Samstag, 25. Oktober 2008

Aa

Frau Blasebalg stellte diese Woche keine ganz einfach zu lösende Aufgabe. Was lässt sich damit bloss anfangen? Wer A sagt, muss auch a sagen? Oder so ähnlich? Und dann kam mir ein Gedanke: Statt mir das Hirn zu zermartern, gehe ich fotografieren. Und zwar unseren Bergbach namens Wägitaler Aa. Da kann ich mindestens eine schöne Fotoserie zeigen. Ich habe den Verlauf der Wägitaler Aa von Siebnen aus das Tal hinauf verfolgt, bis zum Zufluss in den Wägitaler-See.Hier verlässt die Wägitaler Aa den Kanal, der sie durch drei Stufen eines Kraftwerks führte und fliesst weiter Richtung Zürichsee (Obersee).Blick talaufwärts, hinten links von der Mitte die Talstation der Kraftwerke Wäggital AG. Wenn ich von Zürich kommend hier abbiege in mein Tal, habe ich jeweils das Gefühl, jetzt könne ich endlich wieder freier atmen...Je nachdem, wie eng das Bachbett ist, fliesst das Wasser ruhig oder aber stürmisch und schäumend zu Tal. Weiter talaufwärts zeigt sich die Wägitaler Aa wie ein ganz gewöhnlicher Bergbach.
Die zweite Station der Wägitaler Aa durch die Kraftwerke - der Rempensee.Oberhalb des Rempensees fliesst die Aa durch lichte Wälder und Wiesen. Und auch dies ist die Wägitaler Aa: ein friedlicher Bach. Man sollte sich von diesem Anblick nicht täuschen lassen; mindestens einmal pro Jahr, nach heftigen Regenfällen, tritt dieses harmlose Gewässer über die Ufer und wälzt sich dreckig-braun über die Wiesen. Felsbrocken zwängen den Bach ein, dessen Plätschern sich hier zu einem Tosen verstärkt. Es lässt etwas erahnen von der Gewalt, die Wasser haben kann. Kurz unterhalb der grossen Staumauer wachsen Bäume und Büsche am Ufer der Aa. Der Wägitaler-See; der Nebel steigt in Schwaden über dem See, und es ist ungemütlich kalt hier oben. Und hier ist sie nun: die junge Wägitaler Aa (Zufluss zum Stausee). Die Staumauer wurde von 1922-1925 gebaut; die Siedlung auf dem Talboden wurde geflutet, die Bewohner mussten umgesiedelt werden. Obwohl einige Häuser abgerissen und auf dem Gebiet des heutigen Dorfes Innerthal wieder aufgebaut worden waren, konnte das Umsiedlungsprojekt nur teilweise realisiert werden. Viele mussten das Tal verlassen und sich anderswo eine neue Existenz aufbauen. Manche Einwohner konnten sich nur schwer von ihren Häusern trennen und blieben dort, bis ihnen das Wasser buchstäblich bis zum Hals stand, als die Staumauer die Wägitaler Aa staute, bis sie zum heutigen Wägitaler-See wurde.
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Heute war es neblig, trüb und kalt; zeitweise schneite es sogar. Aber ich liebe diese magische Stimmung, die der Spätherbst über dem See zaubert!

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