Dienstag, 27. Juli 2010

Kapuzenjäckli für meinen jüngsten Neffen

Im Frühling haben mein jüngster Bruder und seine Frau nach komplizierter Schwangerschaft ein Söhnlein bekommen. Er ist wunderhübsch und ein ausgesprochen zufriedenes und freundliches Baby. Demnächst soll er getauft werden, und ich habe ein Kapuzenjäckli für ihn entworfen. Das Rücken- und die Vorderteile stricke ich bis zu den Ärmeln am Stück, danach teile ich die Arbeit. Die Kapuze werde ich direkt am Halsausschnitt anstricken, die Ärmel in gleicher Weise von den Armausschnitten her. Dann kommt dann ein Reissverschluss; vielleicht stricke ich noch zwei Taschen, auf Wunsch der Eltern aber auf der Innenseite, nicht aussen ... clevere Idee eigentlich! Mal sehen - jetzt hoffe ich, noch rechtzeitig fertig zu werden damit (meine Hände sindleider immer noch gefühllos von der Chemo, aber irgendwie scheint man sich daran zu gewöhnen). Obwohl, passen wird's ihm sowieso frühestens in einem Jahr... ;-)

Merino-Angora-Jacke "Sabine"

Eine an und für sich ganz einfache Jacke habe ich mir gestrickt, aus einem feinen, anthrazitfarbenen Merino-Angora-Garn - ein Traum von Weichheit und angenehm luftiger Wärme! Ich habe von oben nach unten gestrickt, was sehr einfach war. Die Aufnahmen an den Raglanärmeln erfolgten mittels Ajourlöchern mit zwei glatt rechts gestrickten Maschen dazwischen. Das kam mir langweilig vor, deshalb habe ich diese Zwischenmaschen in jeder zweiten Reihe miteinander verkreuzt, was hübsche Minizöpfli ergab. Auch die formenden Abnahmen am Rückenteil sind mit Lochreihen betont. Den Saum und alle Kanten an den Vorderteilen, Ärmeln und am Halsausschnitt musste ich dann aber doch nach eigenen Wünschen ändern, sonst wäre die Jacke durch das weiche Garn doch ein wenig gar "lümpelig" geworden ;-) So ist das Luxus-Teil zum Beispiel bedeutend länger als in der Anleitung beschrieben.Also habe ich rundum Maschen aufgenommen, eine Lochrunde gestrickt, gefolgt von einer Runde linker Maschen. Abgekettet habe ich dann mit doppeltem Faden; so gefällt mir das Leichtgewicht sehr gut. Verstrickt habe ich eine luxuriöse Merino-Angora-Mischung (Nm 15/2) von Filatura Papi Fabio, ein wahres Traumgarn, von dem ich vor Jahren einmal zwei 500-gr-Konen als Restposten gekauft hatte. Ich verwendete ein KnitPicks-Rundstricknadel-Set mit 5-mm-Spitzen aus Acryl; verbraucht habe ich nur gerade knapp 130 Gramm! Auf die Anleitung bin ich bei CocoKnits gestossen. Ich habe im Sinn, nach dieser Anleitung noch andere, abgewandelte Modelle in verschiedenen Garnen zu stricken.

Dienstag, 20. Juli 2010

Sonntagswanderung

Am vergangenen Sonntag war ich mit einer Freundin unterwegs. Wir hatten im Sinn, von der Sattelegg auf den Grossen Aubrig und zurück zu wandern. In der Nacht hatte es geregnet, über den Himmel zogen noch Restwolken, und die Alpwiesen waren überwältigend grün. Die Äste eines mächtigen Ahorns, moosig überwachsen und irgendwie märchenhaft. Und sehr grün! Solange wir auf den ausgeschilderten Wegen wanderten, blieben unsere Füsse trocken. Und wir hatten Zeit, die Landschaft zu bestaunen. Und selbst der Baumstumpf wirkte irgendwie ... grün. Wir gelangten zu einer Alphütte, wo wir uns aus dem Rucksack verpflegten. Die Weide war nach dem nächtlichen Regen geradezu unglaublich grün ;-) Ein Schild bei der Alpwirtschaft pries acht Sorten Yoghurt und frische Butter an. Käse hätten wir wohl gekauft, aber Butter im Rucksack? Yoghurt in der Hosentasche? Genüsslich verspiesen wir unseren Proviant und betrachteten den Aubrig mit Wolkenkappe ... ... und beschlossen dann, die Besteigung "meines" Hausbergs zu verschieben. Immerhin bin ich noch rekonvaleszent und fühlte mich angesichts der Distanz und der zu überwindenden Höhendifferenz leicht überfordert. ;-) Also kraxelten wir "queralpein" und verbanden die Verschnaufpausen damit, Gräser und Blumen zu betrachten und zu werweissen, was das wohl sein könnte (kein Bergthymian!). Auf dem Grat stiessen wir wie erwartet auf den Wanderweg zurück zur Sattelegg.

Nach insgesamt etwa vier Stunden setzten wir uns dankbar wieder ins Auto. Das war meine erste Wanderung nach meiner Krebserkrankung, Chemo- und Strahlentherapie. Fit bin ich ganz offensichtlich noch lange nicht, doch ich bin immerhin auf dem Weg dazu ... Zwar tat mir am Abend jedes noch so kleine Müskelchen weh, aber es war so schön, so herrlich, zu Fuss unterwegs zu sein in dieser wunderbaren Landschaft mit meiner ebenso wunderbaren und geduldigen Freundin!

Gartenfreuden

Viel gibt's zu den folgenden Bildern nicht zu sagen, deshalb einfach nur zum Gucken und Freuen: rote Johannisbeeren ...gelbe Himbeeren (Golden Bliss) ...Zitronenmelisse ...rote Lilie ...schwarze Johannisbeeren (Cassis) ...Himbeeren ...blühender Liebstöckel ...Heidelbeeren ...Beerensegen ...
... und Venus versteckt sich hinter dem Salbei ;-)

Härdöpfelsäck ...

... stehen bei mir vor dem Haus. Wer immer sie sieht, stutzt, staunt und fragt dann irgendwann, was das eigentlich sei, das in diesen Ghüdersäcken wachse. Nun, das ist so: Im Frühling habe ich in verschiedenen Katalogen sogenannte Pflanzsäcke gesehen (z.B. hier). Ich fand den Gedanken zwar durchaus bestechend, aber die Preise absolut abschreckend. Doch die Idee liess mich nicht mehr los, auch, weil unsere Kartoffeln letztes Jahr stark von der Krautfäule und falschem Mehltau befallen waren. Ich dachte mir, dass die Pflanzen bei "Einzelpflanzung" in einem Sack besser vor Schädlingen und Pilzen geschützt sein müssten. Aber wie gesagt, die Preise für diese Säcke fand (finde!) ich absolut unverschämt.

Diesen Frühling habe ich die Blumentöpfe meiner Mutter bepflanzt (und das waren viele!) und brauchte entsprechend manchen Sack Erde. Da diese Säcke innen schwarz sind, lag es dann nahe, zwei Säcke umgekehrt ineinander zu stülpen, mit Erde und je drei kleinen Saatkartoffeln zu füllen und erst mal abzuwarten. In meiner Experimentierlaune muss auch mein "bluemets Trögli" dieses Jahr mit Kartoffeln vorlieb nehmen.

Und siehe da, es wächst! Erstaunlicherweise wachsen die Härdöpfel in den Säcken und auch im Blumentrog viel üppiger als im Garten. Das liegt vermutlich auch daran, dass der Trog und auch die Säcke rundum besonnt sind und die Erde also wärmer ist als im Beet. Abgesehen davon schütte ich immer wieder frische Erde nach, sobald die Pflanzen etwa 15 cm gewachsen sind. Meine überbordende Fantasie gaukelt mir natürlich schon eine sackweise wunderbare Kartoffelernte vor...

Ach ja, und dann habe ich von Tenerife verschiedene Kartoffeln mitgenommen und diese ebenfalls in Säcken angepflanzt. Nun hoffe ich, dass diese auch bei uns in der Schweiz wachsen - das kanarische Klima kann ich mit den Säcken ja quasi simulieren ;-)

Eine amerikanische Bekannte hat mir unterdessen erzählt, dass sie diese Methode des Kartoffelanbaus für den Hausgebrauch bestens kenne. Sie nehme im Herbst die Säcke jeweils in den hellen, temperierten Keller und könne so den ganzen Winter über immer wieder frische Kartöffelchen ernten.

Mal luege ... jedenfalls bin ich sehr gespannt auf das Resultat dieses Experiments!

Donnerstag, 8. Juli 2010

Eichhörnchen im Flieder

Vor unserem Wohnzimmerfenster wächst ein Flieder. Und unsere Katzen haben wieder Junge. Als am Sonntagnachmittag der Flieder so heftig schwankte, dachte ich zuerst, eines der Kätzchen habe sich "auf die Äste hinausgelassen". Aber ich hatte mich geirrt: Schaut nicht wirklich aus wie ein Büsi, oder? Da hat sich doch tatsächlich ein Eichhörnchen in unseren Flieder verirrt. Und darunter wartete die Katzenmeute - das arme Tierchen fand keinen Fluchtweg mehr! Ich also raus und die Katzen verscheucht, aber das Eichhörnchen wollte seinen "sicheren Ort" partout nicht verlassen. Mir blieb nichts übrig, als der Sache ihren Lauf zu lassen. Bis ich auf die glorreiche Idee kam, die Katzen mit Dosenfutter wegzulocken und so die Belagerung des Flieders zu beenden. Manchmal habe ich wirklich eine kilometerlange Leitung...
Als ich wieder nachschaute, war das Eichhörnchen jedenfalls weg ;-)

Mittwoch, 7. Juli 2010

La Isla bonita...

Vor einer Woche sind wir von Tenerife zurückgekommen, und schon scheint alles wie ein Traum... Es waren wunderbare Tage mit meinen zwei Lieblingsmenschen, unser Gastgeberpaar war einfach perfekt (wir durften bei Freunden meiner Tochter wohnen), und das Wetter warm, aber nicht heiss - richtig angenehm. Der Teide gilt als eigentliches Wahrzeichen von Tenerife. Seit ein paar Jahren rumort der Vulkan. Ein Ausbruch soll aber laut Fachleuten keine einschneidenden Folgen haben, da der Lavastrom über weitgehend unbewohntes Gebiet fliessen soll. Calle de la Verdad - die Strasse der Wahrheit; ein typisches Strässchen unweit der Wohnung unserer Gastgeber. Tagtäglich bietet die kleine Fischerin ihren Fang zum Kauf an. Nur wenig Sand, und wenn, dann schwarzer - bei San Telmo gibt es einen schwarzen Kiesstrand. Wunderschön der Kontrast. Der Schwanenbrunnen bei der Kirche San Judas Tadeo, völlig verschnörkelt und von eigenwilligem Charme. Die Mole (Muelle) von Puerto de la Cruz, gleichzeitig kleiner Hafen und Badestrand - von bezaubernd rauher Anziehungskraft. Kraterlandschaft im Parque Nacional del Teide. Die Hitze dort war schier unerträglich, aber die Farben und die "Mondlandschaft" entschädigten dafür. Beim Roque del Peral gibt es ein Info-Zentrum, wo man sich einen Film über die Entstehung der kanarischen Inseln ansehen kann. Und draussen tummeln sich grosse Eidechsen gleich dutzendweise. Wenn man gegen Süden fährt (wo die meisten Touristen sind...), fällt die Küste fast senkrecht ins Meer ab. Überraschend die schroffen Felsen und die dunkle Farbe des Meeres. Daran kann man sich kaum sattsehen.

Jaaaa! Und das ist sie, die Paëlla die unsere Freunde für uns gekocht haben! Rund ein Dutzend Freunde und Freundinnen kamen, um mit uns zu essen, zu trinken und Neuigkeiten zu teilen. Es war ein wunderschöner Abend, und die Paëlla schmeckte einfach herrlich!