- die roten Rosen stehen einerseits für ihr liebevolles Wesen, andererseits für ihr Engagement bei den Rosenkreuzern (Lectorium Rosicrucianum)
- die weissen Blüten sind Sinnbild für die Reinheit ihrer Seele und die innere Unschuld, die sie sich zu bewahren wusste
- die orangefarbenen Chrysanthemen symbolisieren ihr inneres Feuer; sie setzte sich bis zum letzten Tag für die Dinge ein, die ihr wichtig waren
- die grünen Blätter und Ranken stehen für die Hoffnung, die sie auch in den dunkelsten Zeiten ihres Lebens nie verloren hatte
- die Chilischoten versinnbildlichen ihren Intellekt, den messerscharfen Verstand, mit dem sie schwierige Situationen zu analysieren und zu lösen verstand
Natürlich zwang ihr Studium mich und meine Brüder früh zu einer gewissen Selbstständigkeit. Manchmal wünschten wir uns zwar durchaus, ein ganz normales Mami zu haben, aber rückblickend finde ich, dass uns ihr Studium absolut nicht geschadet hat. Im Gegenteil: Das kritische Denken, die Fähigkeit, uns den Fragen und Problemen unseres Lebens aktiv und konstruktiv zu stellen, hat damals seinen Anfang genommen. Sie hat unsere Argumente in Diskussionen immer ernst genommen; so haben wir gelernt, genau zu formulieren, was uns bewegt.
Sie war zeitlebens offen und experimentierfreudig, ständig auf der Suche nach einer spirituellen Heimat. So verbrachte sie beispielsweise viele Monate im Ashram von Bhagwan Shree Rajneesh (Osho) in Poona/Indien. Später lebte sie jahrelang mit einer Frau zusammen, was in dieser Zeit auch nicht gerade als gesellschaftskonform galt.
In den letzten zwölf Jahren ihres Lebens wurde sie ruhiger. Sie schloss sich dem lectorium rosicrucianum an und fühlte sich dort sowohl spirituell als auch menschlich sehr gut aufgehoben. Sie pflegte viele Kontakte, vor allem mit uns Kindern und mit ihren Schwestern, aber auch mit den Menschen im Quartier und natürlich mit den Rosenkreuzern. Sie war bis zuletzt geistig/intellektuell sehr beweglich; es liess sich mit ihr trefflich über Gott und die Welt diskutieren...
Und nun ist sie fort. Gestorben, vorausgegangen - Begriffe spielen keine Rolle. Ich werde die Aufgabe, sie gehen zu lassen und trotzdem in meinem Herzen zu bewahren, irgendwann bewältigen.
Ich danke euch allen, die ihr so liebe- und verständnisvoll Anteil nehmt an meinem Verlust! Ihr seid grossartig!