Zwar hat Frau Blasebalg die Aktion Grün grün grün... schon vor einer Woche lanciert; das Thema ist also nicht mehr besonders aktuell, aber: besser spät als nie. Grün, grün, grün ist keines meiner Kleider. Nicht ein einziges; nicht einmal ein Accessoire in der Farbe Grün habe ich. Auch die Einrichtung unseres Hauses weist kein Grün auf. Trotzdem mag ich Grün, wenn auch hauptsächlich als Naturerscheinung - das zarte Grün einer Frühlingswiese, das satte Sommergrün, das ins Gelbliche tendierende Grün der Wälder im Spätsommer.
Blick von der Weggabelung aus, bei der man sich links halten müsste, wenn man uns besuchen will. Noch ist das Gras grün, und auch das Blätterkleid der Bäume zeigt sich in spätsommerlichem Grün. Die milde Sonne des Spätsommers oder Frühherbsts legt sich wie ein Schleier über die Landschaft; ein Bauer bringt Silogras ein. Die Blätter des Ahorns zeigen schon erste Anflüge von Gelb, untrügliches Zeichen dafür, dass der Sommer sich bald endgültig verabschiedet. Der knorrige Apfelbaum am Wegesrand trägt wunderschöne, aber winzige Früchte. Sie haben einen Durchmesser von gerade mal 2 - 3 Zentimeter und sind trotz der rosigen Farbe unglaublich ... sauer! So viel zum Thema Grün. Jedenfalls, was das Grün in der Natur betrifft. Selbstverständlich gäbe es noch viel mehr zu sagen und zu bedenken.
Weitere Beispiele zum Thema Grün: Green, Green Grass of Home zum Beispiel, wenn es um Musik geht. Oder Greensleeves. Die Little Green Apples von Minneapolis, die Roger Miller besingt.
In der Literatur Der grüne Heinrich vom Gottfried Keller oder Das grüne Gesicht von Gustav Meyrinck.
Die Uniform der Soldaten der Schweizer Armee ist grün; feldgrün, genau gesagt. Rekruten und Soldaten pflegten, als ich noch Kind war, humorig zu sagen, sie gingen ins Grüne, wenn sie zum Militärdienst einrücken mussten. Das mag man lustig finden, oder auch nicht...
Man kann grün werden vor Neid oder auch, wenn einem übel ist. Auf Kupfer bildet sich Grünspan, wenn es oxydiert. Greenhouse ist ein Gewächshaus auf Englisch. Maurice Green ist ein begnadeter 100-Meter-Läufer. Und dass das Gras ennet dem Zaun grüner ist, ist hinlänglich bekannt. Und politisch - ich geb's zu - zähle ich mich am ehesten zu den Grünen.
Montag, 29. September 2008
Die verstrickte Dienstagsfrage 40/2008
In der Interweave Knits vom Winter gab es einen Artikel, der sich mit der Frage beschäftigt, ob (und warum) mache StrickerInnen eher prozess- und andere eher produktorientiert stricken. Das würde mich auch interessieren. Ist für Euch der Prozess des Strickens oder das fertige Produkt entscheidend?
Mir scheint: beides. Während des Strickens bin ich klar prozessorientiert, aber wenn das Stück dann fertig ist, bin ich produktorientiert.
Es ist mir noch nie in den Sinn gekommen, rein um des Strickens willen zu stricken. Wenn ich die Nadeln zücke, um damit irgendein Garn zu traktieren, habe ich immer ein Projekt im Sinn. Etwas, das ich haben oder verschenken möchte: Socken, Pullover, Jacken, Jupes (jawoll!), Taschen, die unvermeidlichen Spülis...
Am Anfang steht also das Projekt, und natürlich kommt es gelegentlich vor, dass die Strickerei sich als öde herausstellt - dann könnte mir der Prozess gestohlen bleiben, und ich bin einfach nur froh, wenn ich fertig bin damit. Aber manchmal ist das Stricken so kurzweilig, dass ich ganz erstaunt bin, wenn ich schon fertig bin...
So eindeutig ist die Frage also nicht zu beantworten, aber ich hab's redlich versucht.
Herzlichen Dank an Wassilissa für die heutige Frage im Wollschaf!
Mir scheint: beides. Während des Strickens bin ich klar prozessorientiert, aber wenn das Stück dann fertig ist, bin ich produktorientiert.
Es ist mir noch nie in den Sinn gekommen, rein um des Strickens willen zu stricken. Wenn ich die Nadeln zücke, um damit irgendein Garn zu traktieren, habe ich immer ein Projekt im Sinn. Etwas, das ich haben oder verschenken möchte: Socken, Pullover, Jacken, Jupes (jawoll!), Taschen, die unvermeidlichen Spülis...
Am Anfang steht also das Projekt, und natürlich kommt es gelegentlich vor, dass die Strickerei sich als öde herausstellt - dann könnte mir der Prozess gestohlen bleiben, und ich bin einfach nur froh, wenn ich fertig bin damit. Aber manchmal ist das Stricken so kurzweilig, dass ich ganz erstaunt bin, wenn ich schon fertig bin...
So eindeutig ist die Frage also nicht zu beantworten, aber ich hab's redlich versucht.
Herzlichen Dank an Wassilissa für die heutige Frage im Wollschaf!
Dienstag, 23. September 2008
Die verstrickte Dienstagsfrage 39/2008
Welche alte, ausgelaufene Lieblingswolle würdest Du gerne wieder auflegen lassen und warum? Welche/s Lieblingsteil/e hast Du damals damit gestrickt?
Ja, bei mir wäre das die Lana Grossa MultiCot! Ob die tatsächlich nicht mehr hergestellt wird, weiss ich nicht - ich kann sie seit einiger Zeit nur nirgends mehr finden, oder vielleicht gibt's auch nur bestimmte Farben nicht mehr. Zum Glück habe ich mir vor rund einem Jahr noch einen recht grossen Vorrat davon in verschiedenen Farben zu herabgesetzten Preisen sichern können...
Aus diesem genialen Baumwoll-Mischgarn habe ich unzählige Jacken, Pullover und Gilets für mich selbst, meinen Partner, meine Kinder, Neffen und Freund/innen gestrickt. Es verstrickt sich angenehm leicht, kann in der WaMa gewaschen werden und nimmt fast nichts übel. Nur Reissverschlüsse einzunähen sollte man vermeiden; die Zähnchen ziehen Fäden aus dem Gestrick. ;-)
Herzlichen Dank an den Wollmops für die heutige Frage im Wollschaf!
Ja, bei mir wäre das die Lana Grossa MultiCot! Ob die tatsächlich nicht mehr hergestellt wird, weiss ich nicht - ich kann sie seit einiger Zeit nur nirgends mehr finden, oder vielleicht gibt's auch nur bestimmte Farben nicht mehr. Zum Glück habe ich mir vor rund einem Jahr noch einen recht grossen Vorrat davon in verschiedenen Farben zu herabgesetzten Preisen sichern können...
Aus diesem genialen Baumwoll-Mischgarn habe ich unzählige Jacken, Pullover und Gilets für mich selbst, meinen Partner, meine Kinder, Neffen und Freund/innen gestrickt. Es verstrickt sich angenehm leicht, kann in der WaMa gewaschen werden und nimmt fast nichts übel. Nur Reissverschlüsse einzunähen sollte man vermeiden; die Zähnchen ziehen Fäden aus dem Gestrick. ;-)
Herzlichen Dank an den Wollmops für die heutige Frage im Wollschaf!
Montag, 22. September 2008
Markt im Dorf
Wie jedes Jahr am Montag nach dem Dank-, Buss- und Bettag fanden heute in unserem Dorf die Viehschau und ein kleiner Markt statt. Vielleicht werde ich nächstes Jahr auch einen Stand haben an diesem Mini-Markt, der so heimelig ist. Angeblich suchten etliche Markbesucher/innen vergeblich nach Handgestricktem...
Wir wohnen ja noch nicht so lange in diesem Tal - gerade mal vier Jahre! - aber heute Nachmittag am Markt staunte ich doch, wie viele Menschen ich hier schon kenne. Und wie viele mich kennen! Ich habe die freundlichen Grüezi und Wie goht's? von Herzen genossen und auch die kleinen Plaudereien, die sich da und dort ergaben.
Ich habe mir ein neues Paar Schuhe gegönnt und eine knusprig gebratene Bratwurst. Am Brocki-Stand des Samariter-Vereins kaufte ich ein gläsernes Schälchen, vom Dorf-Imker eine wunderbar duftende Honigseife - und für meinen Schatz erstand ich noch gebrannte Mandeln und Magenbrot...Und jetzt? Jetzt bin ich währschaft müde, sehe noch ein wenig fern und habe im Sinn, früher als sonst schlafen zu gehen ;-)
Wir wohnen ja noch nicht so lange in diesem Tal - gerade mal vier Jahre! - aber heute Nachmittag am Markt staunte ich doch, wie viele Menschen ich hier schon kenne. Und wie viele mich kennen! Ich habe die freundlichen Grüezi und Wie goht's? von Herzen genossen und auch die kleinen Plaudereien, die sich da und dort ergaben.
Ich habe mir ein neues Paar Schuhe gegönnt und eine knusprig gebratene Bratwurst. Am Brocki-Stand des Samariter-Vereins kaufte ich ein gläsernes Schälchen, vom Dorf-Imker eine wunderbar duftende Honigseife - und für meinen Schatz erstand ich noch gebrannte Mandeln und Magenbrot...Und jetzt? Jetzt bin ich währschaft müde, sehe noch ein wenig fern und habe im Sinn, früher als sonst schlafen zu gehen ;-)
Gartenpracht
Spätsommer oder Frühherbst? Mir ist das nicht ganz klar, aber in meinem Garten finde ich zur Zeit eine Farbenpracht, die mich wirklich glücklich macht. Zum Beispiel diese Dahlie - ist sie nicht perfekt in Form und Farbe?
Oder diese einfachen Kapuzinerli - mal abgesehen davon, dass die Blätter (und auch die Blüten) in jedem Salat gut schmecken, sind die Farbkontraste einfach prächtig.
Und dann habe ich noch ein ganz spezielles Gartenwunder: Himbeeren! Rote und gelbe, zuckersüss schmeckende Himbeeren! Und das um diese Jahreszeit ... ich bin hin und weg.
Natürlich wächst auch noch anderes in meinem Garten, das auch ein paar Bilder wert wäre; aber für heute lasse ich es dabei und hoffe auf weitere Sonnentage...
Oder diese einfachen Kapuzinerli - mal abgesehen davon, dass die Blätter (und auch die Blüten) in jedem Salat gut schmecken, sind die Farbkontraste einfach prächtig.
Und dann habe ich noch ein ganz spezielles Gartenwunder: Himbeeren! Rote und gelbe, zuckersüss schmeckende Himbeeren! Und das um diese Jahreszeit ... ich bin hin und weg.
Natürlich wächst auch noch anderes in meinem Garten, das auch ein paar Bilder wert wäre; aber für heute lasse ich es dabei und hoffe auf weitere Sonnentage...
Sonntag, 21. September 2008
Spontanes Stricktreffen im Wägital
Heute kamen drei Strickfrauen zu einem unkomplizierten, spontanen Stricktreffen ins Wägital. Zusammen mit Hilde, Ruth und Tantä Trudi verbrachte ich einen schönen Nachmittag im Restaurant Stausee in Innerthal. Bilder vom Treffen gibt es bei Hildes Strickstube.
Gestrickt haben wir allerdings nicht viel, dafür Vermicelles genossen, diskutiert und die mitgebrachten Werke der Teilnehmerinnen bewundert. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergangen ist. Ich danke meinen drei Lismi-Kolleginnen herzlich für den gelungenen Nachmittag!
Gestrickt haben wir allerdings nicht viel, dafür Vermicelles genossen, diskutiert und die mitgebrachten Werke der Teilnehmerinnen bewundert. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergangen ist. Ich danke meinen drei Lismi-Kolleginnen herzlich für den gelungenen Nachmittag!
Mittwoch, 17. September 2008
Die verstrickte Dienstagsfrage 38/2008
Mich würde einmal interessieren, ob und, wenn ja, warum einige Schafblogger auf bestimmte Fragen antworten und auf andere nicht - liegt's an der Frage, ist es eher Zufall, ob man Zeit hat oder nicht, gibt's ganz andere Gründe? Ich bin gespannt auf Eure Antworten!
Dass ich diese Woche so spät dran bin mit meiner Antwort, hat damit zu tun, dass ich mir eine Magen-Darm-Geschichte zugezogen habe und im Moment ziemlich flach liege... Also, ich bemühe mich redlich, auf alle Fragen eine Antwort zu geben. Und zwar, ohne vorher die bereits vorhandenen Antworten der anderen Teilnehmenden zu lesen ...!
Allerdings muss ich zugeben, dass manche Fragen nicht gerade zu mitreissenden Antworten anregen. Da fällt es mir dann eher schwer, etwas zu formulieren, das für andere von Interesse sein könnte. Aber da ich das ganze Frage- und Antwort-Spiel meistens amüsant und auch spannend finde, mache ich vorläufig mit und beantworte weiterhin alle Fragen (ausser, wenn ich in den Ferien bin und keinen Zugang zum Internet habe). So ganz im Sinn von: Wenn schon, denn schon!
Herzlichen Dank an Andrea für die heutige Frage im Wollschaf!
Dass ich diese Woche so spät dran bin mit meiner Antwort, hat damit zu tun, dass ich mir eine Magen-Darm-Geschichte zugezogen habe und im Moment ziemlich flach liege... Also, ich bemühe mich redlich, auf alle Fragen eine Antwort zu geben. Und zwar, ohne vorher die bereits vorhandenen Antworten der anderen Teilnehmenden zu lesen ...!
Allerdings muss ich zugeben, dass manche Fragen nicht gerade zu mitreissenden Antworten anregen. Da fällt es mir dann eher schwer, etwas zu formulieren, das für andere von Interesse sein könnte. Aber da ich das ganze Frage- und Antwort-Spiel meistens amüsant und auch spannend finde, mache ich vorläufig mit und beantworte weiterhin alle Fragen (ausser, wenn ich in den Ferien bin und keinen Zugang zum Internet habe). So ganz im Sinn von: Wenn schon, denn schon!
Herzlichen Dank an Andrea für die heutige Frage im Wollschaf!
Dienstag, 16. September 2008
Gefärbte Wolle auf der Trommelkarde
Nachdem ich in letzter Zeit viel Wolle gefärbt habe, bin ich jetzt dabei, diese auf der Trommelkarde (Ashford) fürs Spinnen vorzubereiten. Ich staune immer wieder, wie viel von der an sich langstapeligen Wolle auf der kleinen Walze hängenbleibt und frage mich, was damit wohl noch anzufangen wäre. Da die Wolle von Milchschafen schlecht filzt, fällt diese Möglichkeit weg, als Stopfwolle ist sie mir zu schade ... vielleicht kann ich diese Resten ja noch einmal mit engerem Walzenabstand durch die Trommelkarde drehen. Mal sehen.
Die fertig gekardete Wolle ist unglaublich weich - ich freue mich schon aufs Spinnen!
Auf dem unteren Bild sind die Farben etwas besser zu erkennen. Die Färbungen erfolgten mit pflanzlichen resp. tierischen Farbstoffen (von Wollknoll).
Die orange-gelbe Wolle wurde mit 50%/50% Orléansaat und Sandelholz gefärbt, die Wolle ganz rechts mit Blauholz, beide Färbungen erfolgten ohne vorherige Beize. Alle vier Rot- resp. Rosatöne sind Cochenillefärbungen, die Wolle ganz rechts ist eine mit Cochenille überfärbte Blauholzfärbung. Es gibt noch fünf weitere Cochenillefärbungen, die ich nach und nach zeigen werde, sobald die Wolle gekardet ist. Alle diese Farben entstanden aus lediglich 20 Gramm (!) gemörserter Cochenille, zum Teil unter Zugabe von Weinsteinrahm, Weinsteinsäure oder Eisensulfat. Die Wolle für die Cochenillefärbungen hatte ich zuvor jeweils für 24 Stunden in Kaltbeize eingelegt.
Die fertig gekardete Wolle ist unglaublich weich - ich freue mich schon aufs Spinnen!
Auf dem unteren Bild sind die Farben etwas besser zu erkennen. Die Färbungen erfolgten mit pflanzlichen resp. tierischen Farbstoffen (von Wollknoll).
Die orange-gelbe Wolle wurde mit 50%/50% Orléansaat und Sandelholz gefärbt, die Wolle ganz rechts mit Blauholz, beide Färbungen erfolgten ohne vorherige Beize. Alle vier Rot- resp. Rosatöne sind Cochenillefärbungen, die Wolle ganz rechts ist eine mit Cochenille überfärbte Blauholzfärbung. Es gibt noch fünf weitere Cochenillefärbungen, die ich nach und nach zeigen werde, sobald die Wolle gekardet ist. Alle diese Farben entstanden aus lediglich 20 Gramm (!) gemörserter Cochenille, zum Teil unter Zugabe von Weinsteinrahm, Weinsteinsäure oder Eisensulfat. Die Wolle für die Cochenillefärbungen hatte ich zuvor jeweils für 24 Stunden in Kaltbeize eingelegt.
Freitag, 12. September 2008
Katzensalat ...
Abgesehen davon, dass ich mich gern mit Wolle - von der Rohwolle übers Waschen und Färben bis hin zum Kardieren, Spinnen und Verstricken - beschäftige, bin ich eine Katzenfreundin. Wir haben sechs eigene Katzen, die mit uns zusammen leben und bei uns ein und aus gehen.
Rund ums Haus lebt noch etwa ein Dutzend wilde Katzen, die wir jeweils im Winter etwas füttern und ihnen helfen, die kalte Jahreszeit unbeschadet zu überstehen. Wir haben eine Kiste mit alten Schaffellen wind- und schneedicht ausgekleidet, und darin kuscheln sie sich jeweils zusammen und geben einander warm.
Diese Tiere sind zum Teil so scheu, dass wir sie nicht einmal streicheln können. Vor allem zwei von den Weibchen entziehen sich jedem direkten Kontakt, sodass wir sie bis jetzt noch nicht einfangen und sterilisieren lassen konnten. Mit dem Resultat, dass die Katzenfamilie jeden Frühling um mindestens vier Jungkätzchen wächst. Manchmal gelingt es, so ein Katzenbaby an uns zu gewöhnen und stubenrein zu kriegen, sodass wir für sie ein Plätzchen suchen und sie weitergeben können.
Unsere Katzen - d.h. jene Büsis, die sozusagen zur Familie gehören - sind natürlich alle kastriert resp. sterilisiert. Dennoch gibt es immer wieder Katzenkinder, die infolge unglücklicher Umstände von ihrer Mutter verlassen wurden, die ich dann mit der Flasche aufziehe. Diese weiterzugeben fällt mir zwar jeweils schwer, aber immerhin habe ich so für ein Weilchen öppis z'bäbele ...
Heute Abend hat sich's ein Teil unserer Katzenfamilie auf unserem Bett bequem gemacht. Zwei davon habe ich von Hand aufgezogen, und zwar die beiden links - Chloé und Tonto.
Das weisse Kätzchen mit den schwarzen Tupfen heisst Pünktli und ist ein Junges von den Wildkatzen. Sie ist noch ein wenig scheu, beginnt sich aber an uns zu gewöhnen. Wir suchen für sie in etwa zwei bis drei Wochen eine Familie, wo sie sowohl Familienanschluss als auch genügend Auslauf haben wird. Die graue Katze ganz rechts heisst Kassandra und ist seit rund drei Jahren bei uns.
Auf dem Bild fehlen unsere beiden Altkatzen Bruja und Strega sowie die dreifarbige Streunerin Morgana.
Rund ums Haus lebt noch etwa ein Dutzend wilde Katzen, die wir jeweils im Winter etwas füttern und ihnen helfen, die kalte Jahreszeit unbeschadet zu überstehen. Wir haben eine Kiste mit alten Schaffellen wind- und schneedicht ausgekleidet, und darin kuscheln sie sich jeweils zusammen und geben einander warm.
Diese Tiere sind zum Teil so scheu, dass wir sie nicht einmal streicheln können. Vor allem zwei von den Weibchen entziehen sich jedem direkten Kontakt, sodass wir sie bis jetzt noch nicht einfangen und sterilisieren lassen konnten. Mit dem Resultat, dass die Katzenfamilie jeden Frühling um mindestens vier Jungkätzchen wächst. Manchmal gelingt es, so ein Katzenbaby an uns zu gewöhnen und stubenrein zu kriegen, sodass wir für sie ein Plätzchen suchen und sie weitergeben können.
Unsere Katzen - d.h. jene Büsis, die sozusagen zur Familie gehören - sind natürlich alle kastriert resp. sterilisiert. Dennoch gibt es immer wieder Katzenkinder, die infolge unglücklicher Umstände von ihrer Mutter verlassen wurden, die ich dann mit der Flasche aufziehe. Diese weiterzugeben fällt mir zwar jeweils schwer, aber immerhin habe ich so für ein Weilchen öppis z'bäbele ...
Heute Abend hat sich's ein Teil unserer Katzenfamilie auf unserem Bett bequem gemacht. Zwei davon habe ich von Hand aufgezogen, und zwar die beiden links - Chloé und Tonto.
Das weisse Kätzchen mit den schwarzen Tupfen heisst Pünktli und ist ein Junges von den Wildkatzen. Sie ist noch ein wenig scheu, beginnt sich aber an uns zu gewöhnen. Wir suchen für sie in etwa zwei bis drei Wochen eine Familie, wo sie sowohl Familienanschluss als auch genügend Auslauf haben wird. Die graue Katze ganz rechts heisst Kassandra und ist seit rund drei Jahren bei uns.
Auf dem Bild fehlen unsere beiden Altkatzen Bruja und Strega sowie die dreifarbige Streunerin Morgana.
Dienstag, 9. September 2008
Die verstrickte Dienstagsfrage 37/2008
Bist Du in Deinem Blog auch schon nach Anleitungen zu den von dir gefertigten und gezeigten Handarbeiten gefragt worden?
Wie denkst Du darüber und wie verhältst Du Dich dann? Ärgert es Dich, wenn jemand die Anleitung von Dir haben möchte, obwohl Du in Deinem Blogeintrag extra ausführlich geschrieben hast, daß dieselbige aus diesem Buch, jener Zeitschrift stammt oder in einem Onlineshop käuflich zu erwerben ist?
Ja, das ist mir auch schon passiert, beispielsweise haben gleich mehrere Interessentinnen nach der Anleitung für Heidy's Cardigan (siehe Bild) gefragt.
Warum sollte ich mich über solche Anfragen ärgern? Im Gegenteil, es freut mich doch sehr, wenn meine Entwürfe anderen auch gefallen. Anleitungen für eigene Entwürfe gebe ich in der Regel gegen Vergütung des Portos weiter (ich versende [noch] keine PDF-Files, schliesslich möchte ich nicht, dass meine Anleitungen unkontrolliert übers Web weitergegeben werden). Am liebsten ist mir aber, wenn es etwas zu tauschen gibt.
Allerdings finde ich es nicht in Ordnung, wenn mich jemand nach Kauf-Anleitungen fragt und meint, er/sie könne sich so die paar Franken oder Euro sparen, die eine solche Anleitung oder ein bestimmtes Buch kosten würde. Es ist den Designer/innen gegenüber unfair, die Zeit und Arbeit in ihre Anleitungen investiert und deshalb meiner Meinung nach Anspruch auf den Lohn für die erbrachte Leistung haben. Manche von ihnen leben ja sogar davon.
Ich bin mir nur jeweils nicht sicher, wie es mit Büchern ist. Darf ich meine Strickbücher ausleihen, damit sich jemand ein Teil daraus stricken kann? Und wie ist das mit Bibliotheken, die Strickbücher im Angebot haben?
Wenn ich ein Modell aus einem gekauften Strickbuch nacharbeite, mache ich mir immer eine Fotokopie von der Anleitung, einerseits, um meine eigenen Notizen darauf machen zu können (die will ich ja nicht im Buch haben), andererseits aus Bequemlichkeit, um nicht ständig mit dem ganzen Buch hantieren zu müssen.
Dürfte ich diese Kopie nach Gebrauch eigentlich weitergeben, oder muss ich sie vernichten? Ausschliesslich vom Copyright aus betrachtet, wahrscheinlich schon. Ob das in jedem Fall sinnvoll ist, wage ich allerdings zu bezweifeln. Warum sollte man ein Strickbuch ausnahmsweise nicht gemeinsam nutzen dürfen? Übrigens habe ich meiner Nachbarin vor ein paar Tagen einige meiner Bücher leihweise überlassen und hoffe doch sehr, mich deshalb nun nicht als kriminell betrachten zu müssen ...
Herzlichen Dank an Moni für diese Frage im Wollschaf!
Wie denkst Du darüber und wie verhältst Du Dich dann? Ärgert es Dich, wenn jemand die Anleitung von Dir haben möchte, obwohl Du in Deinem Blogeintrag extra ausführlich geschrieben hast, daß dieselbige aus diesem Buch, jener Zeitschrift stammt oder in einem Onlineshop käuflich zu erwerben ist?
Ja, das ist mir auch schon passiert, beispielsweise haben gleich mehrere Interessentinnen nach der Anleitung für Heidy's Cardigan (siehe Bild) gefragt.
Warum sollte ich mich über solche Anfragen ärgern? Im Gegenteil, es freut mich doch sehr, wenn meine Entwürfe anderen auch gefallen. Anleitungen für eigene Entwürfe gebe ich in der Regel gegen Vergütung des Portos weiter (ich versende [noch] keine PDF-Files, schliesslich möchte ich nicht, dass meine Anleitungen unkontrolliert übers Web weitergegeben werden). Am liebsten ist mir aber, wenn es etwas zu tauschen gibt.
Allerdings finde ich es nicht in Ordnung, wenn mich jemand nach Kauf-Anleitungen fragt und meint, er/sie könne sich so die paar Franken oder Euro sparen, die eine solche Anleitung oder ein bestimmtes Buch kosten würde. Es ist den Designer/innen gegenüber unfair, die Zeit und Arbeit in ihre Anleitungen investiert und deshalb meiner Meinung nach Anspruch auf den Lohn für die erbrachte Leistung haben. Manche von ihnen leben ja sogar davon.
Ich bin mir nur jeweils nicht sicher, wie es mit Büchern ist. Darf ich meine Strickbücher ausleihen, damit sich jemand ein Teil daraus stricken kann? Und wie ist das mit Bibliotheken, die Strickbücher im Angebot haben?
Wenn ich ein Modell aus einem gekauften Strickbuch nacharbeite, mache ich mir immer eine Fotokopie von der Anleitung, einerseits, um meine eigenen Notizen darauf machen zu können (die will ich ja nicht im Buch haben), andererseits aus Bequemlichkeit, um nicht ständig mit dem ganzen Buch hantieren zu müssen.
Dürfte ich diese Kopie nach Gebrauch eigentlich weitergeben, oder muss ich sie vernichten? Ausschliesslich vom Copyright aus betrachtet, wahrscheinlich schon. Ob das in jedem Fall sinnvoll ist, wage ich allerdings zu bezweifeln. Warum sollte man ein Strickbuch ausnahmsweise nicht gemeinsam nutzen dürfen? Übrigens habe ich meiner Nachbarin vor ein paar Tagen einige meiner Bücher leihweise überlassen und hoffe doch sehr, mich deshalb nun nicht als kriminell betrachten zu müssen ...
Herzlichen Dank an Moni für diese Frage im Wollschaf!
Montag, 8. September 2008
Färbeküche
Also - das hätte ich mir nun doch nicht wirklich träumen lassen: Ich hatte sehr viel Wolle gefärbt in den letzten rund zwei Wochen. Und heute Abend, als ich nochmal einen Versuch mit der beinahe schon ausgelaugten (?) Cochenille-Farbflotte machen wollte, stellte ich mit Schrecken fest, dass ich nicht mehr genug gewaschene weisse Wolle habe. Das heisst, ich habe Unmengen Wolle verbraucht und habe es nicht mal gemerkt ;-))) Und deshalb wird meine kleine Färbeküche heute Nacht still stehen. Ts, ts, ts ...
Also habe ich sofort, allerdings schon fast im Dunkeln, meine Säcke mit Rohwolle nach brauchbaren Flocken durchsucht. Nun ja, so langsam werde ich anspruchsvoll und wasche oder färbe nicht mehr alles, was mir in die Finger kommt. Lieber sortiere ich schon vor dem Waschen aus, was sonst der Trommelkarde zum Opfer fallen würde, nämlich zu kurze und angefilzte Ware.
In der Hoffnung, trotz schlechten Lichtes wirklich schöne Wolle erwischt zu haben, füllte ich diese in die Gelten*, raspelte Kernseife darüber und füllte mit Wasser auf. Nun kann die Wolle schön einweichen; morgen früh werde ich sie dann spülen, schleudern, trocknen und beizen, damit die Färberei weitergehen kann.
Jaja, was mach man/frau nicht alles, wenn man so heftig mit diesem offensichtlich besonders aggressiven Wollverarbeitungs-Viren infiziert ist ... !
Im Bild vorne in der Mitte ist übrigens ein riesiger Alu-Topf mit einem Fassungsvermögen von 32 Litern zu sehen, den mir meine Mutter geschenkt hat, um darin Wolle zu färben - danke, Mami! Man/frau hat ja immer zu wenig (und vor allem zu wenig grosse) von diesen zweckgebundenen Töpfen. Mir ist, als hätte ich mal irgendwo gehört, wenn man Wolle in Alu-Geschirr färbe, könne man sich das Beizen mit Kali-Alaun sparen. Keine Ahnung, ob das stimmt. Ich mache mich mal auf die Suche nach entsprechenden Infos. Vielleicht weiss ja jemand vom Lavendelschaf oder von der Spinnwebe darüber Bescheid.
Also habe ich sofort, allerdings schon fast im Dunkeln, meine Säcke mit Rohwolle nach brauchbaren Flocken durchsucht. Nun ja, so langsam werde ich anspruchsvoll und wasche oder färbe nicht mehr alles, was mir in die Finger kommt. Lieber sortiere ich schon vor dem Waschen aus, was sonst der Trommelkarde zum Opfer fallen würde, nämlich zu kurze und angefilzte Ware.
In der Hoffnung, trotz schlechten Lichtes wirklich schöne Wolle erwischt zu haben, füllte ich diese in die Gelten*, raspelte Kernseife darüber und füllte mit Wasser auf. Nun kann die Wolle schön einweichen; morgen früh werde ich sie dann spülen, schleudern, trocknen und beizen, damit die Färberei weitergehen kann.
Jaja, was mach man/frau nicht alles, wenn man so heftig mit diesem offensichtlich besonders aggressiven Wollverarbeitungs-Viren infiziert ist ... !
Im Bild vorne in der Mitte ist übrigens ein riesiger Alu-Topf mit einem Fassungsvermögen von 32 Litern zu sehen, den mir meine Mutter geschenkt hat, um darin Wolle zu färben - danke, Mami! Man/frau hat ja immer zu wenig (und vor allem zu wenig grosse) von diesen zweckgebundenen Töpfen. Mir ist, als hätte ich mal irgendwo gehört, wenn man Wolle in Alu-Geschirr färbe, könne man sich das Beizen mit Kali-Alaun sparen. Keine Ahnung, ob das stimmt. Ich mache mich mal auf die Suche nach entsprechenden Infos. Vielleicht weiss ja jemand vom Lavendelschaf oder von der Spinnwebe darüber Bescheid.
* Für allfällige Leser/innen aus Deutschland oder Österreich:
Gelte = schweizderdeutsch für (Wäsche-) Zuber
Gelte = schweizderdeutsch für (Wäsche-) Zuber
... und heute war wieder Sommer!
Sonntag, 7. September 2008
Cochenille
In den vergangenen zwei Wochen habe ich zum ersten Mal mit Cochenille gefärbt. Ich hatte ursprünglich vor, rund 200 Gramm Wolle zu färben, habe also 20 Gramm Cochenille gemörsert, in ein Nylonsöckli gefüllt, eingeweicht, aufgekocht, den Teer abgenommen und dann die trockene, ungebeizte Wolle beigefügt. Heraus kam ein wunderschönes Orangerot. Allerdings schien mir die Farbflotte noch lange nicht erschöpft. Ich nahm die Färbebeutel heraus, gab wieder 200 Gramm Wolle dazu, diesmal mit Alaun gebeizte.
Langer Schreibe kurzer Sinn: Ich habe mit den ursprünglichen 20 Gramm Cochenille unterdessen mindestens ein Kilogramm (!) Wolle gefärbt in etwa acht verschiedenen Rottönen; ich habe natürlich immer wieder frisches Wasser beigefügt und verschiedene Nuancierungen mit Weinsäure, Weinsteinrahm und Eisensulfat ausprobiert (mal mit, mal ohne Färbebeutel). Bilder folgen, sobald alles gekardet ist. Zur Zeit befinden sich die vielleicht letzten 200 Gramm Wolle (kalt gebeizt) in der Farbflotte, diesmal unter Zugabe von Zitronensäure - mal sehen, was draus wird!
Die Wolle kühlt jetzt über Nacht aus, morgen werde ich sie waschen, spülen und trocknen. Und sehen, ob die Farbflotte nicht doch noch einmal etwas hergibt. Ich hätte gerne noch so ein schönes zartes Rosa ... ich bin absolut fasziniert von der Farbkraft der Cochenille und werde bestimmt weiter damit experimentieren.
Langer Schreibe kurzer Sinn: Ich habe mit den ursprünglichen 20 Gramm Cochenille unterdessen mindestens ein Kilogramm (!) Wolle gefärbt in etwa acht verschiedenen Rottönen; ich habe natürlich immer wieder frisches Wasser beigefügt und verschiedene Nuancierungen mit Weinsäure, Weinsteinrahm und Eisensulfat ausprobiert (mal mit, mal ohne Färbebeutel). Bilder folgen, sobald alles gekardet ist. Zur Zeit befinden sich die vielleicht letzten 200 Gramm Wolle (kalt gebeizt) in der Farbflotte, diesmal unter Zugabe von Zitronensäure - mal sehen, was draus wird!
Die Wolle kühlt jetzt über Nacht aus, morgen werde ich sie waschen, spülen und trocknen. Und sehen, ob die Farbflotte nicht doch noch einmal etwas hergibt. Ich hätte gerne noch so ein schönes zartes Rosa ... ich bin absolut fasziniert von der Farbkraft der Cochenille und werde bestimmt weiter damit experimentieren.
Färben mit unbekanntem Kraut ...
In meinem Garten wächst eine Pflanze, die mir absolut unbekannt ist. Ich weiss weder, wie sie heisst noch wozu sie "von Rechts wegen" gebraucht wird. Ich habe sie um der schönen Blätter willen vor ein paar Jahren auf einem Markt gekauft, und auch die Verkäuferin wusste nicht, worum es sich handelt. Sie meinte nur, man könne das Kraut zum Einmachen von Gurken verwenden.
Sind doch wirklich hübsche Blätter, nicht? Die Blätter riechen und schmecken bitter-würzig, nicht unangenehm, aber definitiv nicht wirklich mein Geschmack. In der vagen Hoffnung, eine/r meiner Leser/innen könnte vielleicht wissen, worum es sich bei dieser Pflanze handelt, zeige ich hier noch Bilder von den Blüten.
Aus den Blüten entstehen "vierkammerige" Früchte; ich hatte schon mal die Idee, diese wie Kapern einzumachen. Vielleicht würden die ja ganz akzeptabel schmecken. Was aber ein Wagnis wäre, weil ich ja nicht weiss, was ich meinen Lieben da vorsetzen würde (wenn's wirklich für Gurken taugt, gehe ich immerhin davon aus, dass es nicht giftig ist).
Weil die Pflanze so unverschämt wuchert, hatte ich die Idee, ich könnte es ja mal mit Färben versuchen. Ich verwendete die ganze Pflanze (150%) und liess die zuvor kalt gebeizte Wolle eine Stunde im Sud köcheln. Der erste Zug wurde ein sehr schönes, helles Lindgrün (Bilder folgen, wenn die Wolle gekardet ist). Der zweite Zug wurde gelblich-grün, sehr hell. Also fügte ich einen Esslöffel Eisensulfat zu und liess das Ganze nochmals eine Stunde bei ca. 80° köcheln. Daraus entstand ein helles Olivgrün. Ich bin sehr zufrieden mit dieser Färbung!
Morgen werde ich dieses Experiment vorläufig abschliessen; dann geht's ans Kardieren - und ich freue mich natürlich schon aufs Spinnen ... !
Nachtrag: Nein, es handelt sich bei dieser Pflanze nicht um Rucola / (Salat-)Rauke. Ich habe Rucola im Garten, und meine Färbepflanze sieht gar nicht gleich aus und schmeckt auch ganz anders.
Sind doch wirklich hübsche Blätter, nicht? Die Blätter riechen und schmecken bitter-würzig, nicht unangenehm, aber definitiv nicht wirklich mein Geschmack. In der vagen Hoffnung, eine/r meiner Leser/innen könnte vielleicht wissen, worum es sich bei dieser Pflanze handelt, zeige ich hier noch Bilder von den Blüten.
Aus den Blüten entstehen "vierkammerige" Früchte; ich hatte schon mal die Idee, diese wie Kapern einzumachen. Vielleicht würden die ja ganz akzeptabel schmecken. Was aber ein Wagnis wäre, weil ich ja nicht weiss, was ich meinen Lieben da vorsetzen würde (wenn's wirklich für Gurken taugt, gehe ich immerhin davon aus, dass es nicht giftig ist).
Weil die Pflanze so unverschämt wuchert, hatte ich die Idee, ich könnte es ja mal mit Färben versuchen. Ich verwendete die ganze Pflanze (150%) und liess die zuvor kalt gebeizte Wolle eine Stunde im Sud köcheln. Der erste Zug wurde ein sehr schönes, helles Lindgrün (Bilder folgen, wenn die Wolle gekardet ist). Der zweite Zug wurde gelblich-grün, sehr hell. Also fügte ich einen Esslöffel Eisensulfat zu und liess das Ganze nochmals eine Stunde bei ca. 80° köcheln. Daraus entstand ein helles Olivgrün. Ich bin sehr zufrieden mit dieser Färbung!
Morgen werde ich dieses Experiment vorläufig abschliessen; dann geht's ans Kardieren - und ich freue mich natürlich schon aufs Spinnen ... !
Nachtrag: Nein, es handelt sich bei dieser Pflanze nicht um Rucola / (Salat-)Rauke. Ich habe Rucola im Garten, und meine Färbepflanze sieht gar nicht gleich aus und schmeckt auch ganz anders.
Herbstliches Wetter heute...
Donnerstag, 4. September 2008
Eigentlich wurscht ... ?
Hm! Was denn jetzt? Wurscht oder egal, wie Frau Blasebalgs Illustration zu ihrer Wochenaktion nahelegt?
Egal ist nach Auskunft diverser Lexika vom lateinischen aequus hergeleitet und bedeutet in erster Linie gleich.
Wenn ich also behaupte, mir sei etwas egal, dann sage ich eigentlich, es sei mir gleich (auch wenn sagen wollte, es sei mir wurscht). Aber: gleich wie was?
Also wieder Lexikon konsultieren. Da steht, gleich stehe auch für gleichgültig. Das macht die Sache nun auch nicht wirklich einfacher. Gleichgültig bedeutet dann doch, dass etwas gleich gültig sei wie ... ja, wie was? Da bin ich wieder am Anfang meiner Überlegungen angekommen.
Noch einmal: Egal = gleich (ha!). Wenn zwei Dinge gleich sind, gehe ich grundsätzlich davon aus, dass sie einander so ähnlich sind, dass man sie als dasselbe bezeichnen könnte. Dass man das eine durch das andere ersetzen könnte. Kann ich daraus schliessen, dass es letztlich keinen Unterschied macht, für welches der beiden (oder mehrerer) Dinge ich mich entscheide?
Jedenfalls scheint mir, eine etymologisch korrekte Definition von egal oder gleich komme nicht einmal in die Nähe von wurscht.
Umgangssprachlich meine ich schlicht, dass mich etwas nicht interessiert, wenn ich sage, es sei mir egal oder gleich. Mindestens im Bezug auf Lebenszusammenhänge (Beziehungen, Elternschaft, Umgang mit Minderheiten usw. - grob gesagt: Politik) kann es mir ganz und gar nicht wurscht sein, wenn jemand meint, das gehe ihn/sie nichts an und interessiere auch nicht.
Während es auf der persönlichen Ebene wahrscheinlich nur wenige Dinge gibt, die wirklich egal/gleich sind, kann es durchaus sein, dass es nicht gross darauf ankommt, ob ich heute Abend Bratkartoffeln oder Nudeln koche, ob ich rote oder blaue Socken stricke, ob ich heute oder morgen putze... Was genau nun Wurschtigkeit mit Gleichgültigkeit zu tun hat oder was die beiden Begriffe voneinander unterscheidet, untersuche ich ein andermal.
Alles klar? Oder doch nicht?
Egal ist nach Auskunft diverser Lexika vom lateinischen aequus hergeleitet und bedeutet in erster Linie gleich.
Wenn ich also behaupte, mir sei etwas egal, dann sage ich eigentlich, es sei mir gleich (auch wenn sagen wollte, es sei mir wurscht). Aber: gleich wie was?
Also wieder Lexikon konsultieren. Da steht, gleich stehe auch für gleichgültig. Das macht die Sache nun auch nicht wirklich einfacher. Gleichgültig bedeutet dann doch, dass etwas gleich gültig sei wie ... ja, wie was? Da bin ich wieder am Anfang meiner Überlegungen angekommen.
Noch einmal: Egal = gleich (ha!). Wenn zwei Dinge gleich sind, gehe ich grundsätzlich davon aus, dass sie einander so ähnlich sind, dass man sie als dasselbe bezeichnen könnte. Dass man das eine durch das andere ersetzen könnte. Kann ich daraus schliessen, dass es letztlich keinen Unterschied macht, für welches der beiden (oder mehrerer) Dinge ich mich entscheide?
Jedenfalls scheint mir, eine etymologisch korrekte Definition von egal oder gleich komme nicht einmal in die Nähe von wurscht.
Umgangssprachlich meine ich schlicht, dass mich etwas nicht interessiert, wenn ich sage, es sei mir egal oder gleich. Mindestens im Bezug auf Lebenszusammenhänge (Beziehungen, Elternschaft, Umgang mit Minderheiten usw. - grob gesagt: Politik) kann es mir ganz und gar nicht wurscht sein, wenn jemand meint, das gehe ihn/sie nichts an und interessiere auch nicht.
Während es auf der persönlichen Ebene wahrscheinlich nur wenige Dinge gibt, die wirklich egal/gleich sind, kann es durchaus sein, dass es nicht gross darauf ankommt, ob ich heute Abend Bratkartoffeln oder Nudeln koche, ob ich rote oder blaue Socken stricke, ob ich heute oder morgen putze... Was genau nun Wurschtigkeit mit Gleichgültigkeit zu tun hat oder was die beiden Begriffe voneinander unterscheidet, untersuche ich ein andermal.
Alles klar? Oder doch nicht?
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Blaseblogs Wochenaktion
Mittwoch, 3. September 2008
Die verstrickte Dienstagsfrage 36/2008
Ich würde ja gerne einen zusätzlichen Tag in diese Woche einschieben und den heutigen Mittwoch einfach als Dienstag betrachten. Allerdings brächte das doch erheblichen Erklärungsbedarf gegenüber meiner Umgebung mit sich... ;-) Also lassen wir's, wie es ist und erklären die übliche Dienstags- zur Mittwochsfrage:
Bringt ihr eher mehr unverstrickte Wolle aus dem Urlaub heim, als ihr mitgenommen habt, oder weniger?
Nun, üblicherweise eher mehr. Wenn ich im Ausland jeweils sehe, wie viel günstiger diverse (Marken-)Garne dort sind, kann ich amix* einfach nicht widerstehen. Und da ich immer Nadeln, Strickhefte und ein angefangenes Projekt dabei habe, gab's am Zoll noch nie Probleme (selbst wenn der Wolleinkauf die erlaubten [zollfreien] EUR 300.00 bei weitem überstieg).
Herzlichen Dank an Christiane für die heutige Frage im Wollschaf!
Bringt ihr eher mehr unverstrickte Wolle aus dem Urlaub heim, als ihr mitgenommen habt, oder weniger?
Nun, üblicherweise eher mehr. Wenn ich im Ausland jeweils sehe, wie viel günstiger diverse (Marken-)Garne dort sind, kann ich amix* einfach nicht widerstehen. Und da ich immer Nadeln, Strickhefte und ein angefangenes Projekt dabei habe, gab's am Zoll noch nie Probleme (selbst wenn der Wolleinkauf die erlaubten [zollfreien] EUR 300.00 bei weitem überstieg).
Herzlichen Dank an Christiane für die heutige Frage im Wollschaf!
* Für allfällige Leser/innen aus Deutschland oder Österreich:
amigs, amix = schweizerdeutsch für jeweils
amigs, amix = schweizerdeutsch für jeweils
Dienstag, 2. September 2008
I Love Your Blog ...
Ach, schau an: Ich habe von Nadia einen Award bekommen! Herzlichen Dank, das freut mich sehr!
Würde ich mich an die Regeln für diesen Award halten, sollte ich ihn nun an mindestens vier andere Blogger weitergeben. Aber ... es gibt so viele tolle Blogs, und die meisten, die ich regelmässig lese, haben diesen Award schon bekommen.
Deshalb: Wer möchte, darf sich diesen Award gerne mitnehmen! Und wer hierzu einen Kommentar hinterlässt, bekommt demnächst Besuch von mir auf seinem/ihrem Blog - versprochen!
Würde ich mich an die Regeln für diesen Award halten, sollte ich ihn nun an mindestens vier andere Blogger weitergeben. Aber ... es gibt so viele tolle Blogs, und die meisten, die ich regelmässig lese, haben diesen Award schon bekommen.
Deshalb: Wer möchte, darf sich diesen Award gerne mitnehmen! Und wer hierzu einen Kommentar hinterlässt, bekommt demnächst Besuch von mir auf seinem/ihrem Blog - versprochen!
Montag, 1. September 2008
Stricken Socks fertig
Und nun sind sie endlich fertig geworden, meine StrickenSocks! Es hat wegen meiner Ellbogen-Probleme ein wenig länger gedauert, aber Hauptsache, das Werk ist vollendet...
Das Muster war schon reichlich kompliziert, am Anfang habe ich mich ziemlich schwer getan damit. Aber mit der Zeit fiel es mir immer leichter.
Sogar die Fersenwand ist gemustert; das habe ich zuvor noch nie gemacht. Sieht aber schön aus, finde ich.
Die Anleitung habe ich von Cookie A. heruntergeladen; ich verstrickte das Sockengarn Nachtburgunder von Ewas Sockenwolle auf einem vernickelten Nadelspiel 2,5 mm von KnitPicks.
Das Muster war schon reichlich kompliziert, am Anfang habe ich mich ziemlich schwer getan damit. Aber mit der Zeit fiel es mir immer leichter.
Sogar die Fersenwand ist gemustert; das habe ich zuvor noch nie gemacht. Sieht aber schön aus, finde ich.
Die Anleitung habe ich von Cookie A. heruntergeladen; ich verstrickte das Sockengarn Nachtburgunder von Ewas Sockenwolle auf einem vernickelten Nadelspiel 2,5 mm von KnitPicks.
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