- die roten Rosen stehen einerseits für ihr liebevolles Wesen, andererseits für ihr Engagement bei den Rosenkreuzern (Lectorium Rosicrucianum)
- die weissen Blüten sind Sinnbild für die Reinheit ihrer Seele und die innere Unschuld, die sie sich zu bewahren wusste
- die orangefarbenen Chrysanthemen symbolisieren ihr inneres Feuer; sie setzte sich bis zum letzten Tag für die Dinge ein, die ihr wichtig waren
- die grünen Blätter und Ranken stehen für die Hoffnung, die sie auch in den dunkelsten Zeiten ihres Lebens nie verloren hatte
- die Chilischoten versinnbildlichen ihren Intellekt, den messerscharfen Verstand, mit dem sie schwierige Situationen zu analysieren und zu lösen verstand
Natürlich zwang ihr Studium mich und meine Brüder früh zu einer gewissen Selbstständigkeit. Manchmal wünschten wir uns zwar durchaus, ein ganz normales Mami zu haben, aber rückblickend finde ich, dass uns ihr Studium absolut nicht geschadet hat. Im Gegenteil: Das kritische Denken, die Fähigkeit, uns den Fragen und Problemen unseres Lebens aktiv und konstruktiv zu stellen, hat damals seinen Anfang genommen. Sie hat unsere Argumente in Diskussionen immer ernst genommen; so haben wir gelernt, genau zu formulieren, was uns bewegt.
Sie war zeitlebens offen und experimentierfreudig, ständig auf der Suche nach einer spirituellen Heimat. So verbrachte sie beispielsweise viele Monate im Ashram von Bhagwan Shree Rajneesh (Osho) in Poona/Indien. Später lebte sie jahrelang mit einer Frau zusammen, was in dieser Zeit auch nicht gerade als gesellschaftskonform galt.
In den letzten zwölf Jahren ihres Lebens wurde sie ruhiger. Sie schloss sich dem lectorium rosicrucianum an und fühlte sich dort sowohl spirituell als auch menschlich sehr gut aufgehoben. Sie pflegte viele Kontakte, vor allem mit uns Kindern und mit ihren Schwestern, aber auch mit den Menschen im Quartier und natürlich mit den Rosenkreuzern. Sie war bis zuletzt geistig/intellektuell sehr beweglich; es liess sich mit ihr trefflich über Gott und die Welt diskutieren...
Und nun ist sie fort. Gestorben, vorausgegangen - Begriffe spielen keine Rolle. Ich werde die Aufgabe, sie gehen zu lassen und trotzdem in meinem Herzen zu bewahren, irgendwann bewältigen.
Ich danke euch allen, die ihr so liebe- und verständnisvoll Anteil nehmt an meinem Verlust! Ihr seid grossartig!
11 Kommentare:
Liebe Katarina
Deine Mutter hat wahrlich ein erfülltes Leben geführt.
Beim Lesen solcher Lebenseckdaten, bekomme ich immer irgendwie ein schlechtes Gewissen und denke, was wäre doch alles möglich. Aber jeder führt sein Leben nach seinen Kräften und diese Kräfte sind wohl auch verschieden verteilt.
Ich wünsche dir viel Kraft, Allerleirauh
Liebe Katarina
Wunderschön ist Deine Erzählung über das Leben Deiner Mutter zu lesen.Man spürt es in jedem Wort dass Du sie und ihr Leben geschätzt und geachtet hast und wieviel sie Dir bedeutet hat und noch immer bedeutet. Es ist schon so, das Abschiednehmen ist niemals vorbei und ganz abzuschliessen schon gar nicht.
Wer weiss, vielleicht sind es gerade die lieben Menschen die wir schon verloren haben, die uns hier nachher beschützen.
Ich wünsche Dir weiterhin in Zukunft viel Kraft und trotz allem viele schöne Momente!
Liebe Grüsse
Dany
Zur Beerdigung meiner Schwester hatte ihr Sohn einen katholischen Priester aus München nach Wessobrunn gebeten, der den Gottesdienst zelebrierte.
Dieser Mann hielt eine Predigt, die mich mit offenem Mund dasitzen ließ - nannte er doch genau die Argumente, die ich (als Laie) mir mal überlegt hatte, um das Fortbestehen nach dem Tode auch Zweiflern irgendwie erklärlich zu machen. (Ich selbst brauche keine Argumente, denn ich bin davon überzeugt durch einige persönliche Erlebnisse).
Nämlich: der gute alte Grundsatz von der Enegie, die nie verloren geht... am Ende seiner Predigt, die eigentlich nur eine logische Beweisführung war, verriet er auch, daß er ursprünglich Physiker war, bevor er sich zum Theologiestudium entschied.
Na also.
Also zweifele nicht, liebe Katarina - deine Mama ist noch da, und je nachdem, wie offen oder bereit Du bist, dich zu öffnen, wirst Du es spüren.
Übrigens - Deine Mutter muß eine wunderbare Frau gewesen sein!
Bussi
mo
Liebe Katarina,
dein Bericht über die Abschiedsfeier für deine Mutter hat mich sehr bewegt. Wie liebevoll du alles gemacht und durchdacht hast. Worte stellen in deiner Situation vermutlich keinen Trost dar, dennoch schreibe ich dir hier einige auf, die mich durch deinen blogtext angeregt haben.
„Mit dem Leben ist es, wie mit einem Theaterstück: es kommt nicht darauf an, wie lang es war, sondern wie bunt.“ Das finde ich trifft auf das zu, was du von deiner Mutter hier geschrieben hast, eine wunderbare Frau und Mutter mit einem bunten erfüllten Leben.
„Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe.“
„Wenn man einen geliebten Menschen verliert, gewinnt man einen Schutzengel dazu.“
„Trauern ist liebevolles Erinnern.“
Ich wünsche dir alles Gute, viel Kraft beim Trauern und für deine eigene Genesung
Ganz herzliche liebe Grüße
Anna
liebe katharina,
dein langer text hat mich sehr berührt und ich fühle mit dir, mit jeder zeile spüre ich die trauer um deine mutter, höre ich das innere kind das aus dir spricht und sich sehnt. ich möchte hier nicht viel schreiben dazu, denn dieser platz ist mir zu öffentlich dazu, dennoch wisse bitte, dass ich mit meinen gebeten bei dir bin und dir kraft, ruhe und segen wünsche.
in tiefer verbundenheit, deine itto xxx
Liebe Katarina,
immer noch bin ich sehr bewegt von deinem blogeintrag und dem Prozess zum Tod deiner Mutter und ich wollte dir eine email schreiben, habe aber keine mailadresse gefunden so hier:
http://trauerraum.blogspot.com/
Ich denke viel an dich und finde es schade, dass du so weit weg wohnst, sonst hätte ich dich gerne zum Tee eingeladen.
Ganz herzliche Grüße und Alles Liebe
Anna
Liebe Katarina
auch mich berührt es sehr, wie du deine Mutter hier leben lässt. Sie muss ein Mensch gewesen sein, der Spuren hinterlassen hat, liebevolle, kraftvolle, mutige.
Ich wünsche dir, dass deine Liebe zu ihr deine nächsten Schritte leitet.
Ich erlebe seit Monaten, wie der Trauerprozess ein Weg des Aufbruchs sein kann und bin sicher, dass auch du hörend und offen bereichert werden wirst.
Danke, dass du teilst.
Gabriela
Guten morgen katarina
also jetzt habe ich alles zweimal gelesen und ich bin völlig überzeugt, deine mutter hat ihr leben so richtig gelebt, wie es für sie stimmte und manchmal denke ich, früher wars halt doch ganz anders....heute ist auch gut, aber auch ich wurde selbstständig erzogen und bin von meiner heimat in die schweiz gekommen in jungen jahren. Gott sei dank, ich bin im herzen total schweizerin geworden...hihihi...eine typische schweizerin!!! Ja katarina auch ich habe eine meinung...ich bin überzeugt es gibt einen schönen platz irgendwo da oben und wir treffen uns alle ganz bestimmt wieder. Also ist unser kreis immer in bewegung....ist doch auch schön oder?
Jetzt wünsche ich dir einen ganz schönen dienstag und ich bin immer noch total berührt über dein angebot.....
liebe liebe grüsse lee-ann
Ciao Katarina. Dein Blogeintrag ist mir zu-ge-fallen. Die Wertschätzung und die notierte Lebensgeschichten berühren. Danke und DIR viel Nährendes.
Herzlich
Lisa-Alexandra
Moin, Moin Katarina,
ich würd mich freuen wenn Du Dich mal bei mir melden würdest.
saree022001@yahoo.de
liebe Grüße
Petra
Wenig Worte, aber viele herzliche Gedanken schickt Dir
Jana
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