Vor rund einer Woche habe ich nun das Material für meinen Beitrag zum
Projekt Fasertausch erhalten:

Ich bearbeite Wolle vom
Engadiner Fuchsschaf; es gibt braune und schwarze Fuchsschafe. Für das Projekt verarbeite ich Wolle des braunen Farbschlags. Zu meiner Kleinbäuerinnen-Zeit - lang, lang ist's her! - hatte ich selbst Tiere dieser Rasse und erinnere mich gerne an die zutraulichen Tiere. Die goldbraune Wolle ist einfach traumhaft! Zwar nicht so fein und weich wie Merinowolle, aber dank Jahresschur langstaplig und gut zu verarbeiten.
Zu sortieren gab es fast nichts - der Zuchtleiter des Schweizerischen Engadinerschaf-Zuchtvereins hat mir wunderschöne Vliese geschickt, praktisch ohne Grannenhaare, Einstreu oder Kot.

Zum Waschen benützte ich eine sehr gut gelagerte Kernseife der Marke "La Feuille", die vermutlich noch von meiner Ur-Grossmutter stammt; sie ist wohl gegen hundert Jahre alt... Aber für diese schöne Wolle und das Fasertausch-Projekt "opfere" ich das Erbstück gerne.

Ich schichtete die Fasern und Seifenspäne (geraspelt) schichtweise in Plastikwannen, übergoss die Wolle mit sehr heissem Wasser und liess die Lauge während 24 Stunden ihre Arbeit tun. Am Sonntag spülte ich die Wolle in klarem Wasser, schleuderte sie in einer eigens für solche Zwecke angeschafften Mini-Wäscheschleuder, legte die sauberen Flocken auf einem Leinentuch in die Sonne zum Trocknen.
Die Wolle wartet nun geduldig auf ihre Weiterverarbeitung; und ich freue mich, dass ich mir genug Schurwolle habe schicken lassen, sodass ich etliches davon noch für mich selbst verarbeiten kann!