Ich war heute Nachmittag mit meinem Bruder im Rechtsmedizinischen Institut der Uni Zürich, wohin unsere Mutter am Freitagabend gebracht worden war. Der Staatsanwalt hat den Hinschied meiner Mutter als ungewöhnlichen Todesfall beurteilt und deshalb eine Obduktion angeordnet, obwohl weder der Arzt noch der Polizist eine Dritteinwirkung vermutet hatten, als sie gefunden worden war, und auch sonst keinerlei Spuren von Gewalt oder so wahrzunehmen waren. Das Schliesssystem der Wohnung war ebenfalls intakt - sie war also eingeschlossen in ihrer eigenen Wohnung.
Trotzdem sollen morgen Schädel und Thorax meiner Mutter geöffnet, Gewebeproben entnommen und das Blut untersucht werden, um herauszufinden, ob eventuell eine Dritteinwirkung zu ihrem Tod geführt hat oder ob womöglich ein Suizid vorliegt.
Es ist entsetzlich! Natürlich würde ich wissen wollen, wenn jemand meiner Mutter das Leben genommen oder sie sich selbst umgebracht hätte. Aber ich kann mir weder das eine noch das andere vorstellen! Sie hatte meines Wissens keine Feinde, und Wertsachen hatte sie auch nicht, die gelohnt hätten, sie zu töten... Und dass sie ihr Leben selbst beendet hätte, ist dermassen absurd, dass ich nur den Kopf schütteln kann. Das widerspräche all ihren Überzeugungen als aktives Mitglied des Lectorium Rosicrucianum; nein, ich glaube niemals an Suizid!
Der Besuch bei der Gerichtsmedizin hatte aber auch sein Gutes: Ich durfte sie noch einmal unversehrt sehen. Und jetzt, da ich sie gesehen habe, kann ich auch glauben, dass sie wirklich tot ist. Vorher war das so abstrakt - ich hatte immer das Gefühl, sie könnte jeden Augenblick anrufen; ihr Tod war so unfassbar für mich. Jetzt nicht mehr; jetzt weiss ich es.
Dennoch beginnt das Gedankenkarussell sich zu drehen. Aber ich will und darf mir nicht vorstellen, dass sie aufgeschnitten und aufgesägt wird; sonst drehe ich durch. Das kann ich mir im Moment nicht leisten; ich brauche alle Kräfte, um am Mittwoch mit der ersten (von zwölf vorgesehenen) Taxol-Chemotherapie zurechtzukommen.
Ich fühle mich sehr erschöpft und hoffe, diese Nacht wieder einmal richtig schlafen zu können. Vielleicht geht es ja langsam, Schritt für Schritt, wieder aufwärts. Ich habe so den leisen Eindruck, das Leben habe mich wieder...
15 Kommentare:
guten Morgen,.... einen leisen Eindruck zu haben ist der richtige starke Schritt und Deine eine eigene Stärke wird Dich unterstützen. Die Vorgehensweise in der Medizin ist nicht immer nachvollziehbar aber wie Du selber sagst, es hatte auch etwas Positives für Dich.
Ich hoffe, Du hast geschlafen wie ein Baby und wenn nicht, hol es doch einfach während des Tages nach.. ich wünsch üs a guats Tägli.. ciao ciao vom Bodasee.. kei Nebl im Moment!!Christa und kei Entschuldigung nöd Fenster z'putza..
Ich bin so sprachlos über das was du da durchmachst, dass ich keine Worte finde.
Ich umarme dich und schicke dir Kraft.
LG
Elsbeth
Ach Katarina .....
Meine Gedanken sind bei dir!
Ich drücke und umarme dich!
Herzlichst - ZiZi
Ich habe auch sehr viel an dich gedacht in den letzten Tagen.
Ja, du brauchst deine Kraft jetzt, ich hofe, du konntest einigermaßen gut schlafen, denn das ist sehr wichtig für dich.
Weiterhin wünsche ich dir ganz viel Kraft. Vor allem für deine Therapie.
Herzliche Grüße Bonny
Man weiss wirklich nicht was man da noch sagen soll. Aber so ohne ein Wort möchte ich hier nicht wieder gehen.
Ich sende Dir ein Riesenkraftpaket!!!
Liebe Grüsse
Dany
Ohhh Katarina
Ich bin sprachlos. was den noch alles??? Ich denke an dich und wünsche dir von ganzem Herzen all die Kraft die du brauchst. Umarme dich ganz herzlichst. Marlies
oh katarina....es bleibt dir im moment einfach nichts erspart...ich kann dich nur von der ferne drücken und an dich denken und dabei viel kraft schicken....behalte deine mama so in errinnerung wie sie zu lebzeiten war, eine für dich ganz sicher wunderbare mama...
liebe grüsse ann
Was ich zu all dem sagen soll, das weiß ich wirklich beim besten Willen nicht. Aber ich wollte dir sagen, dass ich an dich denke. Und ich wünsche dir all die Kraft, die du brauchst.
Liebe Katarina,
auch ich möchte mein Beileid ausdrücken und Dir ganz viel Kraft wünschen für die nächste Zeit! Ich hoffe, Du hast Menschen um Dich, die Dir jetzt beistehen. Das ist ja alles ein bisschen viel. Ich hoffe sehr, Du behältst Deinen Lebensmut um weiter voranzuschreiten!
Viele Grüße
Anke
Tiger und Biene waren da!
Liebe Katarina,
Irgendwie schafft man es immer wieder, auch solche offenbar "unsinnigen" Schläge zu überstehen, ich weiss auch nicht wie, aber es geht...
Dir wünsche ich ganz,ganz viel Kraft, und dass sich die Taxol-Übelkeit in Grenzen hält. Mir hat damals frischer Ingwer immer gut geholfen.
Herzlich
Franziska
Liebe Katharina,
meine Güte, da fehlen mir die Worte. Ich wünsche Dir die Kraft die Du brauchst.
Liebe Grüße
Hilda
Liebe Katharina
Ich möchte dir mein Beileid aussprechen und freue mich zu lesen, dass du es geschafft hast doch jetzt nochmals ganz grosse "Brocken" überwinden musst.
Ich wünsche dir viel, viel Kraft.
Liebe Grüsse Ruth
die mutti ist einfach unersetzlich. ich verstehe so gut, was du im moment verkraften musst!
(kannst du da keinen widerspruch einlegen? arbeitet der bürokratenapparat wirklich so ohne rücksicht?)
aber sei froh, daß du sie noch mal sehen konntest, wie sie war. und behalte sie genau so in erinnerung.
ich schicke dir(auch für dich selber) ein ganz großes kraftpaket mit meinen allerbesten wünschen und meinem aufrichtigen, ernstgemeintem beileid.mitfühlende grüße von einem seit ende juni "motherless child"
claudi
ich habe gerade an dich gedacht....ich hoffe es geht dir einigermassen gut....ich schicke dir liebe liebe grüsse und heb sorg zu dir...
ann
Kommentar veröffentlichen