Dienstag, 20. Juli 2010

Härdöpfelsäck ...

... stehen bei mir vor dem Haus. Wer immer sie sieht, stutzt, staunt und fragt dann irgendwann, was das eigentlich sei, das in diesen Ghüdersäcken wachse. Nun, das ist so: Im Frühling habe ich in verschiedenen Katalogen sogenannte Pflanzsäcke gesehen (z.B. hier). Ich fand den Gedanken zwar durchaus bestechend, aber die Preise absolut abschreckend. Doch die Idee liess mich nicht mehr los, auch, weil unsere Kartoffeln letztes Jahr stark von der Krautfäule und falschem Mehltau befallen waren. Ich dachte mir, dass die Pflanzen bei "Einzelpflanzung" in einem Sack besser vor Schädlingen und Pilzen geschützt sein müssten. Aber wie gesagt, die Preise für diese Säcke fand (finde!) ich absolut unverschämt.

Diesen Frühling habe ich die Blumentöpfe meiner Mutter bepflanzt (und das waren viele!) und brauchte entsprechend manchen Sack Erde. Da diese Säcke innen schwarz sind, lag es dann nahe, zwei Säcke umgekehrt ineinander zu stülpen, mit Erde und je drei kleinen Saatkartoffeln zu füllen und erst mal abzuwarten. In meiner Experimentierlaune muss auch mein "bluemets Trögli" dieses Jahr mit Kartoffeln vorlieb nehmen.

Und siehe da, es wächst! Erstaunlicherweise wachsen die Härdöpfel in den Säcken und auch im Blumentrog viel üppiger als im Garten. Das liegt vermutlich auch daran, dass der Trog und auch die Säcke rundum besonnt sind und die Erde also wärmer ist als im Beet. Abgesehen davon schütte ich immer wieder frische Erde nach, sobald die Pflanzen etwa 15 cm gewachsen sind. Meine überbordende Fantasie gaukelt mir natürlich schon eine sackweise wunderbare Kartoffelernte vor...

Ach ja, und dann habe ich von Tenerife verschiedene Kartoffeln mitgenommen und diese ebenfalls in Säcken angepflanzt. Nun hoffe ich, dass diese auch bei uns in der Schweiz wachsen - das kanarische Klima kann ich mit den Säcken ja quasi simulieren ;-)

Eine amerikanische Bekannte hat mir unterdessen erzählt, dass sie diese Methode des Kartoffelanbaus für den Hausgebrauch bestens kenne. Sie nehme im Herbst die Säcke jeweils in den hellen, temperierten Keller und könne so den ganzen Winter über immer wieder frische Kartöffelchen ernten.

Mal luege ... jedenfalls bin ich sehr gespannt auf das Resultat dieses Experiments!

5 Kommentare:

Knitting-twitter hat gesagt…

guata Morga.. das nenne ich jetzt eine gute Idee, muss ich auch mal ausprobieren.. danke , a liabs Grüssli vom Bodensee, Christa

Handstrick Flair hat gesagt…

Das war ein tolles Experiment und welch günstige Lösung hast Du erzielt! Macht sich bestimmt auch gut auf einer Terasse in einer städtischen Wohnung! Ich nehme an, es sind Erdäpfel, die so prächtig aus den Säcken wachsen und bin schon gespannt auf Deinen Bericht, wie sie schmecken.
LG.Snjezana

Stärneschyiin hat gesagt…

...sehr interessant... wirklich sehr interessant...

Hört sich spannend an und schreit nach nachmachen:-)

Ich bin so gespannt, wie du es im Herbst machst... reinnehmen?

Ich wünsch dir schon heute viel Erfolg bei der Ernte:-)

Herzlichst Nathalie

Anca. hat gesagt…

Hoi Katharina,
Die Idee müessen Wir auch unbedingt umsetzen, wir haben ein riesen grosser Keller (ungeheizt).
Säcke haben wir, Kartoffelsamen auch,also ran an die zucht Zuhause.
Mal was anderes als i de Pünt.
Schmunzel,Herdöpfel us em Chäller.....

Villi liebi Grüess,Anca.

Fee hat gesagt…

Das ist ja eine tolle Idee.
Da bin ich auch gespannt, wie die Ernte ausfällt. Ich hoffe du berichtest uns ;)

Liebe Grüße
Sabine