Wieder zurück aus dem vorwiegend sonnigen Rom, fährt mir die winterliche Stimmung hier schon ein wenig ein... An die Fontana di Trevi habe ich nur schöne Erinnerungen ... vor rund 38 Jahren (!) sah ich diesen Brunnen zum ersten Mal, als ich, gerade mal 17jährig, mit meinen Schatz einfach von zuhause abgehauen bin und kurzerhand den Zug nach Rom bestiegen habe. Damals hatte es noch nicht dermassen viele Touristen (jedenfalls nicht so laute, unverschämte, rücksichtslose), es war richtig romantisch, mit meinem Liebsten auf dem Brunnenrand zu sitzen, zu plaudern ... heute ist das kaum mehr möglich. Das Monument für Vittorio Emmanuele II - meine Güte, was für ein pompöses Bauwerk! Aber für Übertreibungen in mancherlei Hinsicht sind die Italiener unter anderem ja berühmt ;-)Mir ist entfallen, was für Ruinen das sind, aber schön finde ich sie allemal. Weiss jemand etwas darüber?
Diesen Engel habe ich kurzerhand adoptiert und zu meinem temporären Schutzengel erkoren. Welch kraftvolle Haltung, welch entschlossenes Schreiten...!
Natürlich waren da noch allerhand andere Denkmäler, Sehenswürdigkeiten ... umgeben von soviel Kunst, Kultur und Geschichte hätte einer ja trümmlig werden können. Wir waren viel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, vor allem aber zu Fuss unterwegs. Das ermüdete mich doch ziemlich, und - hört, hört! - ich brachte es tatsächlich fertig, erholungshalber einfach einen ganzen Tag im Hotel zu bleiben, zu schlafen, zu lesen, zu stricken ...
Das hätte ich früher (d.h. vor meiner Brustkrebserkrankung) nicht fertiggebracht. Nun ja, da ist man in Rom, das muss man doch ausnützen und nicht einen ganzen Tag mit Nichtstun resp. Nichtssehen verplempern... Etwas verwundert, aber doch sehr erfreut stelle ich fest, dass ich lerne, auf meine Bedürfnisse zu achten und gut für mich zu sorgen ;-)
Schön war's, interessant, spannend - und etwas vom Bewegendsten an dieser Reise war die Erfahrung, wie gut es ist und tut, mit meiner Tochter unterwegs zu sein! Sie ist eine begnadete Reisebegleiterin, eine gute Mischung aus Keckheit und Zurückhaltung, Wissbegierde und Unbekümmertheit...Das Tochterkind auf der Spanischen Treppe, wo wir fast eine Stunde in der Sonne sassen, plauderten, Menschen beobachteten und es einfach genossen, miteinander da zu sein, hier und jetzt!
Am letzten Tag kamen wir dann noch an diesem Plakat vorbei - sie haben schon eine spezielle Art von Humor, die Italiener:Und zu guter Letzt noch dies - wäre ja schön, wenn es wahr würde:Schon mein Grossvater schrieb in einem seiner Gedichte: "Die Schönheit ist ein streng' Bedürfnis..."
Donnerstag, 4. November 2010
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