So lange habe ich nicht mehr geschrieben in meinem Blog, und ich habe schon ernsthaft daran gedacht, ihn aufzugeben. Einerseits rennt mir die Zeit davon, andererseits frage ich mich, wen die alltäglichen Ereignisse meines Lebens überhaupt interessieren könnten...
Aber jetzt ist mir dieser
Artikel von der Erklärung von Bern begegnet, und wenn ich mit diesem Blogpost vielleicht einen winzigen Beitrag dazu leisten kann, dass den Näherinnen in Asien künftig ein Lohn gezahlt wird, von dem sie auch wirklich leben – und zwar
gut leben! – können, dann will ich das tun.
Ich habe mich schon oft gefragt, wie es möglich ist, dass ein T-Shirt, ein Paar Jeans oder sonst ein Kleidungsstück, das bspw. in einem Billiglohn-Land in Asien oder sonstwo genäht und dann zu uns geflogen und in unsere Läden verteilt werden muss, für wenige Franken zu kaufen ist. Ein solches Shirt kostet so wenig, dass man lieber ein neues kauft als es flickt, wenn eine Naht aufgegangen ist oder so. Das «alte» wird weggeschmissen - oder im besten Fall in die Altkleidersammlung gegeben.
Die Wegwerfmentalität unserer Konsumgesellschaft ist unterdessen so absurd, dass ich nur noch dankbar bin für die
Clean Clothes Campaign (CCC) der Erklärung von Bern und andere Kampagnen, die in eine ähnliche Richtung zielen.
Es ist an der Zeit, dass wir uns besinnen: Wollen wir es uns wirklich leisten, Billigstklamotten zu kaufen, die von Näherinnen hergestellt wurden, die von dieser Arbeit nicht einmal leben können?
Öffnen wir die Augen, verweigern wir uns der Verführung von «billig, billiger, am billigsten»! Und tragen wir mit unserem Kaufverhalten aktiv dazu bei, dass – nicht nur – die Näherinnen in Bangladesh, Kambodscha oder wo auch immer existenzsichernde Löhne für ihre Arbeit erhalten! Auch wenn ein T-Shirt dann vielleicht das Doppelte von dem kostet, was wir heute dafür ausgeben.
Und tragen wir Sorge zu unserer Kleidung; alles andere ist eine Geringschätzung der Arbeit jener, die diese für uns genäht haben... Es ist nicht so, dass wir machtlos wären; oft sind wir einfach nur faul und bequem – oder feige!