musik, stricke ein wenig ... und denke an ihn! Ohne ihn ist das Haus so leer.

Natürlich bin ich froh, dass er diese Operation (hoffentlich) bald gut überstanden haben wird. Die Ärzte machten uns viel Hoffnung, dass es ihm danach wieder viel besser gehen wird.

Zu schaffen macht mir (uns beiden!), dass ich ihn während seines Spitalaufenthaltes nicht werde besuchen dürfen, weil ich aufgrund der Chemotherapie viel zu wenig weisse Blutkörperchen habe und deshalb stark infektionsgefährdet bin. Und dass es in einem Krankenhaus von Keimen nur so wimmelt, ist ja bekannt. Trotzdem - dass ich ihn durch diese schwierige Zeit nicht aktiv begleiten kann, stimmt mich traurig.

Da gerate ich anflugsweise ins Hadern, muss aber diese Gedanken sofort verscheuchen: Das Letzte, das ich jetzt noch brauchen könnte, ist eine Infektion mit einem resistenten Keim! Verstandesmässig ist das völlig klar, und doch ... (ach, dieser blöde Krebs, verdammt nochmal!)

Bleibt die Zuversicht, dass alles gut gehen wird. Um die nötige Geduld und Gelassenheit ringe ich noch ... ;-)

Dienstag, 28. Juli 2009

Gruss aus Marokko

Die Überraschungen reissen nicht ab. Heute brachte mir die Pöstlerin einen Umschlag, den ich zunächst nur behutsam und trotzdem neugierig betasten musste. Da mir diese Sendung angekündigt worden war, wusste ich zwar, woher sie kam - aber was mochte drin sein? Ich zögerte das Auspacken hinaus, bis ich allein war.

Ach, du liebe Itto - ich bin begeistert von deinen gefilzten Steinen! Sie fühlen sich so gut an und sehen wunderschön aus - und ich spüre die liebevolle Hingabe darin! Die freundliche Einladung nach Marokko werde ich sehr gerne annehmen, sobald ich meine Chemo- und Bestrahlungstherapie hinter mir und mich soweit erholt habe, dass ich reisefähig bin!

P.S.:
All meinen Leserinnen danke ich herzlich für die ermutigenden Kommentare! Ich spüre euer Mittragen vor allem dann, wenn ich mich müde und schwach fühle - und genau dann brauche ich es ja auch am meisten ... habt Dank dafür!

Montag, 27. Juli 2009

Ab heute mit Zweithaar...

Heute Nachmittag hat mich meine Cousine Daniela besucht. Sie führt einen Coiffeursalon in Zürich und hatte sich schon kurz nach meiner Operation anerboten, sich um alles zu kümmern, was meine Glatze resp. Zweitfrisuren betrifft. Nun war es also so weit!

Nach einem gemütlichen Zmittag durfte ich die Perücken anprobieren. Ich war ganz zappelig und auch irgendwie unsicher, hatte ich mich doch unterdessen an die Tücher als Haarersatz gewöhnt. Am Anfang sah es auch wirklich wild aus und fühlte sich total fremd an. Aber dann hat Daniela mit Kämmen und Scheren wahre Wunder gewirkt! Hier die kurze dunkle, etwas "strenge" Variante - ich finde, das sieht toll aus! Gefällt mir richtig gut und ich fühle mich wohl mit dieser Zweitfrisur. Sieht ja irgendwie auch ähnlich aus wie mit meinen eigenen Haaren. Und nun sehe man sich das an! Einfach genial, nicht wahr? Eine richtige Festtags-Frisur! Und ja, auch die kommt meiner "Original-Frisur" recht nahe ;-)

Ich finde es verblüffend, wieviel Haarlänge, -farbe und -schnitt ausmachen, wie verschieden ich aussehen kann. Es liegen keine zwei Stunden zwischen den beiden Fotos, und doch scheinen das zwei verschiedene Frauen zu sein... Nun, vorläufig werde ich mit Tüchern, Mützen, Schals und Perücken zu spielen wissen!

Meiner Cousine Daniela bin ich ausserordentlich dankbar für ihren tollen Einsatz; sie ist nämlich eine ganz wundervolle Person - und dazu auch noch eine begnadete Haarkünstlerin!

Sonntag, 26. Juli 2009

Kaktusblüten

Welche Überraschung! Als ich heute morgen meine Kakteen und Orchideen goss, bemerkte ich diese zarten lilafarbenen Kaktusblüten! Ich hatte zwar vor rund zwei Wochen bemerkt, dass sich da etwas tut. Aber diese Blüten gingen genau zur richtigen Zeit auf, als ich geschwächt und müde war und total den Verleider hatte!

Freitag, 24. Juli 2009

Trotz besserer Begleitmedikation...

... ist mir halt übel! Es ist zwar nicht gar so schlimm wie beim ersten Mal, aber halt nicht so gut, wie ich gehofft hatte. Nicht mal stricken mag ich, und das will etwas heissen :-(

Es wird hoffentlich bald wieder besser, und bis dahin schleppe ich mich halt durch die Tage... Immerhin habe ich nun die Hälfte dieser Medikamentenkombi schon hinter mir; den Rest werde ich auch noch schaffen!

Danke, danke, danke für eure lieben Kommentare! Bis bald!

Dienstag, 21. Juli 2009

Morgen ... !

Nach den zwei vergangenen Tagen, die ich mit Freund/innen verbracht habe, war ich heute doch ordentlich müde. Ich habe mir heute also einen einigermassen gemütlichen Tag gemacht. Am Morgen war die Spitex da (hach, wie geniesse ich jeweils das dienstagmorgendliche Bad!).

Am späteren Nachmittag kam Frau Schmid von der Krebsliga Zentralschweiz und erklärte mir vieles, was im Zusammenhang mit meiner Erkrankung steht. Es ging vor allem um Versicherungstechnisches, aber auch darum, wie ich mit Tüchern meinen kahlen Kopf auf attraktive Art bedecken kann. Ein hübsches Seidentuch und etwas Make-Up - da fühle ich mich doch gleich viel besser! Und ich hoffe, es bleibt dabei, denn morgen früh habe ich meinen Termin für die zweite Chemotherapie. Etwas mulmig ist mir schon zumute, aber da die Dosis reduziert werden und ich eine bessere Begleitmedikation bekommen soll, bin ich zuversichtlich, dass es diesmal viel besser gehen wird!

Herzlichen Dank...!

Heute Morgen erlebte ich eine grosse Überraschung! Unsere Postfrau brachte mir ein Päckli, und schon, als ich die Absenderadresse sah, hüpfte mein Herz... Zum Vorschein kam eine Strange Baby-Alpaka-Garn (in einer echten Rotholz-Färbung von Dorothea Fischer - meine Farbe!), und dazu zwei Bücher "um die müden Stunden zu vertreiben", wie die Absenderin in der beigelegten Karte schrieb. Ich bin richtig gerührt über soviel Anteilnahme und freue mich sehr über dieses liebevolle Geschenk!

Wie aufmerksam von dir, liebe Hanne! Ich freue mich jetzt schon auf anregende Strick- und Lesestunden - herzlichen Dank!

Montag, 20. Juli 2009

Es geht mir gut...

Gestern war ich bei Brigitte zu Besuch, und wir verbrachten einen wunderschönen Sonntagnachmittag miteinander. In ihrem Garten wachsen nicht nur Salat, Gemüse und Blumen, sondern auch Eidechsen! Wir beobachteten sowohl die Elterntiere als auch die Jungen, die vielleicht etwa 3 - 4 cm klein waren - ich habe noch nie so kleine Eidechsen gesehen!

Dann bestaunte ich die kreativen, bunten Quilts, die sie gemacht hat, die vielen gefärbten Garne und die gestrickten Sachen für die Märkte, an denen sie teilnehmen wird. Auch ihre ersten Spinnereien durfte ich begutachten und kommentieren - ich bin wirklich überrascht, das sieht ja schon fast nach Art Yarns aus ;-) Beim Fachsimpeln kamen wir überhaupt nicht zum Stricken und die Zeit verging wie im Flug. Danke für den tollen Nachmittag, liebe Brigitte! Heute traf ich mich mit Freunden aus Spanien, die ihre Ferien bei meiner Tochter in Zürich verbringen. Sie fuhren mit dem Schiff nach Rapperswil, wo ich sie in Empfang nahm und mit ihnen das Schloss Rapperswil besichtigte (Bild: unterwegs zum Schloss) und durch die Altstadt spazierte. Zum Schluss gab's einen feinen Eisbecher - endlich Sommer!

Die letzten zwei, drei Tage ist es mir richtig gut gegangen. Die Strapazen der ersten Chemo scheinen überwunden; zwar brauchte es schon etwas Mut, mich ohne Haare (dafür mit Tuch) in der Öffentlichkeit zu bewegen. Aber ich brauche auf neugierige Blicke ja nicht zu reagieren ... ;-)

Freitag, 17. Juli 2009

Das Stricken hält mich über Wasser...

Wann immer es mir während der letzten Woche möglich war, habe ich gestrickt. Das Stricken wurde zu einem Anker, der mich hielt, wenn ich abzudriften drohte. Noch im Spital nach der Operation habe ich einen Pullover angestrickt (hier), der vor fast zwei Wochen fertiggeworden ist. Das ist sozusagen mein Krebspullover (Modell 71 aus dem Sommerheft von Stricktrends), gestrickt aus einer Baumwoll-Seide-Mischung (Marokko von Home/Manor). Er ist sehr schön geworden und passt mir ausgezeichnet. Obwohl ich normalerweise keine so hellen Farben trage, fühle ich mich darin sehr wohl.

Fast gleichzeitig sind ein Paar Socken mit Ajourmuster und Boomerang-Ferse sowie ein Mützchen fertiggeworden. Die kleine Mütze mit Rollrand habe ich in demselben Muster gestrickt wie die Socken, nur mit einer zusätzlichen Zwischenmasche (ich weiss nicht einmal mehr, woher ich das Muster habe). An diesem regnerischen Tag trage ich die Chemo-Cap gerne, weil ich sonst an meinen kahlen Kopf friere ;-)

Details:
Socken gestrickt aus 62 gr Fine Merino Socks (75% Fine Merino, 25% Polyamid) von Lanartus auf einem Nadelspiel 2,75 mm. Mütze mit Rollrand aus 30 gr Fine Merino Socks von Lanartus auf einer Rundstricknadel und einem Nadelspiel 3,0 mm.

Die Haare sind weg...

Also, das hätte ich nicht gedacht! Natürlich hat mich die Diagnose Brustkrebs schwer erschüttert, die nach der Operation verstümmelte rechte Brust war auch nicht eben ein Aufsteller, und die schwere Infektion nach der ersten Chemotherapie hätte mich fast das Leben gekostet.

All das habe ich einigermassen mit Würde überstanden. Aber als am 4. Juli beim morgendlichen Kämmen immer mehr Haare in der Bürste hängenblieben, als ich büschelweise Haare in den Händen hatte, wenn ich mir selbige hinters Ohr streichen wollte - da war ich wirklich fassungslos! Ich beschloss, dem üblen Spiel ein vorläufiges Ende zu bereiten, und bat meinen Partner darum, meine Haare ganz kurz zu schneiden. Strähne um Strähne legte ich sorgsam in eine Schachtel. Dass der Verlust meiner Haare mich so hart treffen würde, hätte ich wirklich nicht gedacht ... Und dann sah ich so aus: Das Bild zeigt überdeutlich, wie traurig ich war. Aber das war erst der Anfang. Man sieht ja über der Stirne schon, wie die Haare sich lichten - aber ich hatte immerhin noch Haare! Ich weiss nicht, warum ich mir eingebildet hatte, kurze Haare würden weniger schnell ausfallen; manchmal hat man/frau halt abstruse Hoffnungen... Jedenfalls war nach ein paar Tagen, als ich mit Leukopenie im Krankenhaus lag, unübersehbar, dass ich immer mehr aussah wie ein von Motten zerfressenes Wollknäuel. Auch die kurzen Haare blieben nämlich in Kamm, Bürste und Händen hängen, und mir war mehrheitlich zum Heulen zumute. Meine Tochter hatte dann glücklicherweise den Mut, mir die Haare mit der Tondeuse bis auf ein paar Millimeter zu scheren. Rasieren durfte ich den Kopf nicht, um Verletzungen zu vermeiden, die womöglich eine erneute Infektion begünstigt hätten. Nun denn, für schätzungsweise ein Jahr werde ich wohl kahl durchs Leben gehen. Ich werde das überstehen und bin wild entschlossen, gesund zu werden und zu bleiben...!

Mittwoch, 15. Juli 2009

Albtraum einer Sommernacht

Lange habe ich nicht mehr geschrieben, und das hat leider keine erfreulichen Gründe:

Mir war ja kurz nach der ersten Chemo während mehrerer Tage sterbensübel, zudem hatte ich starke Halsschmerzen (Schluckweh) bekommen. Das scheinen bekannte Nebenwirkungen zu sein. Am vorletzten Samstagabend (04.07.) hatte ich dann zunächst erhöhte Temperatur, die sich rasch zu Fieber entwickelte. Schliesslich mass ich 38,4°C ...

Ich meldete mich gegen 22:00 im Paracelsus-Spital in Richterswil (dort war ich operiert worden und gehe auch dahin für die Chemo). Man riet mir, unverzüglich auf der Notfallstation des nächstgelegenen Krankenhauses anzurufen und dorthin zu gehen. Ich wurde dort aber übelst abgewimmelt, obwohl ich mehrfach sagte, ich sei in Chemotherapie und hätte Fieber: "Rufen Sie in zwei Stunden nochmals an, wir haben jetzt dringendere Notfälle als ein bisschen Fieber!"

Ich war so wütend, dass ich wieder im Paracelsus-Spital anrief, die mich daraufhin sofort sehen wollten. Unterdessen hatte ich 39,2°C Fieber und fühlte mich scheusslich. Die Halsschmerzen wurden immer schlimmer, ich konnte kaum mehr schlucken und schon gar nicht mehr sprechen. Da ich meine Nachbarn - Bauern, die um 05:00 morgens wieder im Stall stehen und ihre Kühe melken müssen - nicht mitten in der Nacht wecken wollte und mein Partner dummerweise nicht zuhause war, fuhr ich bei Nacht und Regen selbst die knapp 45 km nach Richterswil. Ehrlich gesagt erinnere ich mich kaum an diese Fahrt, irgendwann war ich einfach dort.

Man nahm mir sofort Blut ab - ich hatte extrem schlechte Blutwerte (Leukos 0,6/Neutros 0,03); mein Immunsystem war praktisch zusammengebrochen und meine Abwehrkräfte deshalb sozusagen gleich Null. Ich bekam unverzüglich ein Breitband-Antibiotikum über den Port. Die diensthabende Ärztin meinte noch, ich hätte die Nacht womöglich nicht überlebt, wenn ich zuhause geblieben wäre...

Die Hals-/Schluckbeschwerden rührten offenbar von einer schweren Mucositis (Schleimhautentzündung) her, die anscheinend häufig auftritt bei Chemotherapien. Die Schmerzen wurden unterträglich und ich bekam während einiger Tage Morphium i.V. - bis 40 mg/Tag. Es war mir zwar nicht wirklich bewusst, aber ich schwebte zwischen Leben und Tod und lag isoliert, um weitere Infektionen zu vermeiden.

Glücklicherweise haben sich meine Blutwerte dank Antibiotika und umsichtiger Pflege innerhalb einer Woche wieder erholt. Dem Paracelsus-Spital möchte ich wirklich ein Kränzlein winden! Man hat sich dort nicht nur medizinisch erstklassig um mich gekümmert, sondern sich auch bei der Direktion des anderen Spitals mit mehr als deutlichen Worten beschwert, weil man mich trotz akuter Lebens- resp. Todesgefahr abgewimmelt hatte.

Offenbar ist eine so heftige Reaktion auf die erste Chemo selten. Ich habe auch - nach zwei Wochen! - bereits alle meine Haare verloren. Obwohl die Dosis der ersten Chemo korrekt berechnet worden war, ist für den nächsten Zyklus eine um 20% verminderte Dosis und eine bessere Begleitmedikation vorgesehen. Trotzdem graut mir davor...

Unterdessen ist mir klar, dass die Nebenwirkungen einer Chemotherapie nicht zu unterschätzen sind! Ich hätte mich viel früher im Spital melden müssen (in Zukunft werde ich das auch tun!) ... aber das fällt eben schwer, wenn man von Kindesbeinen an daran gewöhnt ist, tapfer sein und die Zähne zusammenbeissen zu müssen. Auch hier wird mich mein Krebs wohl noch etliches lehren! :idea:

Danke für euer Mitlesen, Mitfühlen und Mittragen!

Donnerstag, 2. Juli 2009

Ein Baby-Kätzchen zum Schöppele

Am vergangenen Freitag hat mir eine Bäuerin aus dem Dorf ein winzig-kleines Kätzchen gebracht mit der Bitte, dieses doch aufzupäppeln, da es von seiner Mutter vernachlässigt werde und keinesfalls eine Überlebenschance habe. Es wog gerade mal 95 Gramm und hatte schrecklich verklebte Äuglein. Durch das struppige Fell war jedes Knöchlein zu spüren - ein Bild des Jammers!

Eigentlich bin ich ja viel zu erschöpft für diese Aufgabe, aber dann wieder ... ich kann dieses Tierchen doch nicht einfach sterben lassen, oder? Ich war keineswegs davon überzeugt, dass es überhaupt zu retten sei, aber einen Versuch war es mir wert.

Unterdessen wiegt das Katzentierli stolze 210 Gramm, das Fellchen ist glänzend und wuschelig geworden, und sogar die Äuglein schauen schon ganz munter in die Welt! Unterdessen habe ich doch Hoffnung, dass das Büseli überleben kann. Da mir noch nicht ganz klar ist, ob es sich um ein Meiteli oder um ein Büebli handelt, nennen wir es Wally - das passt ja für beides ;-)

P.S.:
Bereits hat infolge der Chemotherapie der Haarausfall angefangen, und meine Haut sieht irgendwie teigig aus. Na ja, was soll's - Hauptperson auf diesem Foto bin ja nicht ich, sondern Wally ...

Meinen allerherzlichsten Dank!

In den vergangenen zwei Wochen sind etliche Päckli mit liebevollen Geschenken bei mir eingetroffen. Über jedes einzelne davon habe ich mich herzlich gefreut - am meisten berührt hat mich dabei die Absicht der Absenderinnen, mir in dunklen Tagen eine Freude zu bereiten und mir Mut zu machen. Im Päckli von Rita und ihrer Tochter Lea habe ich wunderschöne Sockenwolle, einen Knäuel Merino-Seide-Alpaka-Vorgarn und zwei in die Zukunft fahrende Schiffli von Lea gefunden. Auf dem genialen Tischset (ebenfalls von Lea) hat es ein Schäfchen mit richtiger Wolle! Ich danke euch beiden sehr herzlich für dieses schöne Geschenk!Kurz darauf hat mir unsere Pöstlerin ein Päckli von Zizi gebracht. Sie hat mir einen wunderbar weichen Chemo-Turban gestrickt und ein Glückskäferli-Etui aus Hunderten von Perlen gestaltet. Ich bin überwältigt - meinen herzlichsten Dank dafür, liebe Zizi! Und auch eine meiner Tanten hat mich mit einem Mutmach-Päckli bedacht. Es enthielt Dutzende von Klöppelspitzen-Motiven, einen Schutzengel ganz aus Knöpfen und ein hübsches Medaillon. Die Spitzen werde ich vermutlich verwenden, um Duftkissen zu schmücken; vielleicht fallen mir auch noch andere Verwendungszwecke ein (für diesbezügliche Ideen bin ich jederzeit dankbar). Herzlichen Dank auch dafür!

Abgesehen von solchen Geschenken freue ich mich selbstverständlich über all die ermutigenden Kommentare, Anrufe, Briefe und Karten, die mich fast jeden Tag erreichen. Es tut so gut, von so vielen lieben Menschen umgeben zu sein! Da ich mich ziemlich geschwächt fühle, bin ich im Moment nicht in der Lage, allen sofort zu antworten, aber das versteht ihr bestimmt. Ich werde mich im Lauf der Zeit bei allen melden, versprochen!