Montag, 25. März 2013

Clean Clothes Campaign (CCC): Wer arbeitet, soll davon leben können!

So lange habe ich nicht mehr geschrieben in meinem Blog, und ich habe schon ernsthaft daran gedacht, ihn aufzugeben. Einerseits rennt mir die Zeit davon, andererseits frage ich mich, wen die alltäglichen Ereignisse meines Lebens überhaupt interessieren könnten...

Aber jetzt ist mir dieser Artikel von der Erklärung von Bern begegnet, und wenn ich mit diesem Blogpost vielleicht einen winzigen Beitrag dazu leisten kann, dass den Näherinnen in Asien künftig ein Lohn gezahlt wird, von dem sie auch wirklich leben – und zwar gut leben! – können, dann will ich das tun.

Ich habe mich schon oft gefragt, wie es möglich ist, dass ein T-Shirt, ein Paar Jeans oder sonst ein Kleidungsstück, das bspw. in einem Billiglohn-Land in Asien oder sonstwo genäht und dann zu uns geflogen und in unsere Läden verteilt werden muss, für wenige Franken zu kaufen ist. Ein solches Shirt kostet so wenig, dass man lieber ein neues kauft als es flickt, wenn eine Naht aufgegangen ist oder so. Das «alte» wird weggeschmissen - oder im besten Fall in die Altkleidersammlung gegeben.

Die Wegwerfmentalität unserer Konsumgesellschaft ist unterdessen so absurd, dass ich nur noch dankbar bin für die Clean Clothes Campaign (CCC) der Erklärung von Bern und andere Kampagnen, die in eine ähnliche Richtung zielen.

Es ist an der Zeit, dass wir uns besinnen: Wollen wir es uns wirklich leisten, Billigstklamotten zu kaufen, die von Näherinnen hergestellt wurden, die von dieser Arbeit nicht einmal leben können?

Öffnen wir die Augen, verweigern wir uns der Verführung von «billig, billiger, am billigsten»! Und tragen wir mit unserem Kaufverhalten aktiv dazu bei, dass – nicht nur – die Näherinnen in Bangladesh, Kambodscha oder wo auch immer existenzsichernde Löhne für ihre Arbeit erhalten! Auch wenn ein T-Shirt dann vielleicht das Doppelte von dem kostet, was wir heute dafür ausgeben.

Und tragen wir Sorge zu unserer Kleidung; alles andere ist eine Geringschätzung der Arbeit jener, die diese für uns genäht haben... Es ist nicht so, dass wir machtlos wären; oft sind wir einfach nur faul und bequem – oder feige!

4 Kommentare:

Ate hat gesagt…

Du hast Recht, die Gewohnheiten dieser Welt haben sich in 30 Jahren komplett verändert und nicht zum Guten. LG Ate

mo hat gesagt…

Oh ja - und es sind ja nicht nur die Billigläden, denen gestehe ich noch eine gewisse Notwendigkeit zu, weil es mittlerweile ja auch bei uns (zumindest in DE)eine ziemliche Verarmung um sich greift.
Sauer machen mich die Markenhersteller, die ebenfalls dort arbeiten lassen und dann aber die Teile hier zu völlig überteuerten Preisen verkaufen....
bussi
mo

wollflocke hat gesagt…

wie recht Du hast, liebe Katarina, doch erstmal wie schön, daß Du hier wieder schreibst, ich hatte mir schon sorgen gemacht.
Diese "geiz ist geil" mentalität werde ich nie verstehen, besonders wenn es um ausbeutung von menschen geht, die eh schon am existenzminimum leben. Aber zu dem thema gäbe es viel zu sagen ... doch es liegt am jedem selbst, seine kaufgewohnheiten mal zu überdenken.

Sonnige grüße
Bine

WolleNaturFarben hat gesagt…

Ehrlich gesagt habe ich dich schon vermisst, dachte du schreibst nicht mehr und schaue hier neugierig vorbei und freue mich etwas von dir zu lesen. Ja mit der Textilindustrie den billigen Angeboten und den schlechten Arbeitsbedingungen dort ist gruselig und dann noch die meist versaute Umwelt von den giftigen Farbstoffen. Also wir Verbraucher stimmen da auch mit. Gut dass du das thematisierst. Dir schöne Ostertage, herzliche Grüße Anke